Fragen an Harald Braun

  • Hallo Harald!
    Schon die Autoreninfo vorne im Buch hat mich zum Grinsen gebracht - wegen des grinsenden Schreibers, der in seinem Garten sitzt...
    Was mir noch fehlt: kann ich eine uuuungefähre Altersangabe haben? (Mein Mann hat das Buch auch gelesen, übrigens, er war schwerstens angetan - aber die Diskussion um das Alter des Autoren läuft noch immer)
    Oder darf eine Frau so eine Frage einem Mann nicht stellen? Sind Männer auch schon vom ZsaZsaGabor-Syndrom befallen?
    Da ich ja ein männliches Vergleichsexemplar neben mir hatte beim Lesen - er hat viel öfter mit dem Kopf genickt als ich. Grübel...gab es eine Zielgruppendefinition? Männer, Frauen, androgyne Singles?
    Und noch eine Frage: WOHER kam die Idee zu diesem Buch? Was war der zündende Gedanke?
    Danke für Erleuchtung sagt
    Silke

  • 46. Und um der nächsten Frage zuvor zu kommen: Krebs. (Sternzeichen, nicht Befund)
    Aber meine Familie behauptet, ich würde NIE erwachsen und mein Bruder nennt mich - in Anlehnung an "About a boy" - "Ibiza".
    Die Geschichten aus dem Buch, das Personal und ihre Sorgen sind aber "jünger" - habe ja in einem Frauenmagazin gearbeitet, da waren die Kolleginnen jung und geschlechtsaktiv, und man bildet beim Schreiben ja immer das ab, was man aus seiner Erlebniswelt kennt.

  • Eine definierte Zielgruppe gabs nicht, wir wollten ALLE, die sich für hormonelles Treiben interessieren. Also kein Männer/Frauen-Ding. Vermutlich ist es aber so, dass ich als Mann ein paar Dinge anders sehe und bewerte, als es eine Frau tun würde, insofern ist es vielleicht verständlich, dass dein Mann häufiger mit dem Kopf nickt.
    Und die Idee? Nun - man soll darüber schreiben, was man kennt und was einen beschäftigt. Ich kenne den Ärger, den man mit Frauen hat, aus eigener Anschauung und aus der Perspektive eines Frauenzeitungs-Redakteurs, der beruflich jeden Tag damit zu tun hat. (Frauen kennen wiederum den Ärger, den sie mit Männern haben... Daraus entstehen dann Superweiber-Romane) Das Buch auf den Weg gebracht hat allerdings meine Lektorin beim Verlag. (Mit einem Scheck und einem strengen Termin. So läuft es immer.)

  • Okaaay, jetzt auch nochmal eine private Frage, deren Antwort ich nicht auf der HP gefunden hab: ist Harald Braun eigentlich selber Single oder kennt er auch die Vorzuege des "marital bliss" (sorry, da fiel mir eben nur dieser schoene englische Begriff ein) im Vergleich?


    Ich hab naemlich schon das Gefuehl, dass Leute in fester Partnerschaft eher Leute in aehnlicher Situation treffen und Singles eher Singles und sich entsprechend eher mit denen identifizieren koennen. Ich selber kenne naemlich nur die beiden Extreme "Mauerbluemchen" und "feste Partnerschaft", wobei letzteres sowohl in wilder als auch gesetzlicher Ehe.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Nun, während ich das Buch schrieb, war ich in einer Fern-Beziehung, als es erschien, wieder Single und nun bin ich seit anderthalb Jahren wieder fest liiert, mit Zusammenwohnen und allen Verbindlichkeiten, die das mit sich bringt... Ich würde sagen, wir sind bei Kapitel 13...
    Es hat sicher geholfen, alle Phasen, die im Buch beschrieben wurden, einige Male zu erleben. Und das ist keine traurige Nachricht - es ist ja auch immer wieder spannend, den Motor zu starten, wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf.
    Mein aktuell letzter Single-Status allerdings ist in "Falsch verbunden" nicht berücksichtigt worden, das Internet-Dating nämlich. Darüber werde ich dann wohl demnächst ein eigenes Buch schreiben, und es wird eine Komödie...

  • Zitat

    Original von Jordy
    Mein aktuell letzter Single-Status allerdings ist in "Falsch verbunden" nicht berücksichtigt worden, das Internet-Dating nämlich. Darüber werde ich dann wohl demnächst ein eigenes Buch schreiben, und es wird eine Komödie...


    Ohja biiiitteeee!!!!! :lache

  • Oh, schade, das mit dem Internetdating hätte mich wirklich brennend interessiert - in meiner aktuellen Situation jedenfalls .. ;) Aber natüüürlich werde ich dann allen von diesem Buch erzählen!

    Nun, Junge, willst du wirklich lernen und die tiefsten Geheimnisse von Raum und Zeit in Erfahrung bringen?
    »Ja, Herr. Ich glaube schon, Herr.«
    Gut. Der Stall befindet sich hinter dem Haus, und die Schaufel hängt direkt neben der Tür.

  • Ich bin einverstanden. Über Kleinigkeiten wie Personal und Ausstattung der Badehäuser können wir uns dann ja immer noch unterhalten. Aber zuerst werde ich jetzt mal meinen Verlag davon überzeugen müssen, dass ein Internet-Dating-Roman noch in ihrem Programm fehlt. Bis dahin, alles Gute! Jordy

  • Harald,


    du hast vielleicht schon mitbekommen, dass mir dein Buch einfach nicht liegt. Zu viele Klischees, die mir nichts neues bringen, trotz der wirklich witzigen und fluessigen Sprache.


    Die meisten Klischees interessierten mich einfach nicht. Aber eines hat mich echt veraergert, wie arg Paartherapie NUR noch laecherlich gemacht wurde ohne ihr ueberhaupt eine winzige Chance zu geben.


    Und du beginnst den Abschnitt ja selber mit der Bemerkung, dass du da durchaus Stammtischparolen Konkurrenz machen kannst. Du sagst, du kennst kein Paar, das langfristig Erfolg mit Paartherapie gehabt hat.


    Meine Erfahrung:


    - Ich kenne kein Paar, dem eine Paartherapie geschadet haette
    - Ich kenne einige Paare, bei denen eine Paartherapie nichts brachte, sei es weil der Therapeut nicht der richtige fuer sie war, sei es weil es einfach nichts mehr zu retten gab.
    - Ich kenne einige Paare, bei denen durchaus eine Paartherapie mit half, dass die Beziehung auch nach 10-15 Jahren oder laenger noch gut funktioniert.
    - Ich kenne kein einziges Paar, das auch nach mehr als 10 Jahren immer noch zusammen ist, mehr oder weniger gluecklich, ohne auch mal massive Probleme zu bewaeltigen muessen.


    Die Schlussfolgerung daraus fuer mich ist, dass Paartherapie keine Wunderloesung ist, aber durchaus ein Versuch wert. Mit recht guten Chancen auf Erfolg, wenn man bereit ist sich drauf einzulassen. Es ist kein Zuckerschlecken!


    Ich finde es fast schon fahrlaessig oeffentlich so eine Moeglichkeit zu verreissen, wenn wir eh schon in einer Atmosphaere leben, wo die meisten Paare sich nicht so leicht trauen diese Art Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oder mal mit Freunden darueber zu reden. Wer traut sich denn schon mal nach Empfehlungen fuer gute Therapeuten zu fragen? Da gibt es immer noch so einige Tabus.


    Ein bischen Feedback dazu waere mir schon lieb, Harald. Sonst koche ich nur noch weiter vor mir hin ...


    Ach ja, da faellt mir noch zum Kapitel "Uns ist das gar nicht mehr so wichtig ... Wenn Sex zwar nicht stattfindet, aber trotzdem immer ein Thema ist" der Spruch eines Therapeuten ein (nicht wortwwoertlich, nur aus meiner Erinnerung):


    Wenn der Sex gut ist, macht er 10 % einer Beziehung aus, ist der Sex unbefriedigend bestimmt er 90 % der Beziehung


    Absolut zutreffend!!!

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich