Walter M. Miller Jr. - Ein Hohelied für Leibowitz

  • Uups... wie fang ich das jetzt an... ich vermisse ein buch aus meiner bibliothek, und dies hier ist sein nachfolge-roman, den ich grad wieder mal lese.


    Der Autor:


    Walter M. Miller hat eigentlich nur 1,9 Bücher geschrieben, denn es erschien 1959 sein 'Lobgesang auf Leibowitz' (orig. A Canticle for Leibowitz) in dem er sein kriegstrauma als bomberflieger in Italien der an der zerstörung alter kulturschätze beteiligt war verarbeitete, und das ein unerwarteter erfolg wurde, und danach arbeitete er 30 jahre lang von versagens-ängsten geplagt am nachfolgeband 'Saint Leibowitz and the Wild Horse Woman' dt. 'Ein Hohelied für Leibowitz.'
    An depressionen erkrankt und am 'toten punkt' angelangt, gab er resignierend sein fast fertiges buch 1995 an den Bantam-verlag. Weil er selbst keine kraft mehr fand, es zu beenden, wurde der Lektor Terry Bisson auf den plan gerufen um die fehlenden schluss-kapitel zu schreiben.
    Miller beging weihnachten 1995 mit 70j selbstmord, und erlebte die endfassung des Buches nicht mehr.


    Das Buch:


    Es ist ganz anders als der Lobgesang, denn im ersten buch wird der neuaufstieg der menschheit nach einem atomkrieg geschildert. Die benediktinische mönchsgemeinschaft des Heiligen Leibowitz hat jahrhunderte lang die blaupause des sagenhaften ordensgründers und ingenieurs Leibowitz gehütet und die ornamente getreu nachgemalt, ohne zu wissen, dass sich dahinter die konstruktion einer atombombe verbirgt.


    Das erste buch beschreibt in drei büchern, die mittelalter, renaissance und neuzeit abdecken den neuaufstieg und erneuten fall der menschheit im gebiet des mittleren westens der USA, und treibt eher intelektuelle gedankenspiele, und ist gewissermassen 'katholisch'.


    Dieses hier kehrt in die neue renaissance zurück und spielt in den wirren eines '30 jährigen Krieges' der in den amerikanischen fürstentümern wütet. Im vergleich zum vorgänger ist leidenschaftlicher wie auch sinnlicher und dreht sich um den 'alten Gegensatz von Macht und Glaube' wie auch der fleischlichen versuchung und einem ländlichen wicca-kult, welche die kirche und den Leibowitz-orden bedrohen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )