* Die Detektivin * von Nikola Hahn
Frankfurt am Main 1882:
Die 23jährige Victoria Könitz, Tochter aus großbürgerlichem Haus, fühlt sich in ihrer passiven gesellschaftlichen Rolle eingeengt und rebelliert dagegen. Besonders ihrer Mutter Henriette gefiele es, wenn sie sich wie ihre jüngere Schwester mehr für Handarbeit und Klavierunterricht interessierte, und auch ihr Vater sähe sie lieber verheiratet. Nach einem Volksfest verschwindet das Dienstmädchen ihrer Tante Sopia auf mysteriöse Weise. Während der junge Kommissar Richard Biddling zunächst an einen normalen Vermisstenfall glaubt, ist Victoria der festen Überzeugung, daß Emilie, die sich vor allen Dingen um Sophias heiß geliebte Pflanzen in der Orangerie, dem Glashaus, gekümmert hat, einem Verbrechen zum Opfer fiel.
Victoria, die heimlich Detektivgeschichten und kriminalistische Lehrbücher liest, vermutet, daß die Lösung des Falles mit einem Geheimnis im Glashaus zusammenhängt. Sie stellt auf eigene Faust Ermittlungen an und gerät mit Biddling aneinander, der sich von einer Frau nicht belehren lassen will.
Zur Autorin:
Nikola Hahn ist seit 1984 bei der hessischen Polizei als Kriminaloberkommissarin tätig. *Die Detektivin* ist ihr Debüt und sehr gelungen.
Meine Meinung:
Ein Debüt das sich sehen bzw. lesen lassen kann. Der spannende Krimi erzählt nicht nur die Geschichte einer unkonventionellen rebellischen jungen Frau, sondern zeigt auch die faszinierenden Anfänge der modernen Kriminalistik. Läßt sich gut lesen und es wurde wieder hervorragend recherchiert. Man taucht ein, in eine andere Welt, die man sich heute kaum noch vorstellen kann.