Erntedank - Volker Klüpfel, Michael Kobr

  • 384 Seiten


    Kurzbeschreibung
    Der Allgäuer Kriminalkommissar Kluftinger traut seinen Augen nicht: Auf der Brust eines toten Mannes in einem Wald bei Kempten liegt, sorgfältig drapiert, eine tote Krähe. Im Lauf der Ermittlungen taucht der Kommissar immer tiefer in die mystische Vergangenheit des Allgäus ein, und es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem Mörder, bei dem die Zeit gegen ihn arbeitet. Denn alle Zeichen sprechen dafür, dass das Morden weitergeht … Mit eigenwilligen Ermittlungsmethoden riskiert der liebenswert-kantige Kommissar einen Blick hinter die Fassade der Allgäuer Postkartenidylle und deckt Abgründe auf.


    Über die Autoren
    Volker Klüpfel, geboren 1971 in Kempten, aufgewachsen in Altusried, arbeitet als Redakteur bei der Memminger Zeitung und wohnt in Memmingen.
    Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten, aufgewachsen in Kempten und Durach, ist Realschullehrer für Deutsch und Französisch. Die beiden Autoren sind seit der Schulzeit miteinander befreundet und arbeiten zur Zeit am nächsten Allgäu-Krimi.


    Meine Meinung
    Kluftingers zweiter Fall ist noch besser als der erste - und der hat mir schon sehr gut gefallen!


    Der Fall ist spannend und die Auflösung schlüssig und überraschend. ein gelungener Krimi.
    Und Kommissar Kluftinger ist in Hochform. Einfach köstlich wie er seinen Alltag meistert - ob er nun eine Not-Ration Wurstsalat einpackt, wenn er bei den vornehmen Bekannten zum Abendessen eingeladen ist oder wie er sich windet um einen ungeliebten Sauna-Besuch zu verhindern. Es menschelt und deshalb liest es sich so wunderbar!

  • Lese ich jetzt den ersten Fall noch oder nicht?
    Erntedank hatte ich im Urlaub mit und am meisten hat mir der Lokalkolorit des Allgäus gefallen. Die Geschichte selbst mit der Auflösung des Mörders ist etwas weit hergeholt und hat andererseits einen so langen Bart, dass im Keller die Bartwickelmaschine schon ganzschön eiert. Aber dieser Kommissor ist einfach eine Type, die mitzieht.

  • Ich habe den 2. Fall gestern beendet.


    Kluftinger ist einfach kultig. Ein richtiger Grantler, bodenständig, verwurzelt, teils auch launisch und mit Komplexen gegenüber den "feinen akademischen" Nachbarn. Aber er steht dazu. Ich finde ihn gut, nicht so glatt und angepaßt, sondern mit Ecken und Kanten.


    Der Krimi an sich, naja er hatte schon Längen und wie beowulf schreibt, das Ende etwas an den Haaren herbeigezogen.


    Nichtsdestotrotz der dritte Fall wird auch gekauft, sobald er bei Weltbild gedruckt wird.

  • Mir geht es da wie einigen anderen auch - ich fand den zweiten Kluftinger auch besser als den ersten.
    Allerdings geht es mir da mit dem Kriminalfall an sich auch wieder ein wenig so wie beim ersten Fall. Alleine wäre er mir sicherlich etwas langweilig geworden, aber in Kombination mit Kluftingers Alltagsleben, seiner schrulligen, eigenwilligen Art, hat mir das Buch gut gefallen.
    Das dritte Buch steht schon auf meiner Einkaufsliste.


    Mittlerweile habe ich mich auch an den Namen gewöhnt und lese nur noch ganz selten Klutfinger :grin.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Was für ein Lesevergnügen! Dieses Buch hatte für mich einen enormen Gute-Laune-Faktor.
    Ich musste beim Lesen oft laut lachen und habe dann meiner erstaunten Familie die entsprechenden
    Passagen laut vorgelesen. Die Situationskomik im Alltag des Kommissars hat mir sehr gut gefallen, manches
    war wirklich realistisch oder einfach nur gute Unterhaltung.
    Aber Achtung, man sollte diese Art von allgäuer Gegrantel schon mögen, ansonsten wird man nicht viel
    Gefallen an dem Buch finden.
    Was den Kriminalfall betrifft, so habe ich schon wesentlich bessere, aber auch wesentlich schlechtere
    gelesen. Da hätte man noch mehr draus machen können.


    LG, Aurian

  • Die kluftinger-Krimis habe ich im Allgäu-Urlaub kennen gelernt. Das sind Wohlfühlkrimis mit Gutelaunefaktor und viel Lokalkolorit.
    Wies der Zufall wollte, war damals auch eine Lesung der beiden, die wir besucht haben. Das war eine tolle Sache, weil Michael Kobr und Volker Klüpfel nicht nur vorgelesen und erzählt haben, sondern auch Leserbriefe vorgelesen und vor Publikum beantwortet haben. Wenn also in eurer Gegend eine Klüpfl-Kobr-Lesung ist: :bruell UNBEDINGT HINGEHEN! :chen

  • Ich hab den zweiten Kluftinger jetzt auch durch und muss sagen, ich hab mich wieder gut amüsiert :-) Auch wenn Klufti am Ende zu ungewohnten körperlichen Höchstleistungen aufbricht :-)


    Wirklich gute, solide Krimikost!

  • Ich kann dem, was hier schon geschrieben wurde, nur zustimmen.
    Der Krimi selbst ist nichts außergewöhnliches, sondern eher solide Kost. Aber die Person Kluftinger ist einfach so urig und einmalig, dass man ihn mit samt seinen Macken einfach gern haben muss. Der Begriff "Wohlfühl-Krimi" trifft es genau!

  • Einfach herrlich!
    Im ersten Teil hab ich mich schon mit Kommissar Kluftinger angefreundet. Im zeiten Teil hat er mich völlig überzeugt.
    Die Lösung des Mordfalls war für mich garnicht mehr so wichtig, den Unterhaltungswert hat voll die Person Kluftinger erfüllt.
    Ich hab einen Arbeitskollegen, der genau in die Rolle von dem Kluftinger passt. Den hatte ich beim Lesen immer vor Augen. Vor allem an der Stelle mit dem "Attaschmoo", als er Schwierigkeiten hatte, den Anhang der E-Mail zu öffnen. Einfach zum Brüllen. :lache
    Hoffentlich schaut der Schauspieler, wenn Erntedank verfilmt wird, meinem Arbeitskollegen ähnlich. ;-)

  • Erntedank, Kluftingers zweiter Fall, mein erster Krimi des Autorenduos Klüpfl/Kobr und auch mein letzter. Auf 372 Seiten, von denen die eigentliche Story 20 Prozent einnimmt und dürftig zusammengeschustert wurde, wird "dialektit" und gekalauert, was das Zeug hält. Der Leser muss mit Kommissar Kluftinger alle 40 Seiten Zwetschgendatschis essen und spätestens nach dem dritten Zusammentreffen mit Dr. Langhammer, dem Ehemann von Annegret Kluftingers Busenfreundin, ist dem Leser klar, dass Kommissar und Arzt nicht die besten Freunde sind. Die ständigen Wiederholungen ermüden den Leser und wären durch ein straffes Lektorat vermeidbar gewesen.


    Mein Fazit:
    Ein Bestseller ist ein nur gutverkauftes Buch, das nicht für Qualität stehen muss.
    Finger weg von diesem Gesülze!

  • Kluftinger ist wirklich eine Marke. Ein Grantel, der viele Vorlieben, vor allem was Essen angeht, aber auch viele Abneigungen hat, sei es Dr. Langhammer oder aber auch sein Computer.


    Salonlöwin hat Recht, vieles ist langgezogen und die ständigen Wiederholungen sind irgendwann nur noch ermüdend. Andererseits ist der Kriminalfall für mich bei diesen Büchern irgendwie nur Nebensache. Der Kommissar und seine Eigenheiten sind viel interessanter. So manches Mal musste ich breit grinsen wie z.B. beim Saunabesuch, manchmal habe ich mit den Augen gerollt, vor allem, wenn es um Kluftis Auto ging.


    Alles in allem ist dieser Waldschrat, der sich Hauptkommissar nennt, amüsantes Lesevergnügen.


    Was mich an "Erntedank" ein wenig gestört hat, war zum einen die Schrift, in der u.a. das Gedicht an den Kapitelanfängen abgedruckt war, und der Fall, der doch konstruiert war. Sehr interessant waren dagegen die Allgäuer Sagen, die hier eine große Rolle spielten. Gewöhnungsbedürftig war die kleine Schrift, dafür finde ich 372 Seiten gut ausgenutzt.


    Wer das Allgäu mag und sich an schrullige Personen gewöhnen kann, wird bei den Kluftinger-Romanen gut unterhalten werden. Alle, die spannende Kriminalfälle wollen, sind hier falsch.


    Von mir gibt es 8 Punkte und auch Teil 3 wird bald gelesen.

  • @Geli: Band 3 und vor allem Band 4 haben mir deutlich besser gefallen, da waren die Fälle interessanter. Band 4 konnte ich am Schluß vor lauter Spannung nicht weglegen :-)