• Eigentlich wollte ich das hier beim Schreibwettbeweb posten, doch da ich noch keine 50 Beiträge hab, geht das nicht.
    Thema war schwarz-weiß


    Anne
    _______________________________________



    Das Leben


    Weiter!
    Immer weiter tragen mich meine Füße.
    Alles unter mir ist schwarz. Es erinnert mich an einen Abgrund, doch ich kann mühelos darauf gehen. So weit ich zurückdenken kann, gehe ich auf Schwarz. Meine Füße treten darauf und ziehen sich, wie von selbst, vorwärts.
    Ich weiß nicht wohin mich meine Füße tragen.
    Ich weiß nicht wohin dass alles führt.
    Ich weiß nicht einmal was ich hier tue.
    Ich gehe. Immer weiter und weiter.
    Mein Kopf hebt sich, wie schon so oft zuvor. Ich blicke hinauf und sehe das glänzende und strahlende Weiß. Immer begleitet mich diese Farbe, wie das Schwarz zu meinen Füßen.
    Wie von selbst hebt sich meine Hand. Meine Füße schlendern weiter auf der Schwarzen Unterfläche. Immer weiter streckt sich mein Arm, damit meine Hand dem Weiß immer näher kommt. Und dann hält sie an. Mein Arm ist gestreckt und meine Hand, kann das Weiß schon spüren, doch …Doch es ist unerreichbar.
    Mein Arm sinkt zurück und meine Füße tragen mich weiter. Immer dem unendlich erscheinendem Horizont entgegen.
    Über mir das unerreichbare Weiß
    Unter mir das an mir klebende Schwarz.
    Mein Blick ist stets auf dem Horizont gerichtet. Und er ist es auch, der es entdeckt. Die Schritte beschleunigen sich von alleine und werden zu einem schnellen gehen. Aus dem schnellen Gehen wird mit der zeit ein Laufen und aus dem Laufen wird letztendlich ein Rennen. Ich renne. Renne dem es entgegen, das ich schon seit je her suche. Den es ist es, dass mich sowohl von schwarz, als auch von weiß befreien kann.
    Kurz davor bleibe ich stehen.
    Es ist eine Wand. Diese Wand ist etwas Besonderes. Sie besteht nicht aus schwarz oder weiß. Denn das reine und einheitliche Weiß hat sich doch tatsächlich mit dem dunklen und düsteren Schwarz verbunden. So entstand diese Wand. Eine Wand aus vollkommenem grau.
    Ich wende mich um und starre auf meinen Weg zurück.
    Er teilt sich.
    Unten Schwarz und oben Weiß!
    Dann wende ich mich wieder zur Wand und grinse. Denn das ist es, was ich gesucht habe. Diese Wand.
    Schlagartig fällt mir ein, warum ich mich auf diese Reise begeben habe. Ich wollte etwas beweisen. Diese Wand ist der Beweis, den ich gesucht habe. Ich war ins Leben vorgedrungen und habe es erforscht. Langsam strecke ich meine Hand aus. Anstatt an der Wand entlang zu gleiten, dringt sie sanft in sie ein. Ich lächle.
    Diese Wand hier, die gar keine Wand war, war das wahre Leben.
    Ich schreite durch die Wand, um das Leben zu erkunden. Im selben Moment fällt mir der Spruch ein, der mich zu dieser Reise getrieben hat.
    Das Leben ist nicht nur schwarz und weiß, sondern grau!

  • hmmm...
    soll deine geschichte eine art Sinnbild sein?
    am anfang habe ich das zumindest gedacht. es hört sich so an, als wenn es am ende auf einen traum hinausläuft, aus dem man erwacht.
    aber das wort "reise" verwirrt. da hört es sich plötzlich nach science-fiction an, als wenn man das leben "wissenschaftlich" erforschen könnte. (habe ich mir zumindest gedacht, wenn es nicht stimmt, bitte richtigstellen)


    ansonsten gefällt mir die philosophie in deinem text, vor allem deine "schlussfolgerung".


    Jukie