Was habt ihr denn? So wenig neugierig ich auf Frau Hermanns Buch bin, ihre Grundthese entspricht doch der Realität:
Kinder und Job lassen sich durchaus vereinbaren (sofern das verdiente Geld die Kinderbetreuungskosten in akzeptabler Weise übersteigt),
Kinder und KARRIERE lassen sich tatsächlich nur schwer vereinbaren.
Das liegt ganz klar an der immer noch von Männern oder kinderlosen Frauen dominierten Führungselite (wenigstens in Deutschland...), die sich schon vor der (Be-)förderung einer Mutter in die Hose machen, dass das Kind/die Kinder krank werden könnte/n, und die sich weigern, verantwortungsvolle Jobs an Teilzeitkräfte zu vergeben oder Job Sharing-Modelle wenigstens einmal auszuprobieren... (Mein Chef bildet da zum Glück eine Ausnahme, aber ich kenne fast nur Mütter, die nach der Erziehungszeit nicht mehr in ihren Job zurück kehren können, und das im Jahr 2006...!).
Zweiter Punkt (Doc hat's gesagt): Erziehungsurlaub für Männer existiert fast nur auf dem Papier. Kaum ein Personalchef erklärt sich bereit, da mitzuspielen, und zwar so, dass der Mann nach der Erziehungszeit wieder für voll genommen und vollwertig eingesetzt wird...
Dritter Punkt: Mütter haben in der Regel eine feste Bindung an ihren Nachwuchs, weshalb es den meisten schwer fällt, die Kleinen schon im Kleinkind- und Vorschulalter 50 Stunden die Woche (denn das sind doch realistische Arbeitszeiten für Leute, die KARRIERE machen) oder über ganze Geschäftsreisen anderen Leuten zu überlassen...
So persönlich das Schicksal von Frau Herrmann auch sein mag, ich finde, sie hat ausgesprochen, was für die meisten deutschen Frauen Realität ist!