Rungholts Ehre von Derek Meister

  • Auf Empfehlung habe ich nun meinen ersten „Rungholt“ gelesen und wurde nicht enttäuscht.


    Die sehr bildlichen und detaillierten Beschreibungen des historischen Lübecks haben mich sofort eintauchen lassen in diese Stadt.


    Derek Meister hat einen sehr eigen Protagonisten erschaffen. Rungholt. Ein dicker, knurriger, sehr impulsiver, manchmal unbeherrschter Kaufmann. Rungholt kommt so menschlich rüber, dass er trotz seiner vielen Schwächen, aber einem Herzen auf dem rechten Fleck sehr sympathisch rüberkommt. Auf der Suche nach Gerechtigkeit und Wahrheit setzt er sich trotz seiner Fettleibigkeit vielen Strapazen aus und gibt nicht klein bei. Das er dabei aber auch über starke Ängste verfügt, wie einem stark vereitertem Zahn, an den er partout niemanden ranlässt und lieber unsägliche Schmerzen erleidet, machen ihn zu einem Menschen wie aus dem Leben gegriffen.


    Aber auch die anderen Charakteren hat der Autor sehr detailliert ausgearbeitet. Ob es der impulsive Lehrling Daniel, seine widerspenstige Tochter Mirke, seine liebenswerte Frau oder auch seine Freunde, wie Winfried, oder Feinde sind. Jeder dieser Personen hat eine andere, starke Persönlichkeit, die alle – einschließlich Rungholt – im gesamten Roman wachsen ... zum Guten oder zum Schlechten.


    Diese Mischung der verschiedensten Charaktere, kombiniert mit einem mysteriösen Mord, Rungholts Bemühen den wahren Täter zu finden, ein Spannungsbogen der von Anfang an da war und bis zum überraschenden Ende nicht nachließ, zu keiner Zeit langweilig, das ganze mit vielen historischen Ausdrücken passend versehen, die teilweis im Glossar beschrieben wurden, haben das ganze zu einem sehr starken mittelalterlichen Krimigenuss wachsen lassen.


    Für mich hat „Rungholts Ehre“ alle Ehre verdient und erhält von mir die volle Punktzahl. Ich freue mich jetzt schon auf den Nachfolgeband.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Ich hab das Buch aus dem öffentlichen Bücherschrank entführt. Im Zuge des SUB-Abbaus habe ich es nur gelesen. Der Einstieg fiel mir etwas schwer, wahrscheinlich lag das an dem Wohlstandsbauch Rungholts. Der wird mir ja nun etwas oft erwähnt, ich dachte, bei seinen Ermittlungen und Hin-und Her-Gerenne nimmt er ein paar Pfund ab aber es hat nix genützt.

    Der Fall war verzwickt, man musste eine ganze Weile Geduld haben um die einzelnen Personen und ihre Erlebnisse verbinden zu können. Aber es wurde gut erklärt und die Spannung opitmal aufgebaut. Wer Freund wer Feind? Das klärt sich allerdings erst ganz am Schluss, wohl überlegt und austariert.

    Ich fand das Buch sehr unterhaltsam, Rungholts Erlebnisse als Kind und mit Irena gehen einem doch sehr nahe. Dass er darunter leidet ist nur zu verständlich.

    Ich werde mal nach Nachfolgern Ausschau halten.