btb - Goldmann Verlag
344 Seiten
Erschienen 2002
Klappentext:
Marlene hat ihren Mann Leonhard vor Jahren verlassen, um mit seinem besten Freund Paul, einem Chirurgen, zusammenzuleben. Nicht ohne Mühe ist es diesen drei Menschen gelungen, die Verletzungen und Kränkungen aus dieser Zeit zu überwinden und ihren Freundschaftsbund zu erhalten. Die Balance zwischen ihnen wird scheinbar wieder hergestellt, als Leonhard, inzwischen ein angesehener Richter, im Hause seiner Freune, eine sehr viel jüngere Studentin kennen lernt und bald darauf heiratet. Doch der Traum vom gutbürgerlichen Eheglück währt nicht lange. Seiner jungen Frau Anja gegenüber verhält sich Leonhard kalt und abweisend, und auch als Anja in ihrem verzweifelten Wunsch nach Liebe die Geschichte sich wiederholen lässt und Leonhard mit Paul betrügt, bietet diese neue Konstellation nur scheinbar einen Ausweg aus ihrem als falsch empfundenen Leben.
Zum Autor:
Dieter Wellershoff, 1925 in Neuss geboren, schreibt Romane, Erzählungen und Essays, Filmdrehbücher und Hörspiele. 1988 erhielt er den Heinrich-Böll-Preis. 2001 den Friedrich-Hölderlin-Preis und den Joseph-Breitenbach-Preis, Deutschlands höchst dotierter Literaturpreis. Dieter Wellershoff lebt in Köln.
Zum Buch:
Ich hab es geschenkt bekommen und fand die Story sehr interessant. Die Sprache ist fließend, teilweise sehr detailverliebt. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird die Freundschaft und Ehe der Personen geschildert. Manchmal fand ich es anstrengend zu lesen, wie sich die Spirale dreht und ihre Protagonisten mit sich zieht, denn klar ist, dass es übel endet. Trotzdem hat mich dieses Buch gefesselt, auch wenn es manchmal zuviel wurde. Ein Zuviel an Düsternis, an Zynik.
Für mich ein typisches Beispiel zeitgenössischer Literatur, also etwas, was ich nicht immer lesen muss, doch in diesem Fall hat es sich gelohnt. Anspruchsvoll, manchmal hoffnungslos, aber doch irgendwie traurig-schön.