Titel: Hype
Originaltitel: Slick
Autor: Daniel Price
Seitenzahl: 565
Verlag: Fischer Taschenbuch
Erschienen: September 2006
ISBN: 359616933X
Preis: 9,95 EUR
Inhalt:
Scott Singer ist von einem radioaktiven Arschloch gebissen worden. Das behauptet er zumindest, wenn er gefragt wird, wie er es zu einem der besten PR-Profis überhaupt gebracht hat. Er arbeitet im Verborgenen - raffiniert, skrupellos, erfolgsverwöhnt. Rap-Star 'Hunta' sitzt in der größten anzunehmenden Scheiße, weil eine 15jährige, angeblich inspiriert von Huntas Songs über Sex und Gewalt, ein paar Jungs über den Haufen geschossen hat. Der Rapper hat plötzlich ein mächtiges Imageproblem und der Medienfuzzi Scott seinen dicksten und geheimsten Auftrag. Scott Singer – auch genannt Slick – denkt sich einen perfiden Plan aus – aber am Ende kommt mal wieder alles anders als gedacht.
Autor:
Daniel Price wurde 1970 in New York geboren. Er hat zahlreiche Drehbücher geschrieben und lebt in Los Angeles.
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich wunderbar unterhalten. Price beginnt in schnellem Tempo, bremst unterwegs immer mal etwas ab um dann aber sofort wieder Tempo aufzunehmen. Keine Passage des Buches langweilt und auch der Schluss des Buches hat noch einige Überraschungen parat.
Ich kenne mich in dem von Price beschriebenen Metier zwar nicht aus, könnte mir aber vorstellen, dass es genau so gewesen sein könnte. Die Medien manipulieren uns, werden aber zuvor von selbst Opfer von Manipulationen. Man ist dauernd hin- und hergerissen bei der Vergabe seiner Sympathien. Wunderbar einfühlsam schildert Daniel Price die werdende Beziehung zwischen Scott Singer und der tauben Jean, die beiden hatten sich kennen gelernt, als Jean nach dem Motto "...wenns kracht noch einen Meter" in Scotts Kofferraum fuhr. Jeans dreizehnjährige Tochter Madison wird unentgeltlich für Scott Singer als Praktikantin tätig, was zu manchen Anspielungen Anlass gibt.
Ein wirklich sehr guter Unterhaltungsroman, der nicht nur schlicht unterhält sondern auch nachdenklich stimmt. Den letztendlich sind wir die Endkonsumenten der Medien und somit Opfer bestimmt schon unzähliger Doppel- und Dreifachmanipulationen geworden. Ein Unterhaltungsroman der vielleicht nicht so schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwindet. Ausgangsfrage des Romans ist es auch, inwieweit Texte der Rock-, Rap- und Popmusik Jugendliche zu Amokläufen und Gewalttaten inspirieren können. Eine Antwort darauf gibt dieses Buch aber auch nicht.
Ein lesenswertes Buch, dass ich – ohne Gewähr - uneingeschränkt empfehlen kann.