Klappentext:
Geschichten von Schönheit und Intensität: Zsuzsa Bánks meisterliche Erzählungen entfalten sich unter der Oberfläche, zwischen den Zeilen, in unseren Köpfen. Der Zauber dieser Sprache schützt Larry, Lydia und Lisa vor dem Verlorengehen in der Welt – und uns bei der langsamen Rückkehr vom Lesen ins Leben.
Die Autorin:
Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin in Frankfurt am Main. Für ihren ersten Roman „Der Schwimmer“ wurde sie mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet.
Meine Meinung:
In zwölf Geschichten erzählt Zsuzsa Bánk von Ereignissen, Lebensabschnitten und Episoden, in denen etwas zu Ende geht. Lydia und Vicky waren als Mädchen beste Freundinnen und stellen als Erwachsene fest, dass sie sich entfremdet haben. Carola besucht ihre Freundin in den USA und wird Zeugin einer Ehekrise. Ein lesbisches Paar findet sich, geht ein Stück des Weges gemeinsam und „entliebt“ sich wieder. Ein anderes Paar reist durch West-Australien und findet einen Ort, an dem es ein neues Leben anfangen will.
Ob es um schnoddrige Lesben geht, psychisch Kranke, Drogenkonsumenten oder ganz „normale“ unglückliche Familien, Zsuzsa Bánk erzählt mit der ihr eigenen gepflegten Melancholie, die auch über ihrem vielfach ausgezeichneten Roman „Der Schwimmer“ liegt. Sie seziert Momentaufnahmen, zerlegt Situationen in Einzelteile und gibt sie mit einem wunderbaren Blick für die entscheidenden Details in stimmungsvollen Endlossätzen wieder.
Die Autorin lässt vieles offen. Sie vernebelt die Hintergründe ihrer Geschichten und zeichnet Figuren in unscharfen Bildern. Sie hat ihre ganz eigene Art, Geschichten zu erzählen, ihr Stil fesselt, berührt und verzaubert. Am Ende mancher Geschichte hätte ich gerne noch weiter gelesen.