Die Hjaldinger-Saga Teil 1 Glut - Daniela Knor

  • Hiho,


    das Buch, das ich vorstellen möchte, erscheint bei Fantasy-Productions und gehört in die Welt des Fantasy-Rollenspiels "Das Schwarze Auge". Die Romane dieser Buchreihe stehen als eigenständige Fantasyromane und sind daher auch für Rollenspiellaien interessant.
    Dennoch spielt dieser erste Band nicht in Aventurien selbst, sondern in Myranor, jenem geheimnisvollen Westkontinent, dem FanPro inzwischen ein einiges Rollenspielregelwerk gewidmet hat.



    Die Autorin
    Daniela Knor wurde 1972 in Mainz geboren und studierte zunächst Angelistik, Ethnologie und Vor- und Frühgeschichte, sattelte dann auf ein Fernstudium in Geschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Psychologie um. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Pferden und etlichen Hühnern in Regensburg, wo sie einen kleinen Bauernhof mit Obstanbau gepachtet haben. Die Schriftstellerei (DSA-Romane) ist mittlerweile zur Hauptbeschäftigung geworden.
    Von ihr sind bei FanPro folgende Romane erschienen: "Der Tag des Zorns", "Blaues Licht", "Roter Fluss" und "Dunkle Tiefen". Bei Piper sind erschienen: "Das Geheimnis des Königs" (Rhiana die Amazone 3) und "Klingenschwestern" (Rhiana die Amazone 5).



    Klappentext:
    Seit Jahrzehnten schwelt der Konflikt zwischen dem unbeugsamen Volk der Hjaldinger und dem mächtigen Magierhaus Charybalis, das sich dämonischer Kräfte bedient. Die alte Seherin Urdrun prophezeit den Hjaldingern den nahen Untergang, und tatsächlich sammelt der Feind eine gewaltige Streitmacht. Jedoch sind die Sippen von Hjaldingard durch Blutfehden enzweit und drohen an ihrer Sturheit zu zerbrechen.
    Band I der dreiteiligen Hjaldinger-Saga, die erzählt, wie die sagenumwobene Anführerin Jurga die Ahnen der Thorwaler nach Aventurien führte.



    Eine kurze Erläuterung
    Viele fremdländisch klingende Namen mögen verwirren, jedoch nur auf den ersten Blick. DSA zeichnet sich dadurch aus, das die vertretenen Kulturen stark an irdischen Vorbildern orientiert sind, und so ist es auch bei den Hjaldingern/ Thorwalern, deren Vorlage die Wikinger sind.



    Inhalt
    "Glut" erzählt von den Hjaldingern, den Vorfahren der aventurischen Thorwaler, die einst vertrieben von den Schwergen des Imperiums über das Meer nach Aventurien fliegen mussten. Daniela Knor wählt die Perspektive des jungen Hjaldingerkriegers Vardur, der gemeinsam mit anderen Kriegern und Kriegerinnen seiner Sippe auf dem Weg nach Norden ist, um von dem dort lebenden Volk der Alfarthjenna den fälligen Tribut einzutreiben. Unterwegs trifft die Schiffgemeinschaft auf Jurga, eine verbannte Hjaldingerkriegerin, die man trotz ihrer Verschlossenheit und ihres abweisenden Verhaltens beschließt aufzunehmen. Bei den Alfarthjenna angekommen müssen die Hjaldinger jedoch feststellen, dass es in diesem Jahr keinen Tribut einzutreiben gibt - eine andere Sippe hat die Alfarthjenna überfallen und damit den Schutzbund gebrochen. Man beschließt, die Plünderer zu stellen, um die Ehre der eigenen Sippe zu wahren.
    Doch während die Hjaldingersippen noch untereinander ihre Fehden austragen, droht eine neue Gefahr am Horizont - die Charybalis, eine der mächtigsten Herrscherhäuser des Imperiums, das südlich an das Gebiet der Hjaldinger anschließt, planen eine Unterwerfung der stolzen Nordbarbaren. Ein grausiges Mittsommerorakel schreckt die Hjaldinger schließlich auf, deren Anführer beschließen, einen Spähtrupp auszuschicken, der in Erfahrung bringen soll, was die Worte der Seherin zu bedeuten haben. Auch Vardur und Jurga sind dabei, als sich eine kleine als Händler getarnte Schiffsbesatzung gen Trivina aufmacht, der nächsten großen Stadt des Imperiums...



    Eigene Meinung
    Die Romane der DSA-Spielwelt litten lange Zeit unter dem schlechten Ruf, der ihnen aus der Zeit, als sie noch bei Heyne (in Kooperation mit Fanpro) erschienen und man sich wenig Mühe mit der Auswahl der Bände gab, nachhängt. Mit dem Übergang zu Fanpro 2003 ist die Zahl der erscheinenden Roman stark zurückgegangen - zugunsten der Qualität, die sich inzwischen auf in den entsprechenden Leserkreisen herumgesprochen hat. Großen Anteil an dieser Entwicklung hatte Daniela Knor, die unter den DSA-Roman-Schreibern inzwischen zu den beliebtesten Autoren zählt.
    Daniela Knor schreibt flüssig, sprachlich versiert und mit dem richtigen Blick fürs Detail. Ihre Stärke aber liegt in der Ausgestaltung der Figuren, die allesamt plastisch, dreidimensional und lebendig sind. Dazu kommt akribische Recherche, die den Roman "echt" wirken lässt - eine wunderliche Formulierung für einen Fantasy-Roman, aber wichtig für die Zielgruppe der DSA-Leser, die ihre Welt teilweise besser kennen das Viertel, in dem sie leben, und denen jeder Fehler ebenso bitter aufstößt wie dem Historiker die Kartoffelsuppe im Mittelalterroman. Doch auch für Nicht-DSA-Spieler bietet dieser Roman dank der Detailfülle eine bunte, anschauliche und fast greifbare Welt, in die es leicht ist einzutauchen und trübe Regennachmittage vergessen zu lassen. Und gerade das machen für mich die Romane von Daniela Knor aus, die weit mehr als Spartenromane sind - sie sind sauber geschriebene Pagerunner, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte, mit guten Dialogen, geschickten Wendungen und stimmigen Figuren, die man am Ende des Buches ungern verlässt.


    Einziges Manko - als erster Teil einer Trilogie bleiben viele Handlungsfäden offen, so dass man nun gespannt auf den zweiten Teil warten muss, der im nächsten Jahr erscheinen wird.



    Fazit:
    Ein Roman, der weit mehr ist als ein "Spartenroman" - eine Empfehlung für alle Fantasyleser und solche, die gerne Historisches gepaart mit Fantasy lesen.



    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

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