Getrennt. Und was nun?


  • Albern sind höchstens Deine Vergleiche, Babyjane.


    Ob Du kaltherzig bist, kann ich nicht burteilen, aber Deine Einstellung zum Schicksal anderer Menschen finde ich oberflächlich, egoistisch und zeigt von wenig Lebenserfahrung in der hier diskutierten Problematik.

  • @ Smilla
    Ja genau... :lache


    Ich kann nur keine Disziplinlosigkeit und Gefühlsduselei ab. Wenn ich dadurch egoistisch bin, nun ja, dann wird das wohl so sein. Ist mir aber egal. :-]

  • Liebste Jane,


    es gibt aber einen Unterschied dazwischen, seine eigene Einstellung zu vertreten und die Einstellung anderer als erbärmlich zu bezeichnen. Ersteres ist, meiner Meinung nach, völlig in Ordnung. Das ist deine Denkweise, so gehst du damit um. Du findest es nicht gut, angefeindet zu werden, weil jemandem deine Einstellung nicht gefällt. Denkst du nicht, dass es anderen genauso wenig gefällt, wenn du ihre Einstellung in den Dreck zerrst?


    Es gibt immer einen Unterschied zwischen der eigenen Einstellung und der Meinung die man über Einstellungen bildet.


    Hier jemanden als kalt zu bezeichnen, weil er eine andere Einstellung hat, finde ich genauso falsch. Nicht jeder ist ein Samariter, deshalb muss man kein schlechter Mensch sein. Wer von uns hat nicht ein Thema, bei dem er keinen Platz für Rührung hat? Jane mag keine Schwäche für Sentimentales haben, aber ich bezweifle, dass sie Polizistin wäre, wenn ihr das Leben der Menschen so egal wäre. Sie denkt vielleicht nur in anderen Schienen. Und manchmal braucht man genau den Arschtritt eines solchen Menschens, um aus einem Loch zu kommen. Meine bescheidene Meinung.


    Das ist ein allgemeines grundsätzliches Problem: Was für den einen eine Lappalie ist, ragt für den nächsten als Berg vor ihm auf. Niemand kann für jemand andern entscheiden, was für denjenigen ein Berg ist.


    Jeder hat das Recht, nein, sogar die Pflicht, solange Trauerarbeit zu leisten, wie er möchte. Und mal ehrlich, die Rücksichtslosigkeit andere wegen sich leiden zu lassen und die Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Leid anderer nimmt sich nichts. Und jede Seite kann sich da im Recht sehen. Und keine hat eigentlich mehr Recht.


    Zur Thematik Trennungen meine Einstellungen:


    Wenn sich ein Freundespaar von mir trennt, was auch schon vorgekommen ist, sehe ich das wie folgt: Ich bin nicht diejenige, die leidet. Es ist zwar nicht immer leicht, aber ich leide nicht. Sondern sie leiden. Und sie sind meine Freunde. Also nehme ich Rücksicht darauf, verzeihe Verhaltensweisen, höre mir auch ihre Beschwerden an. Ich übe mich in Toleranz und hoffe, dieselbe zu erfahren, wenn es mir so geht.


    Zum Leiden: Ja, man leidet wirklich. Das liegt am Gehirn. Das Gehirn stellt sich auf den Partner ein wie auf bestimmte Suchtstoffe, der Partner wird sozusagen integriert. Bei einer Trennung reagiert das Gehirn wie auf einen Drogenentzug.



    Zwischen Baum und Borke: Ich kann es verstehen, wenn der eine Partner nicht will, dass seine Freunde etwas mit dem anderen zu tun haben. Grundsätzlich vertrete ich auch die Einstellung, dass man den anderen geliebt hat. Ich kenne nach wie vor die guten Dinge, die die Männer hatten, die ich geliebt habe. Und wenn ich von ihnen erzähle, versuche ich auch beide Seiten zu erzählen. Aber ich möchte sie auch nicht mehr, nicht wieder, in meinem Leben haben. Und ich bin froh, dass sie nicht im Leben meiner Freunde sind. Der Grund ist, dass sie sich verdammt fies verhalten haben. Klingt jetzt nach Unschuldslamm, aber ich weiß, dass ich in diesen beiden Fällen nicht diejenige war, welche... Es gibt andere Geschichten, wo schon. -Warum zum Henker soll man sich also mit Menschen umgeben, die einem wehtun? Ich jedenfalls halte nicht viel von Selbstgeißelung. ...Außerdem *Achtung, Arroganz* haben sie mich nicht mehr in ihrer Nähe verdient.


    Ich weiß nicht, ob ich auf Kontaktabbruch bestehen würde, wenn mal der Fall wäre. Dafür müsste jemand schon ziemlich was anstellen. Aber ich erinnere mich, dass ich damals alle, die meinen ersten Freund kannten, gebeten habe, mir einfach nicht von ihm zu erzählen. Es gibt Dinge, die muss ich nicht wissen, denn ich hänge an meinem Seelenfrieden.


    Bevor man sich Post-Beziehungsstress von Freunden beschwert, sollte man wissen, was passiert ist. Möglicherweise merkt man, dass man in dem Fall selbst auch nicht wollen würde, dass die Freunde zu dem anderen halten. Oder dass man es auch nicht ertragen würde, den anderen zu sehen. Oder dass man auch zu wütend wäre und den anderen deshalb nicht sehen will. Das denke ich jedenfalls.



    JAss *die erstmal unterwegs ist und sicher die Hälfte vergessen hat* :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ich kann nur keine Disziplinlosigkeit und Gefühlsduselei ab. Wenn ich dadurch egoistisch bin, nun ja, dann wird das wohl so sein. Ist mir aber egal. :-]


    Du darfst ruhig egoistisch sein..ausserdem MUSS man sich nicht mit kapriziösen und komplizierten Menschen abgeben, wenn man das nicht in seiner Nähe ertragen kann.
    Ich verstehe das nur zu gut, habe aber ein paar Jahre länger dazu gebraucht als du :grin
    Aber nochmal auf die Einladungen zurückzukommen..BEVOR ich mir das Getue solcher Leute antue, bin ich sogar froh wenn einer der beiden freiwillig absagt. So hat man ein Problem schonmal gelöst, nämlich das einer evtl. gedrückten Stimmung auf einem Fest!

  • Ich vermute (ich lasse mich auch gerne eines anderen belehren) mal heftig, dass BJ in ihrem Beruf gelernt hat bestimmte Dinge nicht an sich heranzulassen (Bin insofern auf das Buch gespannt das schon auf meiner Wunschliste steht). Das kann eben nicht jeder. Wenn ich bei jeder meiner Scheidungen (im Beruf!) mit den Mandant(inn)en mitleiden würde wäre ich längst zum Mörder, Alkoholiker oder Irren geworden. Ich kann ganz proffessionell mit diesen Problemen umgehen, solange die beste Ehefrau von allen den Gefühlsmüll in mir danach wieder aussortiert und entsorgen hilft.
    Allerdings merke ich oft, dass das Problem nicht gemeinsam besuchte Familienfeste oder Feiern sind, sondern eher, dass nach der Trennung beide Partner ohne Freundeskreis dastehen, da die Freunde und Verwandten sich diskret in die Büsche schlagen und in das Gefühlschaos der anderen nicht hineingezogen werden wollen.
    Da lobe ich mir das auf dem Schulhof von einer Ecke an die andere laufen genauso wie das weglassen von Gefühlsduselei gegenüber dem frisch Getrennten.
    Nur darf man dieses dissoziale Verhalten einer getrennten Person, die sich selbst ja bisher als Teil eines Ganzen als Paar selbst definiert hat in der Zeit in der das Gehen neu erlernt werden muß nicht als Getue abtun. Gefühlsduselei des Freundes ist sicher nicht richtig, aber Orientierungslosigkeit mit Kapriziös in einen Topf zu werfen doch zu starker Tobak.

  • Uahhh..wieder mal mißverstanden.
    Unterschiedliche Menschen gehen unterschiedlich mit Situationen um.
    Ich bin alt genug um schon alle Sorten kennengelernt zu haben.
    Wenn Menschen sich trennen, ist das mindestens für einen meisten ein Supergau..keine Frage..man ist als Freund da, hört sich auch alles an und versucht Tipps zu geben.
    Dann, aber gibt es Menschen, die ziehen dich und den das Umfeld dermaßen mit runter, DASS man sie als kapriziös einstufen kann, vorallem wenn man NICHT so gestrickt ist.
    Drum sollten solche Leute Feiern fern bleiben, wenn sie wissen, dass der Expartner auch da ist..für alle Beteiligten das Beste...Kommt Zeit, kommt Rat.

  • So logisch.
    Ich wollte ja nur auf das Gegenphänomen hinweisen, dass die Betroffenen bewusst gar nicht eingeladen wurden, obwohl sie dann gar nicht gefragt werden, wie gehst du mit der Situation um. Ich meine Freunde im Wortsinn müssen so etwas fragen und dann auch den Mut haben zu sagen, wenn das so ist komm an diesem Termin lieber nicht. Aber viele scheuen genau dieses Gespräch und diese -ihre eigene- Verantwortung und ziehen sich dann ganz zurück.