Geänderte HC-Buchtitel, wenn das TB erscheint

  • Zitat

    Original von Wolke
    Damit habe ich auch gleich eine neue Frage an euch....:-)
    Die sogannten "Die...Titel" würden die euch auch so nerven, wenn wir hier nicht schon mehrfach darüber gesprochen hätten? Ich könnte mir vorstellen, dass wir den einen oder anderen hier erst durch unsere Diskusionen über Buchtitel darauf gestoßen haben. Ist das so?
    Oder anders gefragt, würdet ihr nicht in einem Buchforum mitlesen und mitschreiben, wäre euch die Thematik überhaupt aufgefallen?


    Ja, das nervt mich auch so schon. Besonders, weil ich immer weniger zu den Historischen Romanen greife, die solche Titel haben. Denn das vermittelt für mich den Eindruck, als sei der Inhalt bei den Büchern, egal welcher Autoren, stets ähnlich.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

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  • Zitat

    Original von Wolke
    Damit habe ich auch gleich eine neue Frage an euch....:-)
    Die sogannten "Die...Titel" würden die euch auch so nerven, wenn wir hier nicht schon mehrfach darüber gesprochen hätten? Ich könnte mir vorstellen, dass wir den einen oder anderen hier erst durch unsere Diskusionen über Buchtitel darauf gestoßen haben. Ist das so?
    Oder anders gefragt, würdet ihr nicht in einem Buchforum mitlesen und mitschreiben, wäre euch die Thematik überhaupt aufgefallen?


    Also ich bin ja nun noch nicht so lange im Forum und habe auch über diese "Die **-in"-Titel noch nicht allzuviel geredet, aber mich nervt es langsam auch. Es ist schon traurig genug, dass ein Buchtitel wohl auf biegen und brechen eine weibliche Form haben muss um sich offenbar besser zu verkaufen (sonst würden die Verlage das ja nicht machen), aber die immer weitere Ausbreitung und die Ideenlosigkeit hinter solchen Titeln sind ein Armutszeugnis für einen Verlag (finde ich).


    Was die geänderten Buchtitel allgemein betrifft muss ich mit vielen vorherigen Postings übereinstimmen: Die Gefahr, dass man ein Buch, das auf dem SUB liegt, doppelt kauft, weil man die Handlung nicht im Kopf hat, ist doch sehr erheblich. Ist mir zum Glück zwar noch nicht passiert, aber wenn diese Praxis weiter Schule macht, wird das mit Sicherheit irgendwann passieren (vor allem bei Spontankäufen die man nicht vorher überprüfen kann, wie z.B. Mängelexemplare).
    Fazit: Ich bin dagegen!

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Wolke


    Ich glaube, es wäre mir auch ohne das Forum aufgefallen. Ich fand es z.B. früher, lange vor den Forumszeiten, auch immer ziemlich blöde, dass die Romane von John Grisham immer nur ein Wort im Titel haben (ist ja immernoch so), obwohl das im Englischen nicht der Fall ist.
    Es ist bei den Die-in Büchern aber nicht allein die Eintönigkeit und Einfallslosigkeit des Titels, die mich stört. Es hört sich einfach nach Emanze-im-Mittelalter-Roman an und sowas mag ich nicht. Besonders da die wenigen Die-in Bücher, die ich gelesen habe, mich nicht vom Hocker gerissen haben.

  • Zitat

    Original von Wolke
    Damit habe ich auch gleich eine neue Frage an euch....:-)
    Die sogannten "Die...Titel" würden die euch auch so nerven, wenn wir hier nicht schon mehrfach darüber gesprochen hätten? Ich könnte mir vorstellen, dass wir den einen oder anderen hier erst durch unsere Diskusionen über Buchtitel darauf gestoßen haben. Ist das so?
    Oder anders gefragt, würdet ihr nicht in einem Buchforum mitlesen und mitschreiben, wäre euch die Thematik überhaupt aufgefallen?


    Ich wage mal zu behaupten, daß jeder, der gelegentlich einen Blick auf neuere historische Romane und ihre Titel geworfen hat, schon extrem uninteressiert an Titeln, äh, Titelinnen, sein müßte, um das nicht zu bemerken. Ob es nervt oder nicht ist Geschmackssache. Mich nervt es, weil es erstens absurd, zweitens einfallslos und drittens oft irreführend ist.
    Wer gerne aktuelle historische Romane kauft hat bald ein Regal wie ein vorzeitlicher Berufsberater. Äh, Berufsberaterin.

  • Darcy
    Bücher sind doch keine Unterhosen- die bekanntlich die Frauen für die Männer kaufen.


    Historische Romane, die etwas auf sich halten sollten sich auch an eine männliche Käuferschicht wenden, das müsste man ja gleich mal das Anti- Diskriminierungsgesetz bemühen! Nix gegen Frauenliteratur (wer kennt von euch noch Marianne Grabrucker?), habe ich zu ihrer Zeit viel gelesen, aber historische Romane, die interessante Figuren vorstellen, sollten zunächstmal solche sein- egal ob die Hauptfigur Mann/Weib/Kind oder Hetero oder Homo ist. Die Lord John Grey Romane von Diana Gabaldon heissen ja auch nicht Die Lord John.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Darcy
    Bücher sind doch keine Unterhosen- die bekanntlich die Frauen für die Männer kaufen.


    Historische Romane, die etwas auf sich halten sollten sich auch an eine männliche Käuferschicht wenden, das müsste man ja gleich mal das Anti- Diskriminierungsgesetz bemühen! Nix gegen Frauenliteratur (wer kennt von euch noch Marianne Grabrucker?), habe ich zu ihrer Zeit viel gelesen, aber historische Romane, die interessante Figuren vorstellen, sollten zunächstmal solche sein- egal ob die Hauptfigur Mann/Weib/Kind oder Hetero oder Homo ist. Die Lord John Grey Romane von Diana Gabaldon heissen ja auch nicht Die Lord John.


    Ich muss mich Darcy anschliessen. Ich denke schon, dass "Die ...in"-Titel eine bestimmte Zielgruppe ansprechen sollen. Ich verbinde "Die ....in"-Titel mit einem bestimmten Muster: Frau im Mittelalter erleidet schlimmes Schicksal und muss sich irgendwie durchschlagen. Möglicherweise in Hosen. Trotz vieler Widrigkeiten und unendlicher Leiden gelingt ihr das am Ende ganz hervorragend und sie findet sogar ihre große Liebe. Ist nicht gerade das, was ich gerne lese, also mache ich einen großen Bogen um "Die ....in"-Romane und mir entgeht dadurch vielleicht ein Buch, das mir hätte gefallen können.


    Nun gibt es aber wieder andere Leserinnen und Leser, die solche Romane gerne lesen. Diese sind aber dann möglicherweise enttäuscht, wenn der "Die ...in"-Titel leider nur ein Verkaufstrick des Verlages war und haben dann auch irgendwann keine Lust, sich ständig im Buch zu vergreifen, weil Titel und in ganz schlimmen Fällen noch ein irreführender Klappentext nach einer ganz anderen Art von Buch klingen.

  • So geht es mir mit dem gerade gelesenen Buch Die Silberschmiedin von Ines Thorn. Das habe ich mir erst zugelegt, als ich hier die entsprechenden Lobeshymnen gelesen habe. Cover und Titel sind einfach nur abschreckend.

  • Zitat

    Original von beowulf
    So geht es mir mit dem gerade gelesenen Buch Die Silberschmiedin von Ines Thorn. Das habe ich mir erst zugelegt, als ich hier die entsprechenden Lobeshymnen gelesen habe. Cover und Titel sind einfach nur abschreckend.


    Findest du? Ich fand den Titel und das Cover passend.

    Auch aus Steinen,
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    Erich Kästner

  • Die Dame auf dem Cover trägt GOLDOhringe,passt nicht zu SILBERschmiedin. Der Titel magja auch zum Buch passen, ich sage ja nur, dass ich das Buch ohne die guten Eulenkritiken nie gekauft hätte, weil mich das Cover gestört hat und " Die ....in" Titel mir auf die Nerven gehen. Ich werde mir jetzt sich auch den dritten Band zulegen,auch wenn der wieder "Die .... in" heißt. Er steht scon auf meiner Wunschliste.

  • @Schuld und Sühne: Darüber bin ich beim Lesen des Buches damals gestolpert, denn der Titel passt nicht zum Inhalt. Magali hat mich dann zum Glück aufgeklärt. Und Verbrechen und Strafe trifft den Inhalt. -Durch den "falschen" Titel bekam ich nicht das zu lesen, was ich gehofft hatte.


    @"Die... in." Mich hat es von selbst genert. Da bin ich dann auch nach Hause und hab mich hier drüber beschwert. Und warum ist es mir aufgefallen? Die Bücher lagen alle auf demselben Tisch. Wenn es sich immer um denselben Autor handeln würde, würde ich es ja noch verstehen, aber so...


    Mal anders gefragt: Herrgott, gibt es keine männlichen Hauptcharaktere mehr in historischen Romanen? Gibt es keine Orte oder Begebenheiten mehr? *Ironie* Die Welt besteht aus mehr als Frauen(-berufen). *Ironie aus*


    *Zynismus an* Werden vielleicht die Autoren zu einfallslos, ihre Werke zu änhlich? *Zynismus aus* Oder kann man jedem Inhalt eine "in" anhängen?


    @Titeländerungen Taschenbuch: Ich würde erwarten, dass man zum Klappentext dazu schreibt, was der Originaltitel war. Irgendwie glaube ich auch nicht, dass die Bücher wegen der neuen Titel gekauft werden. Ich denke, sie werden nur günstiger gelegt, weil sie auch auf dem Tisch der anderen "innen" liegen. Und besser gelegt ist oft auch besser verkauft.



    JAss :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Jazz
    Soll das heißen du kaufst ein Buch aus dem Bauch heraus, ohne darüber etwas zu wissen? (Wühltisch gilt nicht).
    Ich suche HC nach Empfehlung und TB ebenso, weshalb das dann zum Nichtkauf führen kann.

  • Zitat

    Original von Grisel


    Doch! Aber dann nimmt man für den Titel einfach seine Geliebte oder Schwester oder Mutter oder Haushälterin ...


    Und du bist dir sicher, das du uns nicht ein i für ein u, vormachen willst? :yikes

  • Zitat

    Original von beowulf


    Und du bist dir sicher, das du uns nicht ein i für ein u, vormachen willst? :yikes


    Die Farbe der Revolution wurde umbenannt in "Die Tochter des Advokaten", obwohl besagte Tochter nur sein Findelkind und auch gar nicht die Hauptfigur ist, sondern nur eine von mehreren. Die eigentliche Hauptrolle spielt die französische Revolution.


    Solas (die Autorin) hat im Rezensions-Thread geschrieben, dass dem Verlag der alte Titel zu sehr nach Sachbuch klang. :rolleyes
    .

  • Also doch die These, dass man jedem Inhalt ein "in" anhängen kann. -_-


    Nebenfrage: Durfte Solas eine Liste mit neuen Vorschlägen machen?




    JAss :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Zitat

    Original von beowulf
    Und du bist dir sicher, das du uns nicht ein i für ein u, vormachen willst? :yikes


    Ich kann Dir zumindest ein Beispiel nennen, ohnehin mein Standardbsp. für die Absurdität vom Umgang mit Romantiteln, paßt auch zum Ausgangsthema.


    Hanny Alders
    HC: Die Geliebte des Ketzers
    PB: Die Rebellin von Avignon/Carcassonne


    Hauptperson des Buches ist aber ein Mann. Und zwar der unketzerische Geliebte einer Frau, die vielleicht gelegentlich rebellisch ist, aber weder in Avignon noch in Carcassonne rebelliert.


    Noch bißchen recherchiert in der Leseliste:


    Colin Falconer
    Die Tochter des Khan
    auch hier war die Hauptperson ein Mann, weiß allerdings nicht mehr, in welcher Beziehung er zu besagter Tochter stand.


    Jan Guillou
    Die Frauen von Götaland
    Die Büßerin von Gudhem


    auch hier, eine männliche Hauptperson, der sich zwar das erste Buch mit Frauen - eine gebiert ihn, zwei beschläft er - teilt und das zweite mit besagter Büßerin, aber ein Mann bleibt er.


    Helene Louise Köppel
    Die Ketzerin vom Montsegur


    Rate, welches Geschlecht die männliche Hauptperson trägt, der besagte Ketzerin liebt?


    Wow, mehr gefunden, als ich dachte!

  • Okay,überzeugt. Bleibt aber dabei *grusel*


    Bei der Krone von Götaland geht es eigentlich auch nicht um die Krone, sondern darum, dass er sie nu endlich kriegt. Das zeigt dann wieder mehr den gesamtunsinn von Buchtiteln.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von Delphin
    Keine Ahnung. Sie hatte im Rezensionsthread nur gesagt, dass der ursprüngliche Titel von ihr war.


    Ich habe damals einen Nachmittag lang gemeinsam mit Freunden über Titel nachgedacht. Die Liste mit Einfällen, die zwischen peinlich und passend lagen, habe ich noch. Dann durfte jeder seinen Lieblingstitel wählen (ich 2 :-]). Diese Vorschläge wurden dann an den Verlag weiter geleitet und der war mit "Die Farbe der Revolution" erst einmal einverstanden. Irgendwie musste damals auch alles ganz schnell gehen.
    Jetzt lese ich mal den Thread durch.


    Liebe Grüße


    Solas

  • Ich bin jetzt knapp über zwei Jahren bei den Eulen.
    Historische Romane (und genau die sind oft mit "Die ...in" betitelt) lese ich seit ich so 13 oder 14 war und das ist mittlerweile schon über zwei Jahrzehnte her.


    Bevor ich zu den Eulen kam, hat kein "Die ...in"-Buch überhaupt den Weg in mein Bücherregal geschafft. Sowohl Titel als auch Cover waren für mich so abschreckend, daß ich in der Buchhandlung diese Bücher noch nicht mal in die Hand genommen habe! Erst mit den Eulen hat das ein oder andere "Die ...in"-Buch, weil es von einigen Eulen besonders gelobt wurde, bei mir Eingang gefunden.


    Warum sprechen mich diese Titel nicht an?
    - Sie erwecken den Eindruck, es handele sich um einen Liebesroman irgendeines Strickmusters (A- oder O-beinig)
    - Sie sind platt und einfach, weshalb ich mir da auch rein subjektiv sprachlich keine großen Hoffnungen mache
    - Sie haben nichts Geheimnisvolles


    Allerdings ist es mittlerweile so, daß die "Die ...in" Titel in den Regalen der Buchhandlungen überwiegen. Das zwingt den Leser fast, auch diese in die Hand zu nehmen und zu schauen, ob sich eventuell nicht doch etwas gescheites dahinter verbergen könnte.


    Ein Titel wie "Die Farbe der Revolution" führt mich als Leser zum Thema, hat aber dennoch noch etwas Geheimnisvolles.


    Ich freue mich als Leserin auch immer, wenn ich dann im Buch später einen Bezug zum Titel finde. Das rundet ein Werk in gewisser Weise ab.


    Leider sprechen die Verkaufszahlen, eine andere Sprache...