aus dem Klappentext:
Lübeck,1379: In der Hauptstadt der Hanse wird die Leiche eines geheimnisvollen Fremden aus der Trave gezogen. Unversehens findet sich der störrische Patrizier Rungholt in einer finsteren Ränke wieder: Sein Kaufmannslehrling wird beschuldigt, den Fremden erschlagen zu haben. Dem aufbrausenden Kaufmann bleiben nur wenige Tage, um die Unschuld seines Lehrlings zuz beweisen.....
zum Leseerlebnis:
Zunächst zu den weniger erfreulichen Beobachtungen: Ein wenig mehr editorische Sorgfalt könnte nicht schaden. Zum Ende des Buches hin häufen sich Druckfehler und sonstige kleine Fehler, die ein aufmerksameres Lektorat oder eine genauere Durchsicht vor Drucklegung hätten vermeiden können. Gleiches läßt sich über das Glossar sagen, denn etliche Begriffe aus der Zeit der Handlung finden sich ebendort nicht wieder, schade.
So, jetzt aber endlich zum Roman. Oppulent, vielschichtig entwickelt sich eine Handlung aus mehreren Strängen, deren Bezüge sich erst nach und nach erschließen. Dies ist offensichtloch vom Autor gewollt, legt er seinen Roman doch so an, dass dieser zunächst wie ein riesiges Puzzle erscheint, sicher auch, um den Spannungsbogen aufzubauen und gespannt zu halten. Dabei gelingt es ihm, zugleich so zu schreiben, dass man beim Lesen nicht Gefahr läuft, den Überbick zu verlieren.
Die Figuren wirken authentisch, tragen die Haltungen ihrer Zeit, wenn auch der Held, wie in historischen Roman häufig, mehr Distanz zu den uns heute vielleicht befremdlichen Sichtweisen seiner Zeitgenossen an den Tag legt.
Zum Ende hin gewinnt der Roman an Fahrt, es kommt zu einigen, nicht unbedingt vorhersehbaren Kehrtwendungen.
Im Nachwort kündigt der Autor weitere Romane um seinen Helden Rungholt an, ein Versprechen, über das man sich freuen kann.
Für dieses Buch: vier von fünf Daumen