Die Reisen des Mr. Leary - Anne Tyler

  • Originaltitel: The Accidental Tourist


    Wurde sehr schön verfilmt.


    Der kauzige, aber durchaus reizende Mr. Leary schreibt Reiseführer für
    Leute, die geschäftlich unterwegs sein müssen, das Reisen aber hassen -
    was er selbst auch tut.
    Nun hat er aber noch andere Sorgen: Seine Frau hat ihn verlassen, sein sohn lebt nicht mehr, und nun dreht auch noch sein Hund durch.
    In sein höchst organisiertes Leben platzt Muriel,eine junge Frau, die diesen Hund nun erziehen soll.
    Aber sie begreift auch Mr. Leary selbst als faszinierende pädagogische Aufgabe.



    Sehr schön, manchmal traurig. Ein toller Schmöker !!


    Edit: Name der Autorin im Threadtitel ergänzt. LG JaneDoe

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Originaltitel: Saint Maybe


    Die Geschichte beginnt im Schoß einer klassisch "heilen" Familie in Baltimore.
    Doch dann bringt der Älteste ein zwielichtiges Mädchen mit zwei Kindern heim, das dem jungen Schwager Jan den Kopf verdreht. Ist Jan nun schuld daran, daß sich sein Bruder im Suff zu Tode fährt und die junge Frau stirbt ?
    Er fühlt sich schuldig und sorgt für die Waisen, wird Vater und Mutter in einer Person.


    Humorvolle Geschichte um eine verrückte Familie !!!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Originaltitel: Ladder of Years


    Als Delia während einer Sommerfrische Ehemann und drei Kinder, Schwester und Nichten, alle, wie sie da sind, kurzerhand verläßt, ist sie 40 Jahre alt.
    Den Anstoß für ihre plötzliche Neugier auf 'ein eigenes Leben' gibt
    ein junger Mann namens Adrian, eine Supermarktbekanntschaft, dessen Bemühungen Delia erkennen lassen, daß ihr normaler Familienalltag, bei dem sie die Rolle der für alle und alles Zuständigen spielt, ohne je selbst eine Rolle zu spielen, zumindest nicht das einzig Wahre ist.
    Delia steigt aus, taucht unter in einem unscheinbaren Nest, ein paar Stunden vom heimatlichen Baltimore entfernt, stellt sich auf die eigenen Füße und genießt bald ihre Existenz als Single, zu der an irdischer Habe nicht mehr nötig ist, als in einen Pappkarton hineingeht.
    Kompliziert wird es erst, als Delia eine Stelle als Haushälterin annimmt. Die Konstellation ist apart: Nicht nur daß Delia, wenn auch gegen Entgelt, eigentlich genau das gleiche tut wie zu Hause, sie tut es auch anstelle einer Frau, die - so wie sie - Mann und Familie verlassen hat, um die Selbstverwirklichung zu betreiben.


    Leicht ironisch und sehr unterhaltsam geschrieben.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Originaltitel: Breathing lessons


    "Atemübungen" schildert einen Tag im Leben von Maggie und Ira Moran, einem seit 28 Jahren verheirateten Ehepaar, wie es auf den ersten Blick für den amerikanischen Mittelstand exemplarisch erscheint.
    Ein Tag zwar nicht wie jeder andere, aber doch ein Tag, der mit seinen Aufregungen, Missverständnissen, Verstimmungen, seinen Schrecken und seinem Glück ganz im Rahmen dessen bleibt, was sich in dieser Ehe an festgelegten Mustern und Ritualen angesammelt hat. Und die sind, dank des psychologischen Feinsinns der Autorin und ihrer bewährten Fähigkeit literarischer Darstellung, weltweit übertragbar; die Gesetzmäßigkeiten, die Anne Tyler aufspürt und die sie zwischen Komik und leiser Tragik hin und her wendet, sind von verblüffender Authenzität.


    Dieser Roman wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.


    Die Figur der Maggie, die nichts und niemanden loslassen kann, kommt so glaubhaft rüber, vor allem ist es sehr schön beschrieben, das ihr Mann sie trotz ihrer Besessenheit mit dem Hochhalten der "heilen Welt" immer noch reizend und rührend findet.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Batcat
    Die Bücher von Anne Tyler habe ich auch schon allesamt gelesen... sie haben mir gut gefallen!


    Guck mal Batcat, keiner hat unseren Tip beachtet ... :-(

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • *beacht!*


    "The Accidental Tourist" habe ich hier irgendwo auf Englisch herumliegen. Ich hab mal angefangen, aber bin relativ am Anfang steckengeblieben. Nicht, weil es mir nicht gefallen hat, sondern, weil ich Englisch nicht so "nebenbei" lesen kann.
    Aber jetzt will ich es mal auskramen und einen neuen Versuch starten!

    Grüße von
    Rosina


    Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns (Franz Kafka)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Rosina ()

  • Eine der wenigen Autorinnen, von denen ich alle Bücher besitze bis auf die beiden neuesten, bei denen ich auf die Taschenbuchausgabe warte.


    Hier mein Lieblingsbuch von ihr: "Der Blechbüchsenbaum"


    Aus dem Klappentext: "Als die kleine Janie Pike im Alter von sechs Jahren durch einen tragischen Unfall ums Leben kommt, hinterlässt sie eine Familie, die in ihrem Schmerz, ihren Schuld- und Ohnmachtsgefühlen unterzugehen droht.


    Die Geschichten, die Anne Tyler erzählt, sind nicht spektakulär, aber sie schafft es, aus dem Alltäglichen das Besondere zu machen und ihre Personen sehr liebevoll zu gestalten.
    Sie ist keine Autorin für große spannungsgeladene Bücher; wer aber leises mit hintersinnigem Humor mag, wird sie gern lesen.


    Jorinde

  • @ Batcat, noch eins gefällig?


    "Dinner im Heimweh-Restaurant": Pearl ist zierlich und zäh, eigenwillig und oft schwer zu ertragen. Eines Tages geht ihr Mann Beck auf und davon. Pearl wartet jahrelang darauf, dass er jeden Moment zur Tür hereinkommt. Aber er kommt nicht. Pearl schlägt sich mit ihren Kindern durch. Unerschütterlich erscheint sie zu den Familienessen, die Sohn Ezra akribisch plant, um jedes Familienereignis festliche zu begehen. Und jedes Dinner endet im Streit, den Pearl meist vom Zaun bricht. Bis zu ihrem Tod. Zu ihrem Leichenschmaus erlebt die Familie eine große Überraschung."


    Ich finde das Buch sehr komisch, vielleicht weil es mich an die "großen Familienfeiern" unserer Familie erinnert.


    Jorinde

  • Jorinde,


    ich weiß, daß ich dieses Buch habe. Aber entweder ist es schon so lange her, daß ich mich nicht mehr an den Inhalt erinnern kann... oder es liegt noch immer in meinem RUB :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Wolke
    Vor mir liegt seit einigen Tagen: "Im Krieg und in der Liebe"


    Kann es sein, daß es dazu noch keine Rezi gibt oder ist sie einfach im Verzeichnis nicht aufgeführt?

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Batcat
    Vielleicht liegt es ja immer noch ungelesen vor ihr. :grin


    Ne, ich meine, sie hätte mir damals auch Bescheid gesagt, als sie es angefangen hatte .... warten wir mal ab .... :grin

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Schade, dass alle Bücher in einem Fred sind, so findet man sie in den Rezis nur durch Zufall.


    @ Wolke: Könntest Du die Freds abspalten? und hast Du "Im Krieg und in der Liebe" schon gelesen?

  • Ich LIEBE dieses Buch!


    Selten findet man so schräge, liebenswerte, durchgeknallte, zärtlich-gezeichnete Figuren. Ich hätte dieses Buch ewig weiterlesen können. Wenn ich es mit einem Wort beschreiben sollte, würde ich sagen: ORIGINELL! Sowohl was Sprache, aber auch was Inhalt und Charaktere angeht. Nichts ist vorhersehbar, andauernd wird man überrascht und beglückt mit kleinen, herrlichen Details. Was für ein Einfallsreichtum, was für eine Fabulierlust! Ich kenne nur wenige Autor/innen, die so leichthändig schreiben, so schwebend fabulieren.


    Ich empfehle dieses Buch dringend weiter - es ist die perfekte Sommerlektüre!