Klappentext:
72 v. Chr.: In der Villa des angesehenen Feldherren Marcus Crassus ereignet sich ein brutales Verbrechen: Der Verwalter des Hauses wurde erschlagen! Tatverdächtig sind zwei Sklaven des Crassus, doch sie sind geflohen. Haben sie sich etwa dem Sklavenaufstand von Spartacus angeschlossen? Der Ermittler Gordianus hat drei Tage Zeit, um den Mord aufzuklären - andernfalls will Crassus alle seine 99 Sklaven hinrichten lassen.
Über Steven Saylor (aus dem Buchumschlag):
Steven Saylor, Jahrgang 1956, hat Geschichte und Altphilologie studiert und sich dann aufs Schreiben verlegt. Er lebt abwechselnd in Texas und Kalifornien.
Eigene Meinung:
Oft wird Lesen als Reise im Kopf beschrieben, nicht immer stimmt es, aber manchmal hat man als Leser das Glück, dass man ein Buch erwischt, bei welchen man diese Erfahrung machen kann. Dieses Glück wurde mir bei diesem Buch zuteil, auf den Spuren des Suchers Gordianus am Golf von Neapel nach der Wahrheit in einem Mordfall zu suchen.
Der Vetter von Marcus Crassus, dem reichsten Mann Roms und Verwalter seiner Villa in Baiae wird erschlagen in seiner Villa aufgefunden. Zwei Sklaven sind in der selben Nacht geflohen und vor der Sklave wurde „Sparta“ in den Steinboden geritzt. Zur selben Zeit treibt Spartacus mit seiner Sklavenarmee sein Unwesen im Süden Italiens. Crassus, der mit seiner Privatarmee den Auftrag zu einem Feldzug gegen Spartacus vom Senat erhofft, will die Strenge des römischen Rechts ausnützen und alle 99 Sklaven des Haushalts töten lassen.
Gordianus hat nur drei Tage Zeit um den Mordfall aufzuklären und zu beweisen, wer den Verwalter getötet hat, ansonsten müssen 99 Sklaven ihr Leben lassen. Unter diesem Zeitdruck ermittelt Gordianus mit der Hilfe seines Sohnes Eco und verhört alle möglichen Verdächtigen.
Dabei gelingt Steven Saylor eine sehr gute Mischung aus einem spannenden Krimi und einem historischen Roman, der vor allem den Stellenwert der Sklaven in der römischen Gesellschaft näher beleuchtet. Gekonnt zeigt er wie hoch ein Sklave aufsteigen kann und wie tief er sinken kann, ohne je als Mensch zu gelten.
Dabei fließt auch immer wieder geschickt die politische Lage am Vorabend der römischen Republik ein, mit allen ihren bekannten Personen rund um Crassus, Pompejus und Cicero.
Auch die römische Kultur wurde meinem Empfinden nach sehr stimmig wiedergegeben.
Der Schreibstil von Steven Saylor hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. An manchen Stellen verwendet er sehr gekonnt eine sehr bildhafte Sprache. Besonders beeindruckt war ich davon, wie er die Situation der Galeerensklaven beschrieben hat.
Bei seiner Beschreibung der Gegend, dachte ich, dass ich wieder dort wäre.
Fazit: Ein gelungener historischer Krimi.
Anmerkung: Bei Weltbild gibt es eine Taschenbuchversion um 2,95 €. Link dazu
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