Das Sakrament – Tim Willocks

  • @ magali


    In den Büchern zur Musikgeschichte, die mein Mann so hat, steht, daß die Violen- und Gambenfamilie sich im 15. und 16. Jahrhundert entwickelt hat. Die Viola da Gamba ist dem 16. Jahrhundert zugeordnet, hatte aber wohl schon Vorläufer. Die ersten Violen gab es wohl aber schon Anfang des 15. Jahrhunderts.


    Entspricht das Deinen Informationen?

  • Zitat

    Original von Grisel
    Und, um beim Thema zu bleiben, zumindest weitgehend, das hat ja letzten Endes auch Balls thematisch ähnliches Buch "Sword and Scimitar/Asha" gerettet, daß er die Belagerung extrem gut und spannend beschrieben hat. Aber, so weit wird es bei Dir wohl noch nicht sein.


    Doch... ich bin schon Mitten in der Belagerung... eingeschlafen... :grin

  • So, nun muss ich mich ja doch mal einmischen, da mir das Buch sehr gut gefallen hat. ;-)
    Vieleicht muss man ein Faible für Kriegsszenen haben, um das Buch zu mögen, mag sein. Schließlich beruht der Großteil des Romans darauf.
    Warum Tannhäuser nach Malta zieht, hab ich mir einfach damit erklärt, dass er ja durch und durch ein Krieger ist und ich mir durchaus vorstellen kann, dass man dann, mit den Überredungskünsten des besten Freundes, abermals in die Schlacht zieht.

  • Pelican


    natürlich gab es Gamben, sie gehörten schon in der Renaissance zu den beliebten Instrumenten. Nur wurden sie in der Regel begleitend eingesetzt. Als Solo-Instrumente setzten sie sich weit langsamer durch.


    Beschrieben werden sie als Solo-Instrumente bei Praetorius 1619. Da er es kennt, kann man maximal eine Generation = 30 Jahre zurückgehen, wenn man sich eine ungefähre, grobe Vorstellung davon machen möchte, wie lange Gamben als Soloinstrumente bekannt gewesen sein können. Er hat sie ja nicht erfunden. Und sagt auch nicht, daß die Verwendung niegelnagelneu sei.


    Möglicherweise gehörten Carla und Amparo zur musikalischen Avantgarde und Tannhäuser war Kenner genug, Progressives zu schätzen.
    So unterm Sternenfirmament am Strand. Vom rotseiden umschmeichelten Dekolleté gar nicht zu reden.
    :grin


    Ja, ich werde kleinlich, wenn man mir ein schlechtes Buch serviert.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Na, toll. Ich hab das Buch als HC gekauft, was ich selten machen. Wo hab ich denn her, das das gut sein soll? :wow
    Eigentlich wollte ich es als nächstes lesen :-(
    Aber nach Viola Alvarez wird es das Buch wohl doppelt schwer haben.

  • Zitat

    Original von Darcy
    Na, toll. Ich hab das Buch als HC gekauft, was ich selten machen. Wo hab ich denn her, das das gut sein soll? :wow
    Eigentlich wollte ich es als nächstes lesen :-(
    Aber nach Viola Alvarez wird es das Buch wohl doppelt schwer haben.


    Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, Darcy. Gib also dem Buch eine Chance :wave

  • Klar werd ich es lesen. Aber es ist auch etwas frustig, wenn man einige negative Meinungen liest über ein Buch, auf das man sich freut ;-)
    Aber vielleicht gehts mir ja wie Cait und es gefällt mir.


  • Wenn im Buch steht, dass er Medizin und Psychologie studiert hat, dann kann er auch beides sein. Allerdings müsste er dann ein Doppelstudium mit Abschlüssen in beidem gemacht haben.


    In Deutschland ist es so:


    Psychiater: hat Medizin studiert und anschliessend eine Ausbildung zum "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie" gemacht. Die Psychotherapieausbildung gehört seit einigen Jahren zwingend dazu, vorher konnte man auch einfach den "Facharzt für Psychiatrie" machen.


    Psychologe: hat Psychologie studiert und ein Diplom gemacht, ist dann "Diplom-Psychologe", aber kein Psychotherapeut


    Psychotherapeut:


    1. ärztlicher Psychotherapeut: hat Medizin studiert und anschliessend besagten Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie gemacht

    2. psychologischer Psychotherapeut: seit dem 1.1.1999 geschützter Begriff und darf nur von Personen mit einer entsprechenden berufsrechtlichen Approbation geführt werden. Man muss ein abgeschlossenes Psychologiestudium haben (Diplom) und eine zusätzliche psychotherapeutische Ausbildung, die durch das Psychotherapeutengesetz geregelt ist.


    Also, um Psychiater und Psychologe zu sein, müsste er einen Universitätsabschluss in Medizin und Psychologie haben und eine Facharztausbildung für Psychiatrie (das englische Äquivalent halt) gemacht haben. Möglich ist das.

  • @ Darcy,


    laß Dich nicht abschrecken! Ich finde das Buch nicht schlecht bis jetzt, sondern lediglich mittelprächtig (und bin ja erst bei S. 435, d.h. meine Meinung ist noch nicht abschließen).


    Die drei geschilderten Probleme sind die Punkte, die mir mißfallen und Kalypso und Grisel sind wie ich sie kenne üblicherweise noch viel strenger als ich (Grisel: ausgenommen "Der Mönch"... :lache).


    Gut finde ich z. B. daß der Roman gut gegliedert ist und der Autor durchaus eine schön fließende Sprache gehobenen Niveaus hat. Die aktuell gern genutzte Reihung von Hauptsätzen mag ich gar nicht und freue mich daher über diese dem historischen Roman angepaßte Sprache. Auch die beschreibenden Passagen finde ich recht schön.


    Insofern: mach Dich dran und entscheide selbst! Wie gesagt, ich lese es ja auch fertig und das würde ich bei einem wirklich schlechten Buch nicht machen.

  • Zitat

    Original von Cait
    Vieleicht muss man ein Faible für Kriegsszenen haben, um das Buch zu mögen, mag sein. Schließlich beruht der Großteil des Romans darauf.


    Ich denke auch, daß das nichts schadet. Ich mag ja Kriegsszenen im Gegensatz zu früher sehr gerne, das Dumme ist nur, daß sich diesbezüglich mittlerweile alle an Bernard Cornwell messen lassen müssen (wobei Grisel da vielleicht noch bessere Autoren kennt).


    Zitat


    Warum Tannhäuser nach Malta zieht, hab ich mir einfach damit erklärt, dass er ja durch und durch ein Krieger ist und ich mir durchaus vorstellen kann, dass man dann, mit den Überredungskünsten des besten Freundes, abermals in die Schlacht zieht.


    Wobei sein Freund ihn doch gar nicht wirklich überredet, oder? Zu dem Zeitpunkt, wo er die Entscheidung trifft halte ich ihn übrigens in keiner Weise für einen Krieger mit Leib und Seele. Zu dem Zeitpunkt erscheint er mir eher als aufgrund seiner Vergangenheit kalt gewordener, befähigter und raffinierter Händler, der nur auf seinen persönlichen Profit aus ist und der lediglich lang gewachsenen Beziehungen zu seinen Männerfreunden und Geschäftspartnern Raum gibt.

  • Ich bin bei dem Buch erst auf Seite 152, aber ich finde es bis jetzt nicht schlecht. Natürlich gibt es bessere Bücher, aber auch bei weitem schlechtere. Es ist flüssig geschrieben und die Personen sind, finde ich, sehr gut dargestellt. Bisher wars auch nicht wirklich gewalttätig. Nicht mehr als in anderen his. Romanen. Kommt vielleicht noch. Aber das würde ich auch nicht als schlimm empfinden, da dass in vielen Büchern so vorkommt. Historische Ungreimtheiten habe ich bis jetzt noch nicht endeckt, aber ich kenn mich auch mit der Geschichte rund um Malta und dem Osmanischen Reich nicht sehr gut aus.
    Trotzdem ist es bis jetzt schön zu lesen und man sollte auch nicht vergessen, dass es sich um eine erfundene Geschichte mit erfundenen Protagonisten handelt.


    Zitat


    Warum Tannhäuser nach Malta zieht, hab ich mir einfach damit erklärt, dass er ja durch und durch ein Krieger ist und ich mir durchaus vorstellen kann, dass man dann, mit den Überredungskünsten des besten Freundes, abermals in die Schlacht zieht.


    Zitat

    Wobei sein Freund ihn doch gar nicht wirklich überredet, oder? Zu dem Zeitpunkt, wo er die Entscheidung trifft halte ich ihn übrigens in keiner Weise für einen Krieger mit Leib und Seele. Zu dem Zeitpunkt erscheint er mir eher als aufgrund seiner Vergangenheit kalt gewordener, befähigter und raffinierter Händler, der nur auf seinen persönlichen Profit aus ist und der lediglich lang gewachsenen Beziehungen zu seinen Männerfreunden und Geschäftspartnern Raum gibt.


    Tannhäuser geht mit den Frauen nach Malta, weil er Mitleid mit Clara hat, da er durch ihre Geschichte daran erinnert wurde, unter welchen Umständen seine Mutter ums Leben kam. Er möchte ihr helfen, ihre Schuldgefühle loszuwerden und versucht dabei auch seine eigenen Schuldgefühle zu lindern weil er seiner Mutter und seinen Schwestern nicht das Leben retten konnte.
    Glaube ich zumindest.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Die drei geschilderten Probleme sind die Punkte, die mir mißfallen und Kalypso und Grisel sind wie ich sie kenne üblicherweise noch viel strenger als ich (Grisel: ausgenommen "Der Mönch"... :lache).


    Ich werde echt nie verstehen, was Ihr alle gegen das Buch habt! :wow


    Zu den Autoren, die gut sind bei Schlachtszenen. Im historischen Bereich fällt mir spontan keiner ein, der es besser kann als Cornwell. Ich hatte einen absoluten Horror vor seinem Buch "Sharpe's Waterloo", weil das naturgemäß diese mehrtägige Schlacht beschreibt und das dickste der Serie ist. Ich war dann so gefesselt davon, daß es heute einer meiner Favoriten der Serie ist. Was er auch gut macht, ist daß man den Verlauf am Ende gut kennt, und wenn man den Beitrag seiner Helden ausklammert, auch weiß, warum wer gewonnen oder verloren hat. Es geht also nicht einfach darum, daß er beschreibt, wen der Held rechts und links niedersticht und welchen Niederstichen er wann wo ausweicht. (Ich habe so entzückende Lesevorlieben!) Aber bei sowas kriege ich das große Gähnen.
    Aber nicht nur in der Serie. Die Schlachtszenen sind ja sein Markenzeichen.


    Wie gesagt, Ball hat es in seinem "Asha" mit der Belagerung geschafft, mich wieder zu versöhnen, nachdem er mich die ganze erste Hälfte eher gefrustet hat. Die war auch sehr gut geschrieben.


    Einer, der es genauso gut kann wie Cornwell ist John Ringo, aber der schreibt Science Fiction. Aber, da hatte ich unlängst auch ein Buch, wo ich mir ziemlich geärgert habe, aber am Ende habe ich ihm 5 Sternchen verpaßt, weil die Endschlacht(en) einfach nur großartig waren und ich habe ihm alles vergeben.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Die drei geschilderten Probleme sind die Punkte, die mir mißfallen und Kalypso und Grisel sind wie ich sie kenne üblicherweise noch viel strenger als ich


    Die 3 Punkte lassen mich zwar schon schlucken, aber ansonsten bin ich gar nicht so streng. Wenn die Atmosphäre stimmt, die Geschichte gut erzählt ist und die Figuren einigermaßen glaubwürdig sind, ist das für mich schon die halbe Miete und lässt mich über manches hinweg sehen. Mal schauen, wie Willocks auf mich wirkt :grin
    "Asha" habe ich z.B. sehr gerne gelesen, weil das Thema für mich neu war und auch die Spannung bis zum Ende gehalten wurde. Ein schöner flockiger Abenteuerroman eben.
    Willocks hat es also insofern schon schwer, weil er in gewisser Weise gegen Ball antreten muss, aber da "Das Sakrament" bisher auch sehr gute Rezensionen bekommen hat, lasse ich mich einfach überraschen.



    Zitat

    Original von Pelican
    Gut finde ich z. B. daß der Roman gut gegliedert ist und der Autor durchaus eine schön fließende Sprache gehobenen Niveaus hat. Die aktuell gern genutzte Reihung von Hauptsätzen mag ich gar nicht und freue mich daher über diese dem historischen Roman angepaßte Sprache. Auch die beschreibenden Passagen finde ich recht schön.


    Das hört sich doch schon gut an :-]


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von luna



    Tannhäuser geht mit den Frauen nach Malta, weil er Mitleid mit Clara hat, da er durch ihre Geschichte daran erinnert wurde, unter welchen Umständen seine Mutter ums Leben kam. Er möchte ihr helfen, ihre Schuldgefühle loszuwerden und versucht dabei auch seine eigenen Schuldgefühle zu lindern weil er seiner Mutter und seinen Schwestern nicht das Leben retten konnte.
    Glaube ich zumindest.


    Ich denke, so ist es vom Autor auch gedacht. Das paßt nur nicht zu seiner sonstigen Charakterdarstellung.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Im historischen Bereich fällt mir spontan keiner ein, der es besser kann als Cornwell. Ich hatte einen absoluten Horror vor seinem Buch "Sharpe's Waterloo", weil das naturgemäß diese mehrtägige Schlacht beschreibt und das dickste der Serie ist. Ich war dann so gefesselt davon, daß es heute einer meiner Favoriten der Serie ist.


    Ich sehe schon, irgendwann muß ich doch noch an die Serie dran. Hast Du die Serie vollständig? Wo finde ich die Reihenfolge?

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ich habe gerade gesehen, daß timediver, der wohl pingeligste historische-Romane-Rezensent es bei Amazon mit 3,5 = aufgerundet 4 Sternen bewertet, was doch auch nicht so schlecht ist.
    Und der Mann ist bekennender Berling-Fan. :-]


    Was bei mir dann bedeuten könnte, das ich dem Roman entweder 1 oder 5 Sterne geben werde, da ich so gut wie nie mit diesem Rezensenten einer Meinung bin :grin