Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das Buch genau gelesen habe und wie ich es fand. Aber gerade die etwas ausgefallenen Sachen mag ich an dieser Serie ganz gerne. Und das Monkeewrench-Team hat für mich einen ganz eigenen Charme. Gerade lese ich ja Band 5 der Serie und bin recht zufrieden, neben ein paar üblichen Kritikpunkten.
Mortifer – P.J. Tracy
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Neben Der Köder finde ich es den schwächsten Teil der Serie. Es zieht sich ein wenig, viel Effekthascherei, wenig Handlung.
Sieben Punkte weil ich die Hauptpersonen alle so gerne mag -
Mir hat das Buch ziemlich gut gefallen, auch wenn ich den Hintergrund der ganzen plötzlichen Tode etwas abgedreht fand.
Der leichte und humorvolle Schreibstil gefällt mir besonders an dieser Buchreihe, in diesem Buch fand ich manche Bemerkungen jedoch etwas daneben. -
Hingegen der allgemeinen Meinung fand ich "Mortifer" besser als die restlichen Bücher der Reihe [Memento erstmal ausgenommen, das Buch hab ich noch nicht gelesen]. Das lag wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass ich es gut fand, dass sich die Serie von ihrem gewohnten Serienmörderthema ein Stück entfernte und es nicht wieder darum ging, dass Grace und Anhang von ihrer geheimen Zentrale aus irgendeinem Serienmörder nachrannten. Teilweise hat es sicher auch damit zu tun, dass ich Grace in dieser speziellen Situation nicht so nervig fand, wie normalerweise.
Ich habe mich auch sehr gefreut, dass Bonar und Halloran wieder mit von der Partie waren. Die beiden haben mir bereits im ersten Buch gut gefallen und ich hoffe, dass sie auch zukünftig in die eine oder andere Geschichte eingebaut werden.
Das Buch fand ich durchwegs spannend, bestenfalls fand ich einige Gedankengänge der drei Frauen überflüssig, während sie durch irgendeine Pfütze oder Ähnlcihes gekrochen sind. Aber allgemein las sich das Ganze besonders am Ende in einem Rutsch [bis halb drei Uhr morgens! Und das an einem Montag!] und wie gesagt war ich ganz froh, dass das Buch sich einmal nicht auf die Jagd nach einem Serienmörder gemacht hat.
Ich schließe mich allerdings in einem Punkt der Allgemeinheit an:
Deputy Lee hätte nicht sterben müssen. Die Frauen hatten einen Plan und waren bereits auf dem Weg der Ausführung und verlieren dem Mann gegenüber kein Wort. Nur "Sie werden sterben". Buhu! Ich finde es durchaus logisch, dass der Mann sich nicht einfach von drei Frauen mit diesen Worten zurückhalten lässt, aber hätten sie ihn vollständig aufgeklärt [er wusste ja von 90% der Dinge nicht das Geringste], hätten er sich sicherlich dazu überreden lassen, zu bleiben. Aber nein, die Frauen bleiben wohl lieber unter sich und lassen den Mann in sein Verderben rennen. Dabei war mir der Kerl von Anfang an sympathisch, im Gegensatz zu Grace, bei der ich nicht traurig gewesen wäre, hätte sie bereits der erste Killer von den Buchseiten gewischt.
Andererseits musste Lee wohl sterben, da die Frauen sonst ja nie in das Auto gestiegen wären und damit zur Hütte gefunden hätten. Also ist der gute Mann dem Handlungsverlauf zum Opfer gefallen. Armer Kerl.Was den Hund und die Spur angeht: Die Viehcher können tatsächlich auch noch die Duftspur eines Menschen verfolgen, der in einem Auto gefahren ist. Und sie sind ja an dieser Stelle auch aus dem Wald gekommen, also hat mich das weniger gestört.
Was ich weitaus fragwürdiger fand war diese allgemeine Aufräumaktion. Dass die Soldaten niemanden in das Dorf gelassen und jeden getötet haben ist eine Sache, aber warum sich die Mühe machen all die Kühe in den See zu rollen und die Menschen zu verscharren, wenn man am nächsten Tag ohnehin zig Tausend Menschen in die Luft sprengen will? Es ist ja nicht so, als wären die vielen vielen Leichen nicht recht schnell entdeckt worden. Und ein See auf dem tote Kühe treiben ist auch nicht gerade unauffällig...
Aber davon einmal abgesehen fand ich das Buch sehr unterhaltend, fesselnd und gelungen. Von mir gibt es 9 von 10 Punkten.