Die Perelandra-Trilogie - Clive St. Lewis

  • Zitat

    Original von magali
    Ich würde auch Frau Bundeskanzlerin sagen oder Herr Verteidigungsminister und wenn ich einem Pfarrer begegne, sage ich Herr Pfarrer zu ihm.


    Man sagt nicht "Herr Verteidigungsminister" man sagt lediglich "Herr Minister". Wollte auch mal in diesem Gelehrtenthread was sagen. :lache :lache :lache :lache :lache


    Bin auch schon wieder weg. :grin

  • [quote]Original von magali
    Die Bekanntschaft kriselte gewaltig Ende der Dreißiger Jahre.
    [quote]


    Es stimmt, dass Charles Williams 1939 nach Oxford zog und seine Freundschaft mit C.S. Lewis richtig begann. Das war, wie gesagt, ein Einschnitt (kein Bruch!) für Tolkien, der (wie in seinem Literaturgeschmack) in seiner Freundeswahl begrenzter war als Lewis. Gleichzeitig gab es aber ja auch einen Aufschwung in ihrer Beziehung, weil Tolkien ja fast das ganze nächste Jahrzehnt den Herrn der Ringe schrieb (vollendete ihn in 1948 ) und Lewis der Zuhörer, Fan und Kritiker des Buches schlechthin war.


    Natürlich gab es bei den Inklings Diskussionen über das Verhältnis von Literatur und Christentum - waren es ja immerhin alles christliche Autoren, du dazu noch aus ziemlich verschiedenen christlichen Richtungen kamen. So weit ich das von den Briefen der Inklings raushören kann, wurden die teilweise recht heftigen Meinungsverschiedenheiten aber in positivem Licht gesehen. Als fruchtbare Auseinandersetzung. Das sie der Hauptgrund für das Abkühlen der Lewis-Tolkien Beziehung (hauptsächlich in den 50ern!) waren, bezweifle ich doch stark.

  • Ich habe das ernster gesehen.
    Meinst Du, daß Tolkien sich weigerte , einen Nachruf auf Lewis zu schreiben, weil er zu betroffen war?
    Der Tod von Lewis ging ihm schon nach.
    Ich habe die Weigerung immer in Verbindung mit den Streitigkeiten gebracht.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Ich habe das ernster gesehen.
    Meinst Du, daß Tolkien sich weigerte , einen Nachruf auf Lewis zu schreiben, weil er zu betroffen war?
    Der Tod von Lewis ging ihm schon nach.
    Ich habe die Weigerung immer in Verbindung mit den Streitigkeiten gebracht.


    Der Mensch ist doch ein zu komplexes Wesen, als dass man den Grund für ein bestimmtes Verhalten finden könnte. Da spielten sicher eine ganze Menge Gründe eine Rolle. Persönlich tendiere ich da hin, die Meinungsverschiedenheiten eher als untergeordnete Rolle zu sehen. Immerhin waren beides Männer, die bei einem Bier und einer heftigen Diskussion erst so richtig das Leben genossen.


    Gründe waren wohl mit:


    - Lewis der Laute, Spaßige, der schnell Freunde fand und sich für vieles euphorisch begeistern konnte; Tolkien der Ruhigere, Zurückhaltendere, der kaum ein Buch auf der Welt gut hieß und für den Lewis eigentlich der Freund des Lebens gewesen war


    - Dass Lewis sich schier nicht zum Katholizismus bekehren wollte, auch wenn er in vielen theologischen Punktem dem Katholizismus recht nahe stand


    - Dass Lewis eine geschiedene Amerikanerin heiratete!!! Das verstand Tolkien nun wirklich nicht, bezeichnete die Ehe als sehr "strange"


    - Etc., etc.

  • es geht nicht darum, den einen und ausschließlichen Grund zu finden.
    den gibt es wirklich nicht.


    Religion ist jedoch ein so persönliches Thema, das geht einen Menschen so direkt an, das sie ein Grund ist, per se.
    Religion an sich ist ja ein komplexes Gebilde.


    Daher sehe ich das gerade umgekehrt.
    Der eigentlich Konflikt lag in den unterschiedlichen Auffassungen von 'Religion' (alle Bereiche umfassend, Christentum, Moral, Exegese, Philosophie etc.) und alles andere, Schreiben, persönliche Vorlieben und Abneigungen, moralische Vorstellungen sind nur Zeichen dafür.
    Ausfluß eines grundsätzliche, eben des religös bestimmte Konflikts.



    Interessante Diskussion, danke.
    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Übrigens, Magali, was die "Plattheit" von Lewis angeht, hast du schon mal einige seiner richtig christlichen Werke gelesen? Wie "Wunder. Möglich, wahrscheinlich, undenkbar?", "Die große Scheidung" oder "Dienstanweisungen an einen Unterteufel".?


    Selbst wenn man mit den Standpunkten in den Büchern nicht übereinstimmt, sind sie alles andere als platt. "Wunder" ist mit das logischste philosophische Buch, das ich kenne, "Dienstanweisungen" ein unglaublich scharfer phsychologischer Einblick in die menschliche Natur. Ganz nebenbei gesagt ist "Dienstanweisungen" auch ein vorzügliches Beispiel dafür, wie 100% christliche Thematisierung teuflich gute Literatur hervorbringen kann.

  • Zitat

    Original von magali
    Religion ist jedoch ein so persönliches Thema, das geht einen Menschen so direkt an, das sie ein Grund ist, per se.
    Religion an sich ist ja ein komplexes Gebilde.
    Daher sehe ich das gerade umgekehrt.
    Der eigentlich Konflikt lag in den unterschiedlichen Auffassungen von 'Religion'


    Nur was beeinflusst, welche Religion man annimmt? Sind das nicht auch wieder komplexe Gründe, die durchaus auch mit Persönlichkeiten, kompatible Denkmuster, etc. zusammenhängen?


    Man kann das ganze sogar umdrehen und sagen: Tolkien und Lewis waren in ihrer Persönlichkeit und Lebensauffassung so verschieden, da ist es ein Wunder, dass sie überhaupt so viele Jahre so gute Freunde waren.


    :knuddel1

  • Es ist wirklich nicht mein Thema.
    Es gibt soviel Interessanteres als grad die 20. Jahrhundert- Auslegung des westlich geprägten Christentums.
    Auch philosophisch haut mich das nicht vom Stuhl.


    Ich fürchte, ich bin für die letzten Wahrheiten einfach nicht geschaffen.


    :wave

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    K. Kraus

  • Manche Rätsel müssen Rätsel bleiben.


    Die Erde ist rund.
    Ich interessiere mich nicht für Religion.
    That's life.


    Und wir sind gewaltig OT
    Nicht, daß hier noch eventuelle LeserInnen der Trilogie oder der anderen Bücher abgeschreckt werden.


    :wave

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    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Alles klar. Ich muss eigentlich sowieso wieder arbeiten (Buchübersetzung).


    Ein Schlußwort: Hat aber nicht jeder Mensch ein gewisses Interesse an Religion, eben, weil jeder Mensch dem Tod geweiht ist? Selbst bei großen Atheisten schien es an Interesse an Religion nicht zu mangeln, nur eben keine Übereinstimmung.

  • @Jokim


    ja, klar.
    Und dann stellen die meisten fest, daß das das Problem auch nicht löst.
    Danach kann das Interesse durchaus verfliegen.


    Und Du bist schon wieder OT


    :wave

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    K. Kraus

  • @ Jokim: Was beeinflusst, welche religion man annimmt?


    Ich würde einmal sagen, der ort an dem man in dieser welt geboren ist, und die religion der eltern und vor allem die indoktrinierung in der frühesten jugend.
    Freie religionswahl gilt auf diesem globus in den seltensten fällen.
    Wer vom Islam zu etwas anderem konvertieren will, fährt am sichersten, wenn er sich zuvor für verrückt erklären lässt.
    Katholische sakramente wie die taufe sind meines wissens unauflöslich. Wenn man wie ich aus der KK austritt, gilt das nur für zukünftige religiöse akte, nicht für die vergangenen. (Und ausserdem, wer zu ostern die kapuzinergruft mit den knochenornamenten und den mönchsmumien in Rom betritt, kriegt einen generalablass für alle begangenen und noch zu begehenden sünden. Ich war als kind mal dort. Mir kann aus katholischer sicht gar nix mehr passieren, ich konnte also ruhigen gewissens meine zahlungen an den verein in den ich nach meiner geburt ohne gewissensprüfung hinein gezwungen wurde, einstellen.)
    Da ich unter meinen bekannten viel für kirchenaustritte missioniere, weiss ich die gründe, warum leute bleiben, und es ist nie der aufrechte glaube. Die meisten kommen damit, was die oma oder die eltern, oder was die leute im heimatdorf sagen würden. Und die meisten, die's getan haben, haben es daheim verschwiegen.
    In Ö gibt es jetzt neue erschwernisse für den austritt aus der KK, der eine gewissensprobe des austrittwilligen mit dem pfarrer vorsieht... mir wird schlecht, wenn ich das höre. Das verstösst nämlich gegen das Ö grundgesetz.
    Details gibts bei(www.) freidenker.at

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • @ Administratoren:
    Haargh, wenn ihr keine automatischen html's wollt, könnt ihr die auto-links nicht irgendwie deaktivieren? Man kann nicht einmal 3 w's hintereinander schreiben, wenn man eine adresse angibt.

    DC :lesend


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  • @ Magali


    Obwohls nicht recht gut übersetzt ist, würd ich als gute sachbücher für wissenschaftliche Philosophie (wieder mal) Terry Pratchett empfehlen, (sein phantastisch-komischer anteil an den büchern ist der geringste, es geht eher um philosophische ansätze, und die werden witzig kommentiert.

    DC :lesend


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