Alexander Demandt - Professor für Alte Geschichte an der Freien Universität Berlin hat das Buch „Das Attentat in der Geschichte" 1999 auf den Markt gebracht. Darin ist eine Sammlung von Essays verschiedener Autoren, die von der Antike bis in unsere heutige Zeit hineinreichen, zu lesen.
Einige Titel möchte ich euch nicht vorenthalten:
W. Dahlheim: „Die Iden des März 44 v. Chr." (allen Lateinern sollte dies ein Begriff sein (*fg)
J. Sarnowsky: „Mord im Dom. Thomas Becket 1170"
I. Mieck: „Wallenstein 1634. Mord oder Hinrichtung?"
E. Krippendorff: „Abraham Lincoln 1865 (mit Reflexion zu Itzhak Rabin, 4.11.1995)"
B. Demandt: „Das Attentat auf Kaiserin Elisabeth von Österreich am 10.9.1898"
B. Sösemann: „Die Bereitschaft zum Krieg. Sarajevo 1914"
P. Steinbach: „Der 20. Juli 1944"
J. Lütt: „The Light has gone out of our lives" - Die Ermordung Mahatma Gandhis am 30.1.1948"
K. Krakau: „ John F. Kennedy: 22.11.1963"
Diese Auszüge der Titel sollen nur eine Art Vorgeschmack auf das Buch sein, welches sich in atemberaubender Geschwindigkeit lesen läßt und mit dem Motiv des Attentats im Hintergrund durch die Jahrhunderte hindurch stets das Gleiche erreichen wollte (und erreicht hat).
Demandt beschreibt sie als „historische Ereignisse, in denen lange aufgestaute Spannungen aufbrechen, Kräfte sich melden, die den Gang der Geschichte aufzuhalten oder zu beschleunigen versuchen."
Das Buch versucht eine Erklärung darauf zu finden, welche Beweggründe jemand hat, der zum Attentäter wird, bzw. warum jemand im rechten Augenblick so handelt, wie er handelt, nämlich ein Opfer umzubringen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Im Gegensatz zu einem Amokläufer ist ein Attentäter ein knallharter Berechnender und Kalkulierer, dem der Weg das Ziel ist, nämlich seinen Widersacher zu beseitigen, laut Demandt: „Der Hergang ist immer dramatisch, der Ausgang meist tragisch."
„Das Attentat in der Geschichte" ist ein Einblick in die historische Seite der Welt aus einem Blickwinkel, der so geballt vorher noch nie dargebracht wurde - ein Meisterwerk.