Andrea Brackmann - Jenseits der Norm - Hochbegabt und hoch sensibel?

  • Über die Autorin:


    Andrea Brackmann, Diplom-Psychologin und Verhaltenstherapeutin, arbeitet in freier Praxis in Frankfurt am Main. Sie befasst sich im Rahmen ihrer therapeutischen und diagnostischen Tätigkeit mit hochbegabten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In der Zusammenarbeit mit der "Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind" (DGhK) hält sie Vorträge auf Informationsveranstaltungen, in Schulen und an Institutionen für Hochbegabte.


    Kurzbeschreibung:


    Hochbegabte Kinder, Jugendliche und Erwachsene können nicht nur intelektuelle Höchstleistungen in verschiedenen Bereichen erbringen, sondern sie sind meist auch auf emotionaler und sensorischer Ebene überdurchschnittlich empfindsam. Gefühle des Andersseins verursachen oft Probleme und erschweren das soziale Miteinander. Diese Aspekte in vielen Fallbeispielen transparent zu machen, typische Persönlichkeitsmerkmale Hochbegabter herauszuarbeiten und auf ein differenziertes Verständnis dieser Bevölkerungsgruppe hinzuwirken, ist Ziel des Buches.


    Zu diesem Buch:


    Etwa zwei Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Deutschland gelten als hochbegabt. Sie können nicht nur intellektuelle Höchstleistungen in verschiedenen Bereichen erbringen, sondern sind in der Regel auch auf emotionaler und sensorischer Ebene überdurchschnittlich empfindsam.


    Fallbeispiele und Hintergrundinformationen geben Einblick in die Besonderheiten des emotionalen Erlebens, der Sinneswahrnehmung, der sozialen Beziehungen und der Bewältigung des Alltags. Gefühle des Andersseins, emotionale und sensorische Überempfindlichkeit können bei hochbegabten Kindern und auch bei Erwachsenen Probleme verursachen, die das soziale Miteinander erheblich erschweren. Nicht selten wird das Faktum der Hochbegabung verdeckt durch eine übersensible Persönlichkeitsstruktur, die oft auch als Störung diagnostiziert wird. Diese Aspekte transparent zu machen, typische Persönlichkeitsmerkmale bei Hochbegabten herauszuarbeiten und förderliche Umgangsweisen aufzuzeigen ist das Ziel der Autorin. Sie will Psychologen, Therapeuten, Ärzten und Pädagogen ein differenziertes Verständnis für hochbegabte Menschen vermitteln und auch Betroffenen helfen, sich selbst besser zu verstehen.


    Meine Meinung:


    Das Thema Hochbegabung interessiert mich schon seit einiger Zeit - zum einen aus persönlichen Gründen, zum anderen in "beruflicher" Hinsicht (u.a. verschiedene Praktika mit hochbegabten Kindern und Jugendlichen) . Um so erfreuter war ich, als ich Andrea Brackmanns Buch geschenkt bekam.


    Mit Hilfe vieler authentischer Beispiele (zu einem Großteil Erfahrungen mit den eigenen Klienten) ermöglicht sie es dem Leser sich in die Gefühlswelt hochbegabter Personen einzufühlen.
    Besonders interessant ist meiner Meinung nach, dass Frau Brackmann sich nicht nur auf die Verhaltensweisen und Förderungsmöglichkeiten hochbegabter Kinder beschränkt, sondern die Thematik auch - anders als in vielen anderen Büchern - auf Jugendliche und Erwachsene bezieht. Weiterhin erläutert sie Zusammenhänge zwischen einer vorliegenden Hochbegabung und psychischen Störungen (insbesondere geht sie hierbei auf Autismus und die Boderlinepersönlichkeitsstörung ein) und Therapiemöglichkeiten sowohl für Kinder/Jugendliche als auch für Erwachsene.
    Einige Male musste ich während des Lesens schmunzeln, da ich in den Fallbeispielen einige Personen wiedererkannte. Das Buch hat mir für meine eigene Entwicklung und für die Arbeit, während meiner Praktika einige Anregungen zum Weiterdenken gegeben.


    Meiner Meinung nach ist das Buch sowohl für Laien, als auch für Fachleute (Lehrer, Ärzte, Psychologen, Pädagogen etc.), die sich näher mit dieser Thematik befassen möchten empfehlenswert, da es einerseits einfach und verständlich geschrieben, aber andererseits fachlich korrekt ist und auf aktuellen wissenschaftlichen Kenntnissen und jahrelanger Praxiserfahrung der Autorin basiert.

  • Ich überlege die ganze Zeit schon, ob ich mir dieses Buch kaufen soll, da es zum Thema Hochbegabung bei Erwachsenen kaum (gute) Bücher gibt.
    Ich habe auch gesehen, dass von dieser Autorin im März ein weiteres Buch erscheint :-)

  • @Laharah
    Das zweite Buch von Andrea Brackmann ("Ganz normal hochbegabt") beinhaltet hauptsächlich Fallbeispiele von Erwachsenen, deren Hochbegabung erst sehr spät erkannt wurde. Die Autorin kommentiert die Fallbeispiele zwar, aber ansonsten sprechen sie für sich selbst.
    Am Anfang des Buches wird die Hochbegabung an sich kurz erläutert und am Ende gibt es Tipps und Hilfestellungen.
    Für den Start in diese Thematik ist das Buch sehr zu empfehlen.


    Ansonsten kann man mit dem hier vorgestellten Buch "Jenseits der Norm - hochbegabt und hochsensibel?" wesentlich tiefer in die Materie einsteigen.


    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann mich der Meinung von Samo nur anschließen.

    Ich kann nicht sagen, was ein Freund ist. Ich weiß nur eins: oben hat man viele, in der Mitte wenige und unten - keine.


    Niki Lauda

  • Zitat

    Original von Samo


    Besonders interessant ist meiner Meinung nach, dass Frau Brackmann sich nicht nur auf die Verhaltensweisen und Förderungsmöglichkeiten hochbegabter Kinder beschränkt, sondern die Thematik auch - anders als in vielen anderen Büchern - auf Jugendliche und Erwachsene bezieht.


    Das hat mir auch besonders gut gefallen. Ich kann beide Bücher von ihr jedem empfehlen, der persönlichen Kontakt mit Hochbegabten hat, ich fand sie beide sehr aufschlussreich.
    Sie helfen auch, Missverständnisse in Beziehungen, sei es Familie, Freundschaft oder Partnerschaft, aus dem Weg zu räumen :-)