Klappentext
1401 - Europa im Umbruch: Jakoba von Bayern, die letzte Vertreterin des niederländischen Zweigs der Wittelsbacher, wird geboren. Sie betritt als jüngste Fürstin ihrer Zeit die Bühne der politischen Macht und wird zum Spielball ihrer einflussreichen Verwandten, die sie um ihr Erbe und ihre Besitztümer bringen wollen. Von höllischen Visionen gepeinigt, versucht Jakoba durch Heirat ihre Position zu festigen. Aber das Schicksal meint es nicht gut mit ihr: Ihr erster Ehemann wird ergiftet, der zweite entpuppt sich als Scheusal, und der dritte läßt sie fallen, als sie seine Hilfe am nötigsten brauchte. Jakoba kämpft allein einen aussichtslosen Kampf, an dessen Ende sie aber politische Einsicht und endlich auch Liebe findet.
Autorenportrait:
Mehr als die Hälfte ihres Lebens hat die Diplomatentochter Martina Kempff im Ausland verbracht. Sie wuchs in San Francisco, Berlin und Helsinki auf, machte ihr Abitur im Internat Schloss Plön und zog nach einem Zeitungsvolontariat in Neumünster nach Berlin. Dort arbeitete sie als Redakteurin bei verschiedenen Zeitungen.
Nach einigen Monaten bei der "Bunten" gab sie die Festanstellung zugunsten eines freien Lebens auf und siedelte nach Griechenland über. Sie lernte Griechisch und lebte acht Jahre lang auf Paros und Mykonos.
Mit ihrem holländischen Lebensgefährten zog sie danach nach Amsterdam, wo sie Niederländisch lernte und sich als Übersetzerin eine Lebensgrundlage schuf. Sie arbeitet auch weiterhin als Journalistin, zum Beispiel für "Focus" und betreut die deutsche Ausgabe einer niederländischen Zeitschrift. Aber ihr Herz hängt am Geschichtenerzählen. Ihr erster historischer Roman "Die Marketenderin" war ein großer Erfolg.
Meine Meinung:
Ich habe Jakoba nicht mögen wollen - sie aber dann doch lieb gewonnen. Sie war eine starke Frau, wenn man Martina Kempff glauben kann. Aber bei soviel Liebe zum Detail der damaligen Gegebenheiten - wie z. B. die "Lärmkugel im Bronzebecken", welche man zum Herbeirufen der Dienerschaft benützt, so auch die unterschiedlichen "Essgewohnheiten" am niederländischen, französischen und englischen Hofe.... - muss man es einfach.
Schön fand ich persönlich auch die niederländische Sichtweise auf die verschiedenen Königshäuser, die mir z. B. aus Rebecca Gables Romanen so bekannt vorkamen:
"Charles VI. von Frankreich", "Isabella von Bayern" - und dann
"Henry V." von England, "Henry VI"... - welcher Jakobas Patensohn wurde und die Burgunderlinie um "Johann ohne Furcht" sowie "Philipp dem Guten" Jakobas Onkel und Cousin.
Ich war begeistert von der Schreibweise und habe mich keine Minute gelangweilt. - Das schaffen nicht alle historischen Romane...
Sehr zu empfehlen!