Club Premiere September: Katia Fox - Das kupferne Zeichen
A.D. 1161:
Sie schmiedet das vollkommene Schwert
Aber Sie ist eine Frau
In der Welt der Ritter
bitte hier klicken, denn die ISBN Nr. vom Buchclub wurde nicht angenommen: die große Club-Premiere
Katia Fox: Das Kupferne Zeichen
"Eines Tages werde ich ein Schwert für den König schmieden!" Ellen wunderte sich, wie selbstverständlich ihr die Worte über die Lippen gekommen waren. Doch nachdem sie es ausgesprochen hatte, wusste sie, dass genau das ihr Ziel war. England, 12. Jahrhundert. Die junge Ellen fühlt sich nirgends so wohl wie in der Schmiede ihres Vaters. Ihr größter Traum ist es, eines Tages Schwertschmiedin zu werden. Doch das ist für Mädchen unmöglich. Allen Schwierigkeiten zum Trotz folgt sie ihrer Berufung und taucht als Junge verkleidet ein in die Welt des Königshofs. Denn sie will ein Zeichen setzen, mit einem Schwert, das unvergleichlich ist und vollkommen. Aber die Lüge, auf der sie ihr Leben aufgebaut hat, wird ihr zum Verhängnis, als sie sich in einen jungen Ritter verliebt. Zu spät erkennt Ellen, wem sie vertrauen darf - und dass sie bei Hofe einen Feind hat, der zu allem bereit ist ...
Die Handlung:
Orford im Jahre 1161
Für die zwölfjährige Ellenweore, genannt Ellen, bedeutet es das größte Glück, wenn sie ihrem Vater in seiner Schmiede in Orford, in der englischen Grafschaft Eye, helfen darf. Ihre Begabung für die Schmiedekunst ist außergewöhnlich, aber als Mädchen wird sie diesen Beruf niemals ergreifen können.
Ihr Leben nimmt eine entscheidende Wende, als sie eine schockierende Entdeckung macht. Als Junge verkleidet, muss sie unter Lebensgefahr fliehen. Sie nennt sich von nun an Alan und folgt voller Ehrgeiz und Leidenschaft ihrer Berufung: Sie will um jeden Preis Schwertschmiedin werden und eines Tages ein außergewöhnliches Schwert für den König fertigen. Doch um sich diesen Traum zu erfüllen, darf sie niemandem das Geheimnis ihrer wahren Identität offenbaren. Es gelingt ihr, als Lehrling bei dem berühmten Schwertschmied Donovan in Ipswich aufgenommen zu werden, der sie mit in die Normandie nimmt. Dort gerät sie in die gefährliche Welt der Ritter und Turnierkämpfer, wo sie auch den beiden mächtigen Männern begegnet, die fortan mit ihrem Lebensweg und Schicksal verbunden sind: Guillaume le Maréchal, die große Liebe ihres Lebens und Thibault, ihr adeliger Halbbruder, vor dessen Zuneigung und Hass sie durch Flandern und Frankreich flieht. Bald ist nicht nur Ellen selbst begehrt, sondern auch ihre prachtvollen Schwerter, die ihr den Ruf als Meisterin ihrer Zunft eintragen. Ihr ehrgeiziges Ziel scheint in greifbare Nähe gerückt, aber wird sie auch ihr privates Glück finden inmitten von Intrigen und Gefahren?
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des Mittelalters und der Schwertschmiedekunst. Entdecken Sie Katia Fox - eine neue, erzählstarke Autorin historischer Romane.
Über die Autorin:
Katia Fox, geboren 1964, hat in Frankreich und Deutschland eine Ausbildung als Dolmetscherin und Übersetzerin absolviert. Katia Fox lebt in einer idyllischen Kurstadt in Hessen und verbringt mehrere Monate des Jahres in der Provence. Schon früh hat sie sich für die Welt des Mittelalters begeistert. Nach umfangreichen Recherchen über die faszinierende Kunst des mittelalterlichen Schwertschmiedens hat sie ihren ersten Roman «Das kupferne Zeichen» geschrieben.
Historische Anmerkungen von Katia Fox zu ihrem Roman:
Mit dem vorliegenden Roman möchte ich den Blick des Lesers auf eine sehr spannende und wichtige Zeit des Mittelalters lenken: das 12. Jahrhundert. Es wird aufgrund vielfältiger für die Zeit sehr fortschrittlicher Entwicklungen häufig als die Blüte des Hochmittelalters und die Wiege der Moderne angesehen.
Die Menschen dieser Epoche waren zwar gottesfürchtiger und schicksalsergebener als wir heute, aber sie waren weder prüde noch hatten sie zu Sexualität und Nacktheit ein schlechtes Verhältnis. Sie wuschen sich und badeten gern, sie liebten und hassten von Herzen, sie feierten gern und reisten viel, kurzum sie waren uns mit ihren Hoffnungen und Ängsten viel ähnlicher, als wir uns vielfach vorstellen. Gefürchtet hat man im Früh- und Hochmittelalter vor allem die Lepra, eine nicht sehr ansteckende Hautkrankheit, die als Aussatz bezeichnet wurde. Die Pest dagegen war noch gänzlich unbekannt. Sie hat erst ab der Mitte des 14. Jahrhunderts in Europa gewütet. Das gute Klima des 12. Jahrhunderts und die neu eingeführte Dreifelderwirtschaft erhöhten die landwirtschaftlichen Erträge. Mit den so gewonnenen Überschüssen an Lebensmitteln wurde die Entwicklung der Städte ermöglicht. Der wachsende Fortschritt auf vielen, auch technischen, Gebieten brachte Wohlstand. Juristische und verwaltungstechnische Neuerungen sorgten für politische Stabilität.
Was die Rolle der Frauen in dieser überaus jungen und dynamischen Gesellschaft angeht, schließe ich mich dem Historiker Robert Fossier an. Er zeigt detailliert auf, dass Frauen in verschiedensten Bereichen und sozialen Strukturen Einfluss hatten oder gar Macht ausübten. Und vertritt die Meinung, dass sie vermutlich sogar weit mehr Rechte besaßen, als ihre Geschlechtsgenossinnen des 17. und 18. Jahrhunderts.
Die Quellen des Mittelalters, Sagen und Heldenlieder, historische Berichte sowie Dokumente und Urkunden sind die Basis der historischen Forschung. Fälschungen aber waren an der Tagesordnung, sodass eindeutige Aussagen oft nicht möglich sind. Häufig sind sich Historiker (und Archäologen) in ihren Auswertungen uneinig, weil gleiche Quellen je nach Betrachtungswinkel unterschiedlich interpretiert werden können. Auch wenn ihre Auslegungen auf logischen Schlussfolgerungen beruhen, sind sie nur selten ganz eindeutig belegbar.
So blieb auch mir trotz gewissenhafter Recherche von unzähligen historischen und soziokulturellen Details ein gewisser Spielraum, den ich nach meinen eigenen Vorstellungen gestaltet habe.
Das heidnisch-römische Kalenderjahr sah den ersten Januar als Tag des Jahreswechsels vor, und als solcher galt er auch, bis sich im frühen Mittelalter die Kirche dagegen aussprach und den Jahresanfang zu Christi Geburt, also zum 25. Dezember festlegte. Im 12. Jahrhundert wurde in England der Jahreswechsel zum 25. März eingeführt, ausgehend davon, dass das Leben Christi mit der Verkündigung begonnen habe. Einheitlich wurde dieser Jahreswechsel aber nicht eingehalten und die neue Datierung setzte sich erst im 13. Jahrhundert weitgehend durch. Der erste Januar wurde in Frankreich 1563 und in England sogar erst 1753 wieder offizieller Neujahrstag. Im Volk aber galt der erste Januar noch lange als Jahresanfang. Um den Leser nicht zu verwirren habe ich deshalb, so wie heute üblich, auch im Roman das Jahr mit dem 1. Januar beginnen lassen.
Die Schmiede umgibt seit der Eisenzeit (800 v. Chr.) der Mythos der Zauberkunde: Wer in der Lage war, aus krümeligen, schwarzen Brocken hartes, schimmerndes Metall herzustellen, musste besondere Fähigkeiten haben. Dass Schmiede trotz fehlender chemischer Kenntnisse schon früh in der Lage waren, harten und gleichzeitig biegsamen Stahl herzustellen, ist eine Tatsache. Den Begriff Stahl gab es allerdings noch nicht, weshalb ich ihn auch im Roman nicht verwendet habe. Neuere Erkenntnisse des Archäologen Dr. Stefan Mäder haben gezeigt, dass hochmittelalterliche Schwerter mit japanischen Samuraischwertern der gleichen Zeit durchaus konkurrieren konnten! Mit einer Länge von ca. 90 cm und einem Gewicht von 0,9 bis 1,3 kg war das zweischneidige Ritterschwert keine brachiale Waffe aus einfachem Eisen, sondern eine leichte, gut handhabbare und sehr effektive Hiebwaffe aus Stahl. Die im Roman geschilderte Feuervergoldung wurde im 12. Jahrhundert wie beschrieben durchgeführt, die Qualität dieser Technik ist noch heute unübertroffen, sie wurde aber wegen der gesundheitsschädlichen Wirkung von Quecksilber bis auf wenige Ausnahmen durch galvanische Verfahren abgelöst. Zahnreißer, Chirurgen, Bader und Starstecher zogen von Markt zu Markt und waren neben den Kräuterfrauen, Nonnen und Mönchen die medizinische Versorgung des Volkes. Die Starstecher verweilten nie länger am selben Ort, weil die Mehrheit ihrer Patienten nach weniger als drei Monaten durch Infektionen erneut erblindete. Die Operationstechnik hat sich von den Anfängen in der Antike bis zum 18. Jahrhundert kaum verändert.
Alle genannten Orte existieren, wobei St. Edmundsbury heute besser bekannt ist als Bury St. Edmunds. Der Wohnturm von Orford ist sehr gut erhalten, eine Besichtigung lohnt sich!
Bis auf die Begegnung mit Ellen und dem daraus resultierenden Sohn, sind die meisten Details aus Guillaume le Maréchals Leben authentisch, soweit sie überliefert sind. Guillaume wurde durch ein nach seinem Tod gedichtetes Heldenlied unsterblich und gilt als der wohl größte Ritter seiner Zeit. Er war ein begabter Soldat mit außerordentlich viel Glück und großem politischen Gespür. Der Höhepunkt seiner Karriere, war seine Ernennung zum Regenten von England, nach König Johns Tod.
Dieses Buch hat mich sofort angesprochen und ich werde es auf alle Fälle diesen Monat kaufen.
Kennt jemand die Autorin persönlich und kann mit Ihr Kontakt aufnehmen? Bei einer Leserunde (irgendwann in den kommenden Monaten) wäre ich gerne dabei.
LG
Petra