Klingt ja alles sehr vielversprechend und es scheint endlich einmal ein spannender Roman aus einer Zeit zu sein, über die ich nicht so oft gute Bücher finde.
Werde ich mir gleich vormerken.
Die Protestantin - Gina Mayer
-
-
Eure Rezis sind ja durchweg positiv - wie kommt das Buch dann nur auf 7 Bewertungspunkte??
Ich lese es zur Zeit und bis jetzt bin ich begeistert...
-
Ich bin durch Zufall über dieses Buch gestolpert, dass ich mit jeder Seite faszinierter verschlungen habe.
Gina Mayer erzählt in dem vor dem Hintergrund des Vormärz und der Revolution von 1848 bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts angelegten Roman die Geschichte der drei Frauen Johanne, Catharina und Magdalena. Die Schicksale der drei Frauen sind eingebettet in die historischen Ereignisse jener Zeit und sehr anschaulich beschrieben. Alle drei sind ihrer Zeit weit voraus - jede für sich auf ihre eigene Art. Die Autorin lässt ihre Leser eintauchen in den Alltag und die Beschwernisse jener Zeit insbesondere für die Frauen. Mittelpunkt bildet Johanne, eine Frau, die zunächst ihre Schwester wie ihr eigenes Kind großzieht und schließlich auch noch Magdalena, die Patentocher ihrer Schwester Catharine groß zieht.Die Handlung ist in fünf Teile unterteilt, die jeweils einer der drei Frauen in den Blickpunkt rückt. Allen dreien ist ein sehr spürbarer Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit eigen, der so gar nicht ins 19. Jahrhundert zu passen scheint, in dem Frauen einzig die Rolle der Ehefrau und Mutter zugestanden wird, ersatzweise höchstens einer mildtätigen Tätigkeit. Die drei Frauen durchleben die stürmische Zeit der Revolution und des langsam aufkeimenden Gedankens nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, obwohl das in ihren Augen längst nicht weit genug geht, enden doch die revolutionären Ideen auch bei den geistigen Vätern der Revolution ganz selbstverständlich abrupt, wenn es um die Rechte der Frauen geht. Deutschland ist dafür zu dieser Zeit längst nicht reif.
Aber nicht nur die politischen Verhältnisse schildert die Autorin sehr lebendig, auch die Geschichte rund um die Errichtung der Diakonissenhäuser wird sehr anschaulich beschrieben. Die Charaktere sind bis hin zu den Nebenfiguren sehr lebendig beschrieben.Ich war fasziniert von der Handlung und gleichzeitig sehr froh, nicht in diese Zeit hineingeboren zu sein.
Ein wirklich tolles Buch und ein schöner Lesestart ins neue Jahr!