Goldköpfchen-Reihe

  • Hallo Zusammen,


    Kennt einer von euch (vielleicht die etwas Älteren ?) die Goldköpfchen-Reihe von Magda Trott ?
    Meine Mutter hat erzähl, dass meine Tante diese Bücher geliebt hat ! Meine Tante ist jetzt 52.
    Und heute auf dem Trödel hab ich einige Bände davon erstanden und nun wüßte ich gerne, ob die gut sind. Wenn ja, werd ich mich nach den fehlenden Bänden umschaun.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Also ich bin zwar noch ziemlich jung, aber ich habe früher immer alte Kinder und Jugendbücher gelesen, unteranderem auch Goldköpfen, man kann die Bücher mit Nesthäckchen vergleichen denke ich. Mir haben sie immer sehr gut gefallen. Aber sie sind schon ein bisschen kitschig. :-]

  • Ach herrje! Ja - Goldköpfchen kenne ich. Auf dem Speicher meiner Eltern lagern noch eine ganze Menge dieser hübsch illustrierten Bücher, die ich von meiner Tante geerbt habe. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich sie wirklich auch gelesen habe. :gruebel
    Ähneln die Geschichten vielleicht denen von Hanni & Nanni? Stammen die nicht ungefähr aus der gleichen Zeit?

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Ich erinnere mich auch noch an meine Goldköpfchen-Sammlung, die bei meinen Eltern gelagert wird, bis meine Kinder sie lesen können :-) Ich fand die Bücher damals toll, weiß aber nicht, ob ich sie jetzt auch noch lesen würde.

  • Es ist bei diesen Vorkriegs-Mädchenbüchern immer ein wenig schwierig. Das Mädchenbild ist schon eher konservativ, die Sprache 'altmodisch' bzw. zeitgebunden. Aus Nostalgie kann man sie lesen und wenn man beachtet, wie alt sie sind.
    Goldköpfchen erschien ab 1928.


    Hier noch etwas zur Autorin


    Magda Trott

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • melanie : Ich kenne die Reihe, meine Oma hat mir immer mal wieder ein Buch daraus geschenkt. Hat mir als Kind sehr gut gefallen, auch wenn die Sprache nicht mehr ganz zeitgemäß ist und die Rollenverteilung typisch für diese Zeit. Ich hab mich beim Lesen zwar des öfteren gewundert, aber ich denke, um einen Einblick zu bekommen, wie die Zeit war, waren die Geschichten ganz gut geeignet.
    Wenn ich mich richtig erinnere, hat Goldköpfchen aber immerhin einen Beruf erlernt (ist sie nicht Fotografin geworden- oder hatte es zumindest vor???) Ich muss mal nachforschen, wo meine Bücher abgeblieben sind....

  • Hier *handheb*!
    Ich reihe mich bei den Erben ein :grin Ich habe sämtliche Bände von meiner Mutter übernommen. Und hier mein Senf:


    Die Reihe beginnt, als Goldköpchen vier Jahre alt ist und reicht bis in die Zeit als ihre Kinder groß werden. Also wirklich ähnlich der Nesthäckchen Reihe.
    Die Sprache und das Weltbild der Bücher entsprechen der damaligen Zeit. So ist es z.B. selbstverständlich (und wird gar nicht weiter diskutiert), das Bärbel - so heißt Goldköpfchen nämlich - ihren Beruf aufgibt, als sie heiratet. Fortschrittlich für die damalige Zeit ist wohl, dass Bärbel einen Beruf erlernt und die Ausbildung auch beendet, als sie bereits verlobt ist. Insgesamt wird - typisch für Mädchenbücher dieser Zeit - ein eher heiles Weltbild vermittelt.
    Diese Bücher sind nett zum zwischendurch weglesen, denn sie lesen sich sehr schnell. Und mal ehrlich, wer von uns hat nicht ab und an Lust auf heile Welt? Für ein paar Stunden gemütlich auf dem Sofa bei Mistwetter kann das genau das richtige sein :-] Also meine Empfehlung: durchaus mal reinlesen.

  • Goldköpfchen kenne ich zwar nicht, aber Pucki, Trotzkopf und andere Bücher dieser Ära. Ich mag die bis heute sehr gerne (habe aber leider kein einziges mehr davon! :cry).


    Wenn man sie heute liest, muß man natürlich die damalige Zeit und die damaligen Sitten bedenken und darf das nicht mit heutigen Maßstäben messen. Dann aber finde ich diese Bücher ein ganz wunderbares, nostalgisches Lesevergnügen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo ihr Lieben,


    Doch einige da, die die reihe kennen, schön. :-)


    Hab jetzt einfach mal den angefangen den ersten Band zu lesen. Ist doch recht putzig so für zwischendurch. Die Sprache ist natürlich etwas altmodisch. Aber die Kleine Bärbel ist süß.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Da wir beim Eulentreffen im kleinen Kreis auf Magda Trott zu sprechen kamen, habe ich auch gerade mal hier geschaut. Ich hatte auf einem Flohmarkt damals Band 1 + Brautzeit entdeckt, später noch Band 2 und bei diversen Flohmarktgelegenheiten habe ich die Reihe vervollständigt und seit einigen Jahren habe ich sie auch im einheitlichen Erscheinungsbild. Habe noch am Samstag gesagt, vielleicht sollte ich meine doppelten mal für den Eulentisch mitbringen. Interessierte Damen gab es :wave


    Ich habe diese Reihe damals gern gelesen, sie lag mir besser als Försters Pucki. Pucki-Reihe habe ich auch vollständig seit Jahren, aber viele Bände noch nicht gelesen. Ob ich Goldköpfchen/ Puck mal wieder lese?


    Dies ist die Reihenfolge der Bände mit ET:
    1928: Goldköpfchen
    1929: Goldköpfchens Schulzeit
    1929: Goldköpfchens Backfischzeit
    1930: Goldköpfchens Lehrzeit
    1931: Goldköpfchens Brautzeit
    1932: Goldköpfchen als Mutter
    1932: Goldköpfchens Glück und Leid
    1933: Goldköpfchen im Beruf
    Zwischen 1936-39: Goldköpfchens großer Entschluss
    Zwischen 1936-39: Goldköpfchen im Kreise froher Jugend
    1939: Goldköpfchens Kinder: Die beiden Fipse
    1939: Goldköpfchens Kinder: Ernas lustige Reise
    1953: Goldköpfchens Kinder: Marion

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Auch ich habe einige Trottbücher, die meine Vorfahren glücklich über den Krieg retten konnten, ererbt, mit Begeisterung gelesen, dank Ebay die Reihe komplettiert und dann - aus mangelndem Interesse im Kreise des Familiennachwuchses - aus Platzgründen mit dem Einverständnis meiner Mutter weggegeben. Der Vergleich mit "Nesthäkchen" (Wieso wird da bloß immer ein "Häckchen" draus gemacht, sie hackt doch nicht, sie ist ein Häkchen, das sich beizeiten krümmen muss?!*g*) und "Trotzkopf" passt.
    Mein Lieblingsbuch von Magda Trott war aber "Nicht so stürmisch, Friedel" - die "Sturm- und Drangjahre" der jungen Friederike, Tochter des Dichters Malte Reibeisen, die über die Schwierigkeiten in der Schule ("Was und wann war das Interregnum?*g*) ebenso unterhaltsam agiert wie über die Peinlichkeit des vom Vater ererbten Zunamens ("Nicht Reib-eisen, sondern Rei-beisen!") und dann sogar eine Konatktanzeige aufgibt....
    Interessant und neu für mich ist - dank magalis link - die Erkenntnis, dass auch Frau Trott (ebenso wie zB Eugenie Marlitt) eine Frauenrechtlerin war.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich mag die Bücher auch. :-]


    Sicherlich ist die Sprache altmodisch und das Frauenbild doch teilweise ganz anders als heute, aber von Zeit zu Zeit lese ich einfach so alte Schinken oder Mädchenbücher einfach gern.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich habe die Reihe auch - ich denke mal, fast komplett. Natürlich ist sie sehr altbacken, die Sprache wie auch die Rollenbilder. Im Nachhinein fand ich es ganz gut, dass es dort auch nicht immer die heile Welt war, so einige Schicksalsschläge muss Bärbelchen ja doch einstecken. Der Fokus liegt eindeutig auf Goldlöckchen und vielleicht noch ihre Kinder - Männer bleiben total blass und werden meistens nur irgendwie erwähnt. Müssen ja auch arbeiten und die Familie ernähren.


    Ist schon lange her, dass ich sie zuletzt gelesen habe - ob sie mir heute noch gefällt weiß ich nicht. Mir hat damals auch immer nur der erste Band am besten gefallen - alles andere wirkte immer so lapidar.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von wirbelwind
    Edith sagt mir gerade ich habe nicht die Goldköpfchen sondern die Pucki-REIHE. Ist scheinbar was anderes?!


    Pucki ist Tochter des Försters, wächst im Wald auf, führt ein glückliches Leben. Sie spricht mit den Tieren und Blumen, erfindet Fabeln und Märchen und begeht mit ihrem guten Kinderherzen viele Streiche...
    Goldköpfchen, Tochter vom Apotheker, lebt mit Brüdern in der Vorstadt, geht zur Ausbildung weg, lernt das Fotografenhandwerk...


    Hier auch mal die Reihenfolge der Bücher und ET Pucki
    1935: Försters Pucki
    1935: Puckis erstes Schuljahr
    1936: Pucki und ihre Freunde
    1936: Pucki kommt in die höhere Schule
    1937: Puckis neue Streiche
    1937: Puckis erster Schritt ins Leben
    1937: Pucki wird eine glückliche Braut
    1937: Puckis junge Ehe. Ab 1951 unter dem Titel Pucki als junge Hausfrau
    1938: Puckis Familienglück
    1938: Pucki und ihre drei Jungen
    1939: Pucki unser Mütterchen
    1941: Puckis Lebenssommer


    Diskussionen zu dem Thema, Rollenbild und wie diese Bücher auf Kinder wirken, sind im Internet umfangreich dokumentiert. Da gibt es viel zu lesen.


    Informationen zu den Buchumschlägen und der Autorin Magda Trott sind hier sehr gut dokumentiert: hier: Bines Seite und auch hier zu Alte Kinderbücher

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)