Inhalt (von mir kurz zusammengefasst):
Es geht um Zeit. Allerdings nicht unbedingt die Zeit, die Einstein mit seiner Relativitätstheorie im Sinn hatte, und auch nicht die Zeit auf die wir unsere Backofenuhr stellen, damit die Aldi-Tiefkühlpizza nicht verschmort. Es geht um die inneren Uhren aller Lebewesen, egal ob Zitronenbaum, Fruchtfliege oder Mensch.
Die Anfänge der Chronobiologie (Experimente mit Freiwilligen in von der Außenwelt abgeschnittenen Bunkern) finden genauso Erwähnung und Erläuterung, wie die fortgeschrittenen Experimente der Biologen und Gentechniker, die letztlich zum Ziel hat herauszufinden, warum Menschen auch ohne Wecker "pünktlich" aufwachen und was genau hinter einem Jetlag und seinen Folgen steckt. Dabei kommen die Forscher oft zu erstaunlichen Ergebnissen und Entdeckungen, wie Zeitgeber-Gene, die anscheinend jedes Lebewesen in mannigfaltiger Ausführung in sich trägt.
Das nicht sehr seitenstarke Buch gibt einen sehr umfassenden Einblick in diesen relativ jungen Zweig der Wissenschaft, der mit den Bunkerexperimenten in den 60er Jahren einen fulminanten Einstieg hatte. Seitdem hat sich viel getan und der Autor umreisst sehr verständlich die vielen Facetten der Chronobiologie und geht dabei auch ab und zu ins Detail, wo notwendig. Interessante Ergebnisse und aufregende Entdeckungen wechseln sich ab mit der Erklärung von Fragestellungen und Forschungsmethodik.
Für alle Wissenschaftsinteressierten sicherlich einen näheren Blick wert, da das Buch sehr anschaulich und gut verständlich formuliert wurde.
Gruss,
Doc