Original-Ausgabe
Verlag btb 2004
Taschenbuch
Inhalt:
In München gastiert der kleine Zirkus "Cirque Gitane". Einer der Artisten wird erschossen in seinem Wagen aufgefunden. Als erst ist die Streifenwagenbesatzung Ali Bauer und Joseph Turk, Ex-Kriminalbeamter gerade zur Schutzpolizei strafversetzt, zur Tatortsicherung vor Ort. Die hinzukommende Mordkommission, Turks Ex-Kollegen, haben sofort den spurlos verschwunden Partner des Toten, beide Angehöriger einer ungarischen Sinti-Familie, in Verdacht.
Nach Joseph Türk’s Spürsinn ist dies jedoch die falsche Spur und da niemand auf einen Strafversetzten hört, ermittelt er auf eigene Fest, sehr zum Missfallen seines Partners Ali und auch seines Vorgesetzten, des Inspekionsleiters der 29er.
Aber Turk kann nun nicht aus seiner Haut und verfolgt neben dem alltäglichen Dienst Spuren, die ihn letztendlich zu Sammlern alter Filme führen. Da geschieht noch ein Mord und wieder ist Turk als Erster am Tatort.
Zu allem Ungemach steht auch plötzlich noch sein Neffe vor seiner Tür, dessen Mutter sich einen Urlaub gönnt und ihren Sprössling einfach bei Turk abläd.
Autor (nach Random-House):
Robert Hültner wurde 1950 in Inzell geboren. Er arbeitete unter anderem als Regieassistent, Dramaturg, Regisseur von Kurzfilmen und Dokumentationen, reiste mit einem Wanderkino durch kinolose Dörfer und restaurierte historische Filme für das Filmmuseum. Für seine Inspektor-Kajetan-Romane wurde er vielfach preisgekrönt, unter anderem zweimal mit dem Deutschen Krimipreis und mit dem renommierten Glauser-Preis. Robert Hültner lebt abwechselnd in München und in einem Bergdorf in den südfranzösischen Cevennen.
Meine Meinung:
Angeblich teilen sich die Menschen ja in zwei Gruppen, die, die in München wohnen und die, die gerne in München wohnen würden.
Danach müßte dieser Roman ein Renner werden, denn er schildert die Münchner und die Münchner Lebensart voller Humorvoller Liebe, ohne in Klischees abzurutschen. Wer je in längere zeit in München lebte, dem werden mehrere Schmunzelanlässe geboten.
Ein insgesamt zwar unspektakulären Krimi, aber der Erzählstil, die Charakterisierungen, die Schilderung der täglichen Polizeiarbeit, die Dialoge sind so realistisch, dass mich dieser Start zu einer deutschen Krimi-Serie voll überzeugt.
Wer stimmungsvolle deutsche Rätsel-Krimi, über dem normalen Regional-Krimi-Niveau mag, kommt an dem „schlafenden Grab“ nicht vorbei.
LG Dyke