Klappentext:
Kronprinz Rudolf nahm sich das Leben - die Selbstmordtheorie wird jedoch bis heute angezweifelt. Sisi, Kaiserin von Österreich, wurde von einem italienischen Anarchisten erstochen - war er Einzeltäter oder Handlanger? 1914 starb der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo - nur wenige Monate später sollte dieses Attentat den Beginn des Ersten Weltkrieges auslösen ...
Lebendig und mitreißend rollt die Historikerin Sigrid-Maria Größing fünf berühmte Fälle gewaltsamen Todes aus dem Habsburgischen Herrschergeschlecht auf: Aus kriminalistischen Blickwinkeln durchleuchtet sie das Leben der illustren Opfer, recherchiert Tathergang und Motive der spektakulären Verbrechen und setzt die Ereignisse in Kontext zur Zeitgeschichte. Eine interessante und profunde Reportage über das Leben von unglückseligen Vertretern der Dynastie und die Auswirkungen ihres Schicksals auf die europäische Geschichte.
Inhalt:
- Albrecht I
- Don Juan d'Austria
- Kronprinz Rudolf
- Kaiserin Elisabeth
- Erzherzog Franz Ferdinand
Meine Meinung:
Wenn man sich den Klappentext durchliest, wird man auf eine falsche Fährte gelockt. Keineswegs handelt es sich hierbei um ein Buch, das den Tod von fünf Personen des Hauses Habsburg näher beleuchtet, sondern um ein Buch mit Kurzbiographien über diese Menschen.
Am ehesten trifft der Klappentext noch das Kapitel über Kronprinz Rudolf, aber rund um die Tragödie von Mayerling ist dieses Thema schon fast aufgelegt. Aber auch da muss ich sagen, dass mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte. Es wird zwar darauf aufmerksam gemacht, dass sie Selbstmordtheorie auch angezweifelt wird, aber an anderen möglichen Varianten wird gespart. Nicht wirklich wird auf die offenen Fragen eingegangen. Man könnte der Autorin zwar zu Gute halten, dass sie sich nicht in das Reich der Spekulationen begibt, aber gerade den Tod dieser Personen zu erforschen, soll nach Klappentext der Inhalt dieses Büchleins mit knapp 200 Seiten, was pro Person rund 40 Seiten ergibt, sein.
Am ehesten ist dies noch bei Rudolf und Elisabeth verwirklicht. Dabei werden Quellen der damaligen Zeit, wie Polizeiberichte und Tagebucheinträge verwendet. Auch was mit Elisabeths Mörder geschah, wird einigermaßen gut zusammengefasst.
Ansonsten handelt es sich um Kurzbiographien. Das alle fünf Personen eines gewaltsamen Todes gestorben sind, mag ein Auswahlkriterium gewesen sein, es ist aber sicher nicht der Hauptaspekt in den Biographien.
Dabei kann auf nur 40 Seiten kein ausgewogenes Bild der Person gezeichnet werden. Um sich einen Überblick über die Personen zu verschaffen ist es sicher geeignet, wer Hintergrundinformationen zu den Todesfällen erwartet, wird sehr enttäuscht sein.
.