„Platz 267 der Weltrangliste“ hieß das Erfolgsdebüt von Robert G. Mehlmann, und da das Buch bereits auf jede nur erdenkliche Art vermarktet und verwurstet wurde, muß Mehlmann langsam nachlegen, um den monströsen Forderungen der Kreditkartenfirmen nachzukommen. Sein „Opus Magnum“ kommt nicht so recht voran, außerdem ist Mehlmann in der Hauptsache damit beschäftigt, seine diversen Liebschaften zu organisieren, die eigene Ehe zu beenden und dem rasch wachsenden Problemberg Herr zu werden, dessen Fundament aus Mehlmanns Wirklichkeitsferne und seiner ziellosen Identitätssuche besteht. Am Ende wird er als Auftragsarbeit ein polnisch-jüdisches Kochbuch veröffentlichen, dem er den Untertitel „Kochen nach Auschwitz“ gibt, und das zu einem wahnwitzigen Welterfolg wird.
Das Thema von „Phantomschmerz“, daher auch der Titel, ist die Angst vor dem Vermissen. Mehlmann ist absolut unfähig, zu verzichten, weshalb es ihm u.a. auch nicht gelingt, sich von seiner Frau, „Prinzessin Märchen“, zu trennen, zum Leidwesen beider.
Das Buch ist überaus intelligent und sehr vergnüglich, enthält feine Betrachtungen, weise Schlußfolgerungen und mehr als eine Handvoll Chaos. Anspruchsvolle, grundkomische Lektüre nicht nur für Bildungsbürger.