Rezensionen bei Amazon - Teilweise Eigenwerbung?

  • Nachdem ich kürzlich ein grottenschlechtes Buch von Clara von Arnim gelesen habe und dies hier mit der IBAN verkünden wollte - las ich folgende Rezension zum Buch:

    Zitat


    Die Autorin reflektiert in diesem Buch die Zeit des dritten Reichs und dessen Zusammenbruchs, die sie auf dem Gut ihres Mannes in Brandenburg erlebt. Immer wieder nimmt sie auf das beruehmteste Mitglied dieser Familie, Bettina von Arnim, Bezug die unmittelbaren Ereignisse stehen aber im Vordergrund. Es entsteht ein rundes Bild der Zeit und der Landschaft, unsentimental und teilweise komisch wird von den taeglichen Noeten und Sorgen erzaehlt. Das Buch ist unterhaltsam, angenehm zu lesen und man erfaehrt viel ueber geschichtliche Zusammenhaenge


    Da es dies nicht das erste Mal ist, dass mir auffällt, dass zu einem - wirklich!! - schlechtem Buch bzw. Schreibstil eine supertolle Rezension verfasst wurde (und zwar wirklich nur EINE!) - enstand bei mir der Eindruck, dass der/die Autor/in da wohl selbst ein bisschen mitgeholfen hat?!


    Ist es euch auch schon mal passiert?




    Edit: Nein - ich schreibe zu diesem Buch wirklich keine Renzension, damit die Dame hier nicht in der Autorenliste aufscheint.. Das wäre der Ehre viel zu viel ;-)

  • Das machen anscheinend sehr viele Autoren, oder sie beauftragen Freunde, positive Rezensionen einzustellen. Ist ja auch verlockend. Darüberhinaus gibt es Schriftsteller, die vermeintliche Konkurrenzprodukte abwertend beurteilen, anonym. Irgendwann gab es mal einen Softwarefehler bei amazon.com, was dazu geführt hatte, daß Eigenlob und Konkurrentenverrisse mit den Echtnamen der Rezensenten zu sehen waren, was in Amerika einen kleinen Skandal ausgelöst hat. Ich glaube, Iris hat dazu irgendwas geschrieben. Bin aber zu faul zum Suchen.

  • ich weiss nicht ob das ein autor/in es wirklich nötig hat sich selber eine gute rezension zu schreiben. das buch bzw die idee muss schon gut gewesen sein sonst hätte es doch kein verlag gedruckt ( es sei denn man hat einen eigenen kleinen verlag)


    ich denke die geschmäcker sind verschieden und was mir gefällt muss anderen noch lange nicht gefallen, umgekehrt genauso.... :wave

  • Zitat

    Original von Karrlchen
    das buch bzw die idee muss schon gut gewesen sein sonst hätte es doch kein verlag gedruckt


    Na das ist aber eine recht naive Sichtweise, die wohl kaum erklären kann, warum soviel Mist den Buchmarkt überflutet. Und Mist kann man durchaus auch halbwegs objektiv erkennen, dazu muss nicht der manchmal arg überstrapazierte eigene Geschmack ins Feld geführt werden.


    Gruss,


    Doc

  • Zunächst an Tom:
    Danke für die Info! Ich meine, es ist wirklich verlockend, da Freunde oder die Partnerin vorzuschicken - das habe ich mir auch bei oben erwähnter Rezi gedacht. - Allerdings war mir das nicht bewusst, dass es ja genauso gut auch umgekehrt passieren würde.
    Und das da in USA einige aufgeflogen sind, war mir auch neu..


    Sorry, wenn ich hier einen Fred "neu thematisiert" haben sollte. Aber ich war auch zu faul für die Suche :grin

  • @ doc ich bin da garnicht so naiv :cry


    du sagst es ist ein sch*** was so manches auf den markt kommt aber es gibt genug leute die genau diesen mist kaufen.


    okay es gibt auch einige autoren die stecken so voll die kaufen alleien schon mit dem namen sich eben die verlage die das drucken ( beispiel dieter bohlen , ist doch nicht ernsthaft ein autor an ihn verloren gegangen<- meine meinung) aber die verlage reissen sich drum weil sie eben auch wissen das er genug fans hat die das eben kaufen.....


    ich habs aber auch schon an anderer stelle erwähnt. mir kam noch nei ein buch in die hände wo ich zu 100 % sagen konnte ...mensch das ist aber völliger mist, ernsthafte autoren wollen doch den leser etwas bieten, für mich ist schreiben eine kunst die ( eigentlich) nicht bewertet werden KANN genauso wie zb malen. es liegt im auge des betrachters :wave

  • Karrlchen
    Ich habe auch nicht gesagt, dass DU naiv bist, sondern Deine Sichtweise.


    Und Vieles liegt eben NICHT im Auge des Betrachters. Es gibt Kriterien, die uns allen sagen, ob etwas gut oder schlecht ist. Da brauchst Du nur die diversen Geschichten anschauen, die z. B. hier unter der Rubrik "Selbstverfasstes" präsentiert werden. Da werden teils grobe technische Schnitzer gemacht, mit Stilmitteln hantiert die der Verfasser offensichtlich nicht beherrscht, etc. etc. etc. - über Inhalte brauchen wir gar nicht zu reden.
    Und genau so ist es mit vielen Veröffentlichungen auf dem Buchmarkt. Es spielt keine Rolle, ob Dir oder tausend anderen Leuten ein Buch gefällt oder nicht. Dadurch wird es objektiv ja nicht besser. ;-)


    Gruss,


    Doc

  • also ich weiss schon das es manche strategien gibt um etwas zu puschen sei es nun film, buch oder eben sonstige waren die man kaufen kann. dafür bezahlen ja firmen eben auch werbestrategen die das objekt gut ins licht rücken.


    aber es ging ja hier im anfangstext darum ob eine autor/in sich selber eine rezension gut schreibt, udn das glaube ich nicht, denn ( okay naive denkweise gg) wer lügt sich denn selber in die tasche???? ich für mich will berechtigte kritik oder lob haben :knuddel1

  • das kann ich mir auch vorstellen, dass es Leute gibt die Eigenwerbung machen. Wobei Geschmäcker wirklich ja immer zum Glück verschieden sind.
    Aber genausogut kann man ja ein Buch schlechter machen, als es ist. Ich kann mir vorstellen, dass sich mehrere Leser zusammen tun könnten und so viele negative Bewertungen schreiben, dass ein Buch erst gar nicht die Chance bekommt neue Leser zu finden. Jedenfalls die, die sich an die Amazon Rezesionen richten.

    ... Liebe, die, weil sie nie genung bekommt,
    stets schon im Augenblick lebt, der noch kommen wird.
    Marcel Proust

  • Glaubt wirklich noch jemand auf Verbraucherportalen oder auf öffentlichen Bewertungsportalen nur objektive Meinungen zu lesen?
    Die Plattformen laden doch regelrecht dazu ein, sich selbst zu bewerben und beweihräuchern oder den Konkurrenten schlecht zu machen.
    Das ist nicht nur bei Büchern so, sondern bei so ziemlich allen Produkten.


    Und wenn es nicht Eigenwerbung ist, dann sind es hysterische Fan-Horden. Wenn es keine Konkurrenten sind, dann sind es Neidlinge.


    Und nicht zu vergessen: auch die Meinung eines vermeintlich objektiven Lesers ist subjektiv. :)

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Naja, ich seh das nicht so eng.


    Ein bißchen *Vetternwirtschaft* gibts doch auch bei uns Eulen. (Los seid ehrlich und lügt euch nicht selbst in die Tasche)


    Autoren, die man auch als Mensch (aka Forenmitglied) kennt und mag, denen schreibt man doch gerne eine gute Rezi und gibt sich mehr Mühe, als bei einem total fremden Menschen.
    Ist zumindest bei mir so, ich gehe auch gleich mit viel mehr Wohlwollen an die Lektüre ran.


    Und ich weiß von einem Fall, wo jemand ein Buch, daß er grottenschlecht fand mit Absicht nicht rezensiert hat, weil er den Autoren mag und keine schlechte Publicity verbreiten wollte.


    Also ist doch egal, ich richte mich sowieso nur nach den Rezis von Menschen, die ich tatsächlich kenne oder bei denen ich weiß, daß ihr Geschmack mit meinem übereinstimmt.

  • Was, bitte, soll mir Vetternwirtschaft hier bringen?
    Ein Buch im Regal, das mir nicht gefällt?


    Es ist zugegebenermaßen ein dünner Grad zwischen Höflichkeit und unverdientem Lob.
    Aber wenn es sich nicht lohnt, warum also?


    Was Ihr bislang überseht, ist, daß es hier ums Geld geht.


    Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles. Ach, wir Armen.


    klagt bekanntlich schon Gretchen.


    Bücher wollen verkauft werden. Darum geht's.
    Agenten, Verleger, Autoren wollen verdienen.


    Nichts sonst.


    Wenn man Glück hat, ist gelegentlich ein gutes Buch darunter. ;-)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Magali,
    ich hab mich da etwas mißverständlich ausgedrückt.
    Ich bezog das auf die Eulen, die auch bei Amazon ihre Rezis veröffentlichen.
    So manche Eule schreibt da mit mehr gutem Willen, wenn der Autor ein netter Mensch ist.
    Ist bei mir auch so.
    Auch bei Büchern, die ich schlecht fand oder nicht so mochte, versuche ich dennoch nicht zu böse zu verreißen, wenn ich weiß, der Autor rennt hier im Eulennest herum und zieht mir im Dunkeln vielleicht eins mit der Keule über. :lache

  • Ich bin der Meinung jeder Autor hat das Recht sein Werk zu loben, aber er sollte seinem Publikum die Möglichkeit geben das auch zu merken. Wenn ich z.B. einen Gabaldon gekauft habe, weil mich bei den Eulen die Rezension auf das Buch neugierig gemacht hat, dann fand ich es sehr gut, dass da drin steht, dass die Reszensentin ein Gabaldon- Fan ist. Wenn ich morgen meine Rankin Rezension schreibe, wird dazu auch meine Grundeinstellung zum Autor stehen.


    Ich glaube auf der anderen Seite meine Anmerkungen zur Silberschmiedin von Ines Thorn bezüglich des Inhaltes des Buches (Das Cover ist ja so dämlich) lassen nichts über mein nicht vorhandenes gutes Verhältnis zur Autorin erkennen, ich habe das Buch gelesen und dazu gesagt, was ich davon halte und ich befand es für gut.


    Das heisst wenn man als Kritiker persönliches einfliessen lässt, egal in welche Richtung positiv oder negativ, sollte man das klar sagen, damit man Dritte nicht in die Irre führt (und wenn sie dann das Buch kaufen sich betrogen fühlen).

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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