Der letzte Tag eines Verurteilten - Victor Hugo

  • Der letzte Tag eines Verurteilten - Victor Hugo


    ISBN:3257212348
    Originaltitel:Le dernier jour d'un condamné
    128 Seiten


    Kurzbeschreibung: (Buchrücken)
    1828 kam Victor Hugo über den Platz der Guillotine, als dort die letzten Vorbereitungen für eine Hinrichtung getroffen wurden. Der Scharfrichter veranstaltete eine Art Generalprobe. Am anderen Morgen setzte sich Victor Hugo an seinen Schreibtisch und begann die Niederschrift seines Buches "Der letzte Tag eines Verurteilten". 1829 erschien das dramatische Plädoyer gegen die Todesstrafe. Ein dramatischeres wurde in der Tat wohl niemlas geschrieben. Daß Hugo sich in das Leid der anderen versenken konnte, ist die große Quelle seiner Kraft und seiner Wirkung. Daß wir neben dem Verstand des Denkers und dem Gefühl des Dichters das Herz des großen Menschen spüren, das sichert dieser spannenden, packenden und ergreifenden Erzählung ihren mitreißenden Erfolg.


    Informationen zum Autor:
    Victor Hugo (* 26. Februar 1802 in Besançon; † 22. Mai 1885 in Paris), gilt als einer der bedeutendsten französischen Schriftsteller. Er schrieb Gedichte, Romane und Dramen und betätigte sich als Publizist.


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    Meine Meinung:
    Dieses Buch geht unter die Haut! Die Atmosphäre ist dramatisch und düster, welche von Victor Hugos einzigartiger und poetischer Schreibweise erschaffen wird, und man liest dieses Buch voller Mitgefühl für die Hauptfigur. Die Gedanken des zum Tode Verurteilten sind realistisch und glaubhaft geschildert. Das Buch ist als eine Art Tagebuch des Verurteilten verfasst.
    Man merkt, dass je näher seine Hinrichtung rückt, je länger er in seiner Zelle
    ungewiss lange warten muss, desto mehr ändert sich seine Einstellung... Während seines Prozesses ist er noch der festen Meinung, dass er lieber sterben würde, als Zwangsarbeit auf den Galeeren zu verrichten, doch als es dann soweit ist, fleht er um Gnade.
    Weder der Name noch die Tat des Verurteilten werden genannt (es gibt lediglich eine Andeutung, dass er Blut vergoßen hat), da Victor Hugo nicht die Geschichte des Kriminellen erzählen wollte, sondern bewusst ein Plädoyer gegen die Todesstrafe verfasste.
    Im Vorwort wird außerdem erwähnt, dass dies wohl die geschlossenste und stärkste Erzählung Hugos ist. Nach Erscheinen des Buches sank die Anzahl der Hinrichtungen in Frankreich erheblich. Hugo hat damit zu seiner Zeit und auch bis heute noch viele Menschen zum Nachdenken gebracht.

  • Ich habe es gerade ausgelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Vor allem die Sprache von Hugo hat mich sehr positiv überrascht, da es sich sehr schnell und einfach lesen läßt und man doch merkt, dass da ein Sprachkünstler am Werk war.


    Insgesamt eine sehr runde Erzählung, die die letzten Tage im Leben eines zum Tode Verurteilten beschreiben. Es war alles sehr bildhaft beschrieben und man konnte sich wirklich in die Figur hineinversetzen.


    Aber als Plädoyer gegen die Todesstrafe würde ich es nicht bezeichnen. Es ist einfach eine Erzählung, die die Gedanken und Gefühle dieses Menschen festhält, der weiß, dass er bald sterben wird. Der darüber nachsinnt, was auf dieser Welt von ihm bleiben wird.


    Es lohnt sich aufjedenfall dieses Buch zu lesen. Sehr zu empfehlen.

  • Ich habe das Buch vor ein paar Jahren in der Schulbibliothek aus Langeweile (Freistunde...) in die Hand genommen und hätte dann fast die nächste Stunde verpasst, weil ich so gefesselt war.
    Was ich so beeindruckend fand: Obwohl nirgends herauskam, wer dieser Mensch ist oder was ihm die Todesstrafe eingebracht hat, kann man sich richtig gut in ihn hinein versetzen.
    Ich würde auch nicht sagen, dass das Buch generell ein Plädoyer gegen die Todesstrafe ist, aber natürlich kommt automatisch beim Lesen der Gedanke, ob ein Mensch wirklich das Recht hat einem anderen als "Strafe" das Leben zu nehmen.
    Ein Buch zum Nachdenken und Weiterdenken!

  • ein ergreifendes Buch, das ich verschlungen habe. Kurz und dennoch sehr intensiv. Vielleicht gerade deshalb. Ohne Schnörkel, sondern auf den Punkt gebracht.


    Von mir kriegts zehn Punkte :-)

  • Ich schließe mich der Meinung von Morgaine an. Die Sprache ist gewaltig, poetisch und doch einfach zu lesen. Während des Lesens rutschte mein Hals immer tiefer ins Kissen, da ich die Guillotine förmlich vor mir sah. Die Verzweiflung des Protagonisten konnte ich förmlich spüren.


    Für mich ist es auf jeden Fall ein Plädoyer gegen die Todesstrafe. Ein sehr empfehlenswertes Buch.