Die roten Stiefeletten - Anne Perry

  • Seitenanzahl: 281
    Originaltitel: Resurrection Row
    Achtung! Auch erschienen unter dem Titel "Der letzte Akt"


    Inhalt:


    London im Jahre 1886: Schlimm genug, dass der vor kurzem verstorbene Lord Fitzroy-Hammond aus seinem Grab entfernt und auf einen Kutschbock gesetzt wird - als die Leiche ein zweites Mal "wiederaufersteht" und weitere Fälle folgen, ist Inspektor Thomas Pitt ziemlich verwirrt. Anscheinend starben alle Männer eines natürlichen Todes. Ist das also die Tat eines Verrückten? Will der Täter ein Verbrechen verschleiern oder auf eines hinweisen? Pitt ist ratlos, bis die nächste Leiche auftaucht...


    Über die Autorin


    Anne Perry (* 12. Oktober 1938 als Juliet Marion Hulme in London) ist eine britische Schriftstellerin. Sie wuchs in England, auf den Bahamas und in Neuseeland auf. 1954 tötete sie zusammen mit einer Freundin deren Mutter. Der Mordfall, der großes Aufsehen erregte, wurde 1994 von Peter Jackson unter dem Titel Heavenly Creatures verfilmt.


    Heute schreibt Perry unter anderem Kriminalromane, die im viktorianischen England spielen.
    Anne Perry lebt in Schottland.


    Meine Meinung


    Ich fand das Buch ziemlich langweilig (wobei "ziemlich" eigentlich noch eine nette Untertreibung ist). Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich einfach nicht für Krimis geschaffen bin (da ich ja hauptsächlich Thriller lese) oder ob Anne Perry wirklich so langweilig schreibt?
    Es ist jetzt doch schon ein paar Wochen her, dass ich das Buch gelesen habe und deswegen kann ich mich nicht an alles mehr so gut erinnern.
    Die Story spielt aber im England des späten 19. Jahrhunderts, vor allem in der gehobenen Klasse (sprich Adel) und was mich beim Lesen so störte, waren solche "Behütungen" der Frau. Nichts durfte sie mitbekommen, dies und das durfte sie nicht machen, was anderers schickt sich nicht für eine Dame... Ganz schrecklich. Das hat mich sehr beim Lesen gestört.
    Außerdem wird sehr viel auf eine zweite Situation eingegangen, die für mich fast gar keine Relevanz hat (am Schluss wird kurz darauf eingegangen - und für dieses kure Ende ist für mich zu viel davon in der Geschichte selbst zu finden), weil dadurch z.B. nicht mal die Spannung gesteigert wird, sondern sich das Buch nur noch mehr unnötig verlängert.
    Ich weiß nicht, ob das bei Krimis allgemein so ist, aber hier hat die Handlung bis etwa Seite 110 gar nichts mit dem Ende zu tun, und so quasi auf den letzten zehn Seiten spielt sich dann alles ab. Fand ich nicht gut.
    Und außerdem ist der dt. Titel so was von falsch! Der Originaltitel ist ziemlich clever gewählt - er verrät etwas über das Buch, aber nichts Genaueres. Der dt. Titel ist dabei einfach nur falsch, denn im ganzen Buch finden sich nirgends rote Stiefeletten und nichts, was nur irgendwas damit zu tun haben könnte.


    Ich für mich weiß, dass ich kein Buch mehr von Anne Perry anrühren werde.
    Und dabei hat der Klapptext doch so viel versprochen...

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Prombär ()

  • Ich liebe die Bücher von Anne Perry, und dieses habe ich vor Jahren auch gelesen.
    Klar, es ist kein Thriller und die Krimis von ihr leben unter anderem von der Beschreibung der damaligen Zeit mit ihren Sitten und Gebräuchen. Ich finde das immer sehr interessant und schön beschrieben. Und Inspector Pitt und seine Frau habe ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen. :-)


    Wie gesagt, für mich eine tolle Reihe. :anbet

  • Hallo Ikarus,


    von Anne Perry gibt es die Inspector Pitt Reihe, diese beginnt mit "Der Würger von der Cater Street".
    Ich würde die Bücher schon in der richtigen Reihenfolge lesen, damit man die private Entwicklung von Thomas Pitt richtig mitbekommt.


    Weiter gibt es die Monk-Reihe, gefällt mir auch gut.


    Hier kannst du einiges nachlesen, auch die Reihenfolge stimmt so, soviel ich weiss. :wave

  • 3.Fall, Inspektor Thomas Pitt


    Meine Meinung:
    Im Grunde genommen, der gleiche Vorgang wie schon im Buch "Callander Square", nur eine andere Geschichte. Hier tauchen immer wieder Leichen auf, die bereits begraben waren, speziell die von Lord Fitzroy-Hammond. In üblicher Pitt-Manier werden nun die ganzen Nachbarfamilien immer wieder befragt, bis sich der Täter herauskristallisiert. Das viktorianische Umfeld ist nach wie vor interessant und man lernt die Menschen sehr detailliert kennen, aber der Fall selbst schleppt sich wieder mühsam durch das ganze Buch.


    Der neue Titel ist völlig daneben, weil rote Stiefeletten gibt es im ganzen Buch nicht, der alte Titel "Der letzte Akt" kommt vielleicht noch eher hin, obwohl ich ihn auch nicht sehr prägnant finde. Mir hat immer noch der erste Fall "Der Würger von der Cater Street" am besten gefallen. Der zweite und dritte Fall sind sich im Aufbau und Ablauf einfach zu ähnlich.