Die See - John Banville

  • gerade eben auf Deutsch erschienen:


    Kurzbeschreibung
    (bei amazon geklaut)


    Man Booker Prize 2005 für John Banvilles Roman »Die See«. Der Kunsthistoriker Max Morden flieht in das Haus am Meer, wo er als Kind aufregende Ferientage verbrachte. Indem er sich die damaligen Erlebnisse vergegenwärtigt, um mit dem Verlust seiner Frau fertig zu werden, werden jedoch auch alte Wunden aufgerissen. Alles hängt miteinander zusammen. Anna und der Kunsthistoriker Max sind glücklich verheiratet, als sie erfahren, dass Anna unheilbar an Krebs erkrankt ist und nicht mehr lange leben wird. Nach ihrem Tod flüchtet Max ans Meer, in den Ort, in dem er als Kind aufregende Sommer verlebte. Damals lernte er die unkonventionelle Familie Grace kennen mit ihrem Zwillingspaar Myles und Chloe. Mrs. Grace zieht den jungen Max magisch an und erweckt eine große Sehnsucht in ihm. Indem sich Max fast manisch erinnert, an seine erwachende Sexualität in diesem Sommer, an seine erotischen Phantasien und die spätere Liebe zu Chloe, an seine glückliche Zeit mit Anna und ihre letzten Tage im Krankenhaus, versucht er, sich mit dem erlittenen Verlust zu versöhnen.


    Über den Autor
    (ibd. entnommen)


    John Banville, 1945 geboren, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Irlands. Sein umfangreiches literarisches Werk wurde mehrfach, auch international, ausgezeichnet. John Banville lebt und arbeitet in Dublin. Weitere Titel bei Kiepenheuer & Witsch »Das Buch der Beweise«, Roman, 1991. »Athena«, Roman, 1996. »Der Unberührbare«, Roman, 1997. »Geister«, Roman, 2000. »Sonnenfinsternis«, Roman, 2002. »Caliban«, Roman, 2004. Das Hörbuch erscheint parallel bei Patmos Hörbuch, erzählt von Burghart Klaußner.


    Meine Meinung


    Ich muss gestehen, dass ich die deutsche Übersetzung nicht kenne, da ich den Roman im englischen Original gelesen habe. Ich hoffe mal, dass die Übersetzung der wunderbaren Sprache Banvilles gerecht wird! Für mich ist er sprachlich einer der ganz ganz Großen, und "Die See" (OT. "The Sea") konnte ich nicht mehr aus der Hand legen und es ging mir noch einige Tage nach. Sehr eindrücklich, aber auch traurig. Empfehlenswert!

  • Ich hatte mich sehr gefreut, als John Banville den Booker gewonnen hatte. Er galt ja angeblich als Außenseiter.


    Ich mochte neben ATHENA auch DER UNBERÜHRBARE am meisten.


    Die See habe ich noch nicht gelesen. Ich setze es aber jetzt auf meine Wunschliste :-).

  • Titel: Die See
    Originaltitel: The Sea
    Autor: John Banville
    Seitenzahl: 218
    Verlag: Kiepenheuer und Witsch
    Erschienen: August 2006
    ISBN: 346203717X
    Preis: 17.90 EUR


    Inhalt:
    Der Kunsthistoriker Max Morden flieht in das Haus am Meer, wo er als Kind aufregende Ferientage verbrachte. Indem er sich die damaligen Erlebnisse vergegenwärtigt, um mit dem Verlust seiner Frau fertig zu werden, werden jedoch auch alte Wunden aufgerissen. Alles hängt miteinander zusammen. Anna und der Kunsthistoriker Max sind glücklich verheiratet, als sie erfahren, dass Anna unheilbar an Krebs erkrankt ist und nicht mehr lange leben wird. Nach ihrem Tod flüchtet Max ans Meer, in den Ort, in dem er als Kind aufregende Sommer verlebte. Damals lernte er die unkonventionelle Familie Grace kennen mit ihrem Zwillingspaar Myles und Chloe. Mrs. Grace zieht den jungen Max magisch an und erweckt eine große Sehnsucht in ihm. Indem sich Max fast manisch erinnert, an seine erwachende Sexualität in diesem Sommer, an seine erotischen Phantasien und die spätere Liebe zu Chloe, an seine glückliche Zeit mit Anna und ihre letzten Tage im Krankenhaus, versucht er, sich mit dem erlittenen Verlust zu versöhnen.


    Der Autor:
    John Banville, 1945 geboren, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Irlands. Sein umfangreiches literarisches Werk wurde mehrfach, auch international, ausgezeichnet. John Banville lebt und arbeitet in Dublin.


    Meine Meinung:
    In dieses Buch von John Banville muss man sich erst ein wenig einlesen, wenigstens ging es mir so. Es dauert einige Seiten, bevor man sich in diesem Buch zurecht gefunden hat. Dann aber fasziniert dieser Roman. Banville schreibt vorsichtig, eher zurückhaltend, aber in seinen Aussagen macht er trotzdem wenige Kompromisse. Ohne die notwendige Distanz zu verlieren, versteht er es, dem Leser die handelnden Personen sehr nahe zu bringen. Der Ich-Erzähler ist nicht aufdringlich, stellt sich nicht pausenlos in den Vordergrund, obwohl er der Hauptprotagonist dieses Buches ist.
    Es ist kein Buch, welches man mit vor Spannung roten Ohren nicht aus der Hand legen kann, es ist vielmehr ein ruhiges, nachdenkliches Werk, welches aber trotzdem den Leser fesselt und in seinen Bann zieht.
    Banville beschreibt die Personen so, dass sie nicht in eine Schablone passen. Er lässt ihnen ihre Individualität und man hat als Leser nicht das Gefühl, dass die verschiedenen Charaktere mit irgendwelchen Allgemeinplätzen zusammengehalten werden.
    Ein lesenswertes Buch.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Oh! Dieses Buch habe ich jedesmal, wenn ich bei Thalia bin, in der Hand. Auf meiner persönlichen Amazon-Seite ist es bei den Empfehlungen inzwischen auch ganz oben. Jedesmal, wenn ich die Seite anklicke, überlege ich mir, ob ich das Buch bestelle. Nach diesen positiven Rezensionen wird die Gefahr wieder etwas größer. Ach, ich lege das jetzt bei Amazon in den Warenkorb ...






    [SIZE=7]Irgendwann lasse ich mich auch noch in die Suchtklinik einweisen :cry[/SIZE]

  • Also ich bin bei dem Buch etwas zwiespältig.
    Zweifellos, Banville kann schreiben und mit Sprache umgehen, die Figuren lernt man auf ihre eigene Weise kennen, aber hier hätte ich noch mehr gebraucht, um den Daumen zu heben.
    Das Buch konnte mich einfach nicht fesseln oder interessieren. Es passiert ja ne Menge, die Zeitsprünge kann man (meist) nachvollziehen und man taucht manchmal ein in wunderbar beschriebene Szenen und doch...
    Nahe kamen mir die Figuren nicht, vielleicht ist es das, was mir fehlt: ich schau mir die Kindheit an, später dann das Erwachsenenalter, Beziehungen - und?
    Dabei hatte ich mir eigentlich viel davon versprochen, nach dem vielen Lob, irgendwie schade.

  • OT: The Sea
    Aus dem englischen von Christa Schuenke


    Handlung laut Rückseite:
    Man Booker Prize 2005 für John Banvilles Roman »Die See«.
    Der Kunsthistoriker Max Morden flieht in das Haus am Meer, wo er als Kind aufregende Ferientage verbrachte. Indem er sich die damaligen Erlebnisse vergegenwärtigt, um mit dem Verlust seiner Frau fertig zu werden, werden jedoch auch alte Wunden aufgerissen.



    Über den Autor:
    John Banville, 1945 geboren, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Irlands. Sein umfangreiches literarisches Werk wurde mehrfach, auch international, ausgezeichnet. John Banville lebt und arbeitet in Dublin.
    Zuletzt veröffentlichte er unter dem Pseudonym Benjamin Black den
    Krimi Nicht frei von Sünde.


    Zur Übersetzerin: laut Klappentext:
    Christa Schunke, geboren 1948, übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Englischen. U.a. Werke von Banville, Melville, Singer, Shakespeare. Sie erhielt u.a. den Wielandpreis und den Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW.


    Meine Meinung:
    John Banville ist seit Athena und Der Unberührbare einer meiner Favoriten, aber bei seinem Roman „Sonnenfinsternis“ fehlte mir die letzte Begeisterung. Anders jetzt bei "Die See". Die Sprache des Romans fesselte mich sofort.
    Es ist als würden die Sätze den Leser über den Strand führen und zur See hinaustragen.


    Der Text besteht überwiegend aus monologartigen Gedankengängen des Kunstbiographen Max Morden, aber in seinen erinnerten Gesprächen mit seiner Frau oder in Streitgesprächen mit seiner Tochter entstehen auch spannende Dialoge. "Die See" ist in all seiner Vielschichtigkeit durch das konfliktreiche Verhältnis Max Mordens und seiner Tochter auch eine Art Familienroman.
    Max Morden schreibt an einer Biografie des französischen Malers Pierre Bonnards. Vielleicht ist dessen Symbolismus eine Inspiration für Max Morden, die Realität entfernt von Naturalismus und Romantik wahrzunehmen.


    Es ist John Banvilles Ironie und sein leiser Humor, der das traurige Thema des Verlustes und der Trauer erträglich macht. Viele detaillierte Beschreibungen von Krankheits- und Alterserscheinungen gehen allerdings schon sehr weit.


    Banvilles poetischen Stil würde ich als anspruchsvoll bezeichnen, aber in diesem Buch ist er sehr gut und zugänglich zu lesen. Mit einer Leichtigkeit gelingt es Banville die Szenen der Gegenwart mit denen der Vergangenheit, die aus den überflutenden Erinnerungen des Protagonisten auftauchen, miteinander zu verbinden.


    Die Qualität des Textes spricht für sich selbst. Die Übersetzung von Christa Schuenke scheint mir gelungen. Ich habe zwar keinen Vergleich mit dem Originaltext gemacht, kenne aber andere Bücher von Banville im Original.
    Am liebsten würde ich jede Menge Sätze aus dem Roman zitieren. Alternativ hier eine Leseprobe aus dem Roman: http://www.aum.at/artikel_zc.php?WEA=6882095&artnr=11924933&mask=1&title=Leseprobe%2B-%2BJohn%2BBanville%253ADie%2BSee


    Auf nur 218 Seiten schafft es John Banville durch seinen konsequenten Stil unglaublich viel über die Vergänglichkeit zu erzählen.

    PS:
    Das Buch ist auch als Hörbuch (6 CDs, gelesen von Burghart Klausner) mit der ISBN 3491912202 erschienen.

  • Wie schön, dass es schon Rezensionen zu diesem Buch gibt, welches für mich vor allem eins war: ein hartes Stück Arbeit. Ein seltsamer Ehrgeiz hat mich die 217 Seiten durchhalten lassen, vermutlich in der irrigen Hoffnung, dass sie mich am Ende doch weiterbringt, diese Geschichte um das Erleben und Sterben der ersten und der letzten Liebe.


    Stellenweise war das Lesen der Gedankengänge der Hauptfigur wie durch einen dicken Nebel zu stapfen, doch die Szenen oder der Blick wurden wieder klarer, wenn es um die direkten Begegnungen nicht mit der Vergangenheit, sondern mit der Gegenwart und realen, lebenden Personen ging.


    Ich habe vorher wohl noch nie ein Buch gelesen, dass mich in schwarze Löcher hineinzog - und wenn ich wieder aufwachte, und zwar aus dem buchstäblichen Schlaf, waren plötzlich 2 Stunden vergangen und noch mehr Lesezeit futsch.


    Letztendlich wird "Die See", von Experten als perfekter Einstieg in Banvilles Werk empfohlen, für mich gleichzeitig der Ausstieg sein, aber immerhin mit der Erkenntnis, dass ich die anspruchsvollere englisch-sprachige Literatur besser von den Damen der Gesellschaft lesen kann.


    6 Punkte.


    Gruß vom killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

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