J. D. Salinger - Der Fänger im Roggen


  • Na, dann mal los. Bin mal gespannt was du da so zusammen zimmerst. Beeindruckt bin ich aber von deiner augenscheinlichen Bescheidenheit..... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ein unglaublich beeindruckendes Buch - leider gibt es immer wieder Leser, die dieses Buch nicht verstehen. Dabei ist es doch ein Buch des geistigen Aufbruches, ein Buch das geradezu das eigene Denken ungemein anregt und intensiviert.


    Nur weil jemand das Buch nicht mag, heißt das noch lange nicht, dass er es nicht verstanden hätte!

  • Sehr richtig! Vielleicht haben die Leute, die das Buch nicht so mochten, es nur zuuuuu gut verstanden?


    Als Anbiederung an eine fasch verstandene "Jugendsprache"?


    Ich finde solche Anbiederung an die Gossensprache immer peinlich ....

    Man sollte nichts auf morgen verschieben, wenn man es genausogut auch übermorgen erledigen kann. (Mark Twain)

  • Das ist aber eine ebensolche Verallgemeinerung.


    Die einen mochten das Buch, die anderen nicht. Manche haben es verstanden, andere nicht. Diese Fakten unebdingt miteinander verknüpfen zu müssen, halte ich für falsch. Für mich sind das zwei Paar Stiefel, von denen wir hier sprechen, das Gefallen und das Verstehen. Beides muß nicht unbedingt Hand in Hand einhergehen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe "the catcher in the rye" letztes Jahr in meinem Englisch-Grundkurs gelesen, also mit 17.
    Und ehrlich gesagt fand ich es recht gut. Ich konnte gar nicht verstehen, dass alle aus meinem Kurs es so schrecklich fanden.
    Besonders der immer wiederkehrende Gedanke, dass er seine frühere Freundin Jane Gallagher doch anrufen könne und er es dann doch nicht macht, hat es mir angetan. :D
    Ich weiß jedoch nicht, ob ich das Buch auch auf Deutsch lesen würde, denn ich traue den deutschen Übersetzungen nicht immer so ganz über den Weg, wenn ich das Buch vorher in Englisch gelesen habe.



    Zitat

    Original von Aconite
    Besonders interessant war für mich die Frage mit den Enten am Teich. Eigentlich dachte ich, dass da noch etwas mehr passieren würde, aber irgendwie wurde dies dann nicht weiter beachtet. Da hat mich mein Gefühl ein wenig irre geführt. :grin


    Zu den Enten am Teich... da erinnere ich mich daran, dass unser Lehrer meinte, dies wäre eine Anspielung auf Rilke, den Salinger so toll fand.
    Am Ende des Buches ist nochmal eine Anspielung auf Rilkes Gedicht "Das Karussel", als Holden mit seiner Schwester Phoebe im Zoo ist und sie Karussell fährt. In Rilkes Gedicht heißt es: "aus dem Land, das lange zögert, eh es untergeht", womit er im Zusammenhang die Kindheit mit diesem Land meint.
    In "the catcher..." sagt Holden im Englischen "If they fall off, they fall off, but it's bad if you say anything to them.", während er Phoebe beim Karussel fahren zusieht, was zeigt, dass er "erwachsen geworden" ist und seine Rolle als "Fänger" abgelegt hat.
    Das ist das, an das ich mich erinnern kann, was wir im Unterricht besprochen haben. :]

    Auf meinem Nachttisch liegt: "Erzähler der Nacht" von Rafik Schami
    Schullektüre: "Frau Jenny Treibel" - Theodor Fontane & "Treasure Island" von Robert Louis Stevenson

  • Das erste Buch, das ich im Januar gelesen habe ...


    Ich hatte davon immer mal wieder gehört, wusste aber überhaupt nicht, worum es geht, und habe es mir dann einfach zu Weihnachten schenken lassen.


    Einerseits fand ich Holden teilweise etwas nervig, ich weiß nicht, warum, vielleicht einfach seine Haltung gegenüber Erwachsenen ... :gruebel


    Andererseits hat mich das Buch aber auch sehr fasziniert, ich konnte Holden dann doch ziemlich gut verstehen.


    Ach, ich kann mich gar nicht mehr so genau dran erinnern ... Jedenfalls gehört "Der Fänger im Roggen" zu den Büchern, die ich sehr mag und auf jeden Fall noch mal lesen werde.

  • Tja, da lese ich "Der Fänger im Roggen" wieder ... Es gefällt mir noch besser als beim ersten Mal.


    Irgendwie kann ich Holden so gut verstehen ... In manchen Dingen geht es mir nicht anders ... Ich kann gar nicht genau sagen, was mir an dem Buch so gut gefällt und mich fasziniert.


    Ich bin mir jedenfalls sicher, wenn ich das Buch in der Schule hätte lesen und "analysieren" müssen, würde ich es nie wieder anfassen. "Der Fänger im Roggen" ist ein Buch, über das man nachdenken muss, das ist einfach so - aber manche Dinge, wie Holden sie sieht, muss man einfach hinnehmen. Man kann nicht über alles diskutieren. Finde ich.




    Edit am 04.01.2010: Ich weiß immer noch nicht, warum dieses Buch so eine Faszination auf mich ausübt ... Aber ich weiß, dass ich "Der Fänger im Roggen" liebe, und dafür bekommt es sechs Sterne von mir. Ich kann es jedem Leser nur empfehlen, weil ich der Meinung bin, dass man für sich selbst einiges ... Interessantes herauslesen kann. Was das ist, muss wiederum jeder Leser für sich selbst herausfinden und entscheiden ...

  • "The catcher in the rye" durfte ich in der Schule lesen... Obwohl ich nicht alles verstand, gefiel es mir sehr gut.

    If it only could be like this always. Always summer, always alone, the fruits always ripe and Aloysius always in a good temper...

  • Zitat

    Original von Iszlá
    Edit am 04.01.2010: Ich weiß immer noch nicht, warum dieses Buch so eine Faszination auf mich ausübt ... Aber ich weiß, dass ich "Der Fänger im Roggen" liebe, und dafür bekommt es sechs Sterne von mir. Ich kann es jedem Leser nur empfehlen, weil ich der Meinung bin, dass man für sich selbst einiges ... Interessantes herauslesen kann. Was das ist, muss wiederum jeder Leser für sich selbst herausfinden und entscheiden ...


    Dies kann ich nur unterschreiben :write.


    "Der Fänger im Roggen" habe ich vor einer Woche das erste Mal gelesen, und um meinen Eindruck in Worte zu fassen, brauchte ich bei diesem Buch ein bisschen Zeit.


    Vorab, ich bin 17 Jahre alt, was, wie einige hier betonten, wohl nicht das passende Alter zum Lesen sei. Mir hat das Buch jedoch sehr gut gefallen und auch viel "gegeben".


    Letztendlich ist die Grundidee sehr simpel: Ein junger Erwachsener an der Schwelle zum Erwachsenwerden und sein Wandel im Laufe der Geschichte (obwohl der Wandel sich ja erst auf den letzten Seiten vollzieht;

    ). Gerade die Idee der Fängers im Roggen hat mich berührt, bevor ich das Buch las, habe ich immer gerätselt, was das bedeuten könne.


    Ich habe aus der Geschichte sehr viel mitgenommen, und wie Iszlá denke ich, dass jeder etwas anderes im Laufe der Geschichte "gewinnt". Ein intelligentes Buch, dass ich gerne las, und mit Sicherheit noch viel öfter lesen werde!


    Ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkte.

  • Ich habe heute das Buch: "Der Fänger im Roggen" von JD Salinger gelesen, bzw abgebrochen.



    Meine Einschätzung des Buches:


    Der Junge ist infantil, die Schreibweise des Buches ist seine Rede, seine Redeweise seiner Person angeglichen. *örks*
    Ich habe die erste Übersetzung von 1954, neu durchgesehen von Heinrich Böll. Das heißt aber auch, daß die Sprache keinerlei four-letter-words enthält, und das Gottverdammt aus dem Orginal ist auch nicht enthalten.
    Aber der Junge ist schlicht und einfach stockdoof...


    Die Ausdrucksweise gefällt mir nicht; die Denkweise des Jungen kann ich nicht mal ansatzweise nachvollziehen.



    Auf Seite 29 von den 156 Seiten habe ich abgebrochen.



    Habe jetzt die bisherigen Kommentare gelesen:
    Ich bin 44, damit schon längst aus dem Alter raus.
    An engl. Schullektüre (lang her :chen) kann ich mich nur an "The loneliness of the long-distance runner" und an viel Shakespeare erinnern.
    Ich weiß nicht, ob ich in meiner Jugendzeit das Buch gemocht hätte, aber ich glaube nicht. Die Pubertät ist wohl an mir vorbei gegangen und ein Rebell war ich nie :chen


    Grüßchen

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

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  • Hallole!


    Hatte extra unter dem Titel und dem Autor gesucht, aber unter den schon vorhandenen Rezis nichts gefunden.


    Werde meine Beitrag gleich überarbeiten, nachdem ich nachgelesen habe, was schon geschrieben wurde...


    Grüßchen

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

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  • Beinahe 30 Jahre mußte ich alt werden, bis ich diesen Klassiker endlich las und bin erstaunt darüber, wie schlecht "Der Fänger im Roggen" offenbar bei den Eulen ankommt. Ich denke, als Schullektüre eignet es sich wahrlich nicht, da fehlt es wohl an der nötigen Distanziertheit zu den Problemen rund um Pubertät und Identitätsfindung, um das Suchen nach dem Weg im Leben und den Umgang mit der eigenen Widersprüchlichkeit. Ich finde den Schreibstil sehr passend bezogen auf den Protagonisten, stellenweise ist das Buch humorvoll, andernorts regt es zum Nachdenken an und langweilig fand ich es auf keiner einzigen Seite. Ich mag aber auch Menschen, die nicht durch und durch tough sind, die Schwächen haben und sich ihre Unsicherheit anmerken lassen, anstatt den Harten zu markieren.
    Schade, daß es so kurz ist, gerne hätte ich noch weitergelesen. 9 Punkte

  • Unbestreitbar ein wahrer Klassiker den mal wohl mal gelesen haben muss. Ich gehöre allerdings zu den 0.01% der Leser die mit diesem Buch absolut nichts anfangen konnten, obwohl ich es mit "reifen" 4o Lebensjahren las. Ich fand es einfach nur langweilig.
    5 von 10 Punkte.

  • Ich war zuerst nicht von dem Buch überzeugt. Mir erschien die Handlung zunächst banal und der Protagonist langweilig und oberflächlich. Doch mit der Zeit habe ich mich in Holden hineinfinden können und sogar sehr viele Gemeinsamkeiten mit mir feststellen können (die vielleicht nicht mehr so extrem, aber immernoch vorhanden sind ;-)): die Ablehnung gegen alles, was "phony" ist, eigentlich die Ablehnung der hohlen Gesellschaft, ein gewisser Menschenhass, im Widerspruch dazu der Wunsch nach menschlichem Kontakt und diese (unglaublich nervige, aber für mich verständliche) Zaghaftigkeit, die er hat. Ich kann mir vorstellen, wie ich selbst für ein paar Tage durch New York irren könnte, ohne Plan und ohne Ziel. Es ist erstaunlich wie gut und glaubwürdig die Psyche Holdens dargestellt wird ohne, dass der Autor selbst seinen Charakter interpretieren muss.
    Zur sprachlichen Gestaltung: ja, das Vokabular ist limitiert und mich störte es den gleichen Satz in fast jedem Kapitel zu lesen, aber die Sprache passt einfach sehr gut zur Person. Deswegen ist das für mich kein Problem.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es war faszinierend zu lesen. Ich habe es kaum weglegen können. Es verdient eindeutig die Aufmerksamkeit, die es bekommt. Und ich hoffe, ich kann irgendwann einmal mehr von Salinger lesen.

    "Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte." (Hermann Hesse)

  • Als ich angefangen habe, „Der Fänger im Roggen“ zu lesen, hat mich Holden bereits zu Anfang verrückt gemacht. Er flucht beinahe ununterbrochen und wiederholt sich ständig. Irgendwann habe ich mich nur gedacht, dass er endlich still sein sollte.
    Zwischendurch schweift er auch mal vom Thema ab, was aber viele Einblicke in seine Gedanken lässt. Und diese zu verfolgen, hat Spaß gemacht.


    Aber so sehr er mich mit seiner Art und Weise schon sehr früh einfach nur genervt hat, er hat mich mehr oder weniger gezwungen, weiter zu lesen. Statt das Buch beiseite zu legen, musste ich einfach weiter lesen! Seine Erzählweise hat etwas ganz Besonderes.
    Einerseits möchte man sich abwenden und gehen, aber andererseits möchte man wissen, was Holden noch zu erzählen hat.


    Gegen Ende des Buches tat mir Holden immer mehr Leid und ich wollte ihn nur noch umarmen und trösten. Und die Beziehung zu seiner kleinen Schwester beschreibt er sehr schön. Ich konnte es mir richtig gut vorstellen, wie er mit ihr umgeht und wie sehr er sie liebt.


    J. D. Salinger hat mit „Der Fänger im Roggen“ ein wunderbares Buch geschrieben. Holden ist verrückt und liebenswert und genauso erzählt er auch seine Geschichte. Und genau das macht das Buch so lesenswert.


    Holdens Art ist für mich eigentlich gar nichts so besonderes, weil er mich immer wieder an meine Schwester erinnert. Aber eine Person so zu erleben, die man zum ersten Mal trifft – das ist doch etwas anderes, als wenn man seine liebenswerte und etwas durchgeknallte Schwester tagtäglich erlebt. 


    Meine Schwester hat mir dieses Buch empfohlen. Sie wollte unbedingt, dass wir „Der Fänger im Roggen“ gemeinsam lesen. Sie hat so sehr von dem Buch geschwärmt, dass ich dachte, es ist ein absoluter Knüller.
    Nachdem ich „Der Fänger im Roggen“ eben beendet habe, dachte ich zuerst, dass es kein absoluter Knüller ist, wie ich es anfangs erwartet hatte.
    Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch – sogar ein bisschen mehr als das. Das Nachdenken über das Buch hat mich überzeugt, das es nicht nur sehr gut, sondern hervorragend ist!
    Es hat 5 von 6 Sternen verdient und ich werde es bald möglichst wieder lesen.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


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  • ich habe dieses Buch bestimmt schon 5 mal gelesen seit ich 14 bin und denke, es wird bald Zeit für eine Relektüre. Ich finde es wunderbar. Respektlos, schnoddrig und sehr berührend (und stellenweise so unglaublich lakonisch und lustig). Ich finde es großartig, wie Salinger es schafft sich in die Gefühlswelt eines Pubertierenden hinein zu versetzen, als ich es das erste mal las, fühlte ich mich voll und ganz verstanden. Heute bin ich 14 Jahre älter und denke, dass mich dieses Buch mein ganzes Leben hindurch begleiten wird.


    Für mich ein zeitloser, wunderbarer Klassiker.
    Ich hoffe inbrünstig, dass es nie zu einer Verfilmung kommt.


    10/10

  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    [...] und denke, dass mich dieses Buch mein ganzes Leben hindurch begleiten wird.


    Für mich ein zeitloser, wunderbarer Klassiker.
    Ich hoffe inbrünstig, dass es nie zu einer Verfilmung kommt.


    Das unterschreibe ich dir genau so. Trotz der Höhen und Tiefen, die ich in diesem Jahr beim Lesen erlebt habe, werde ich das Buch wieder und wieder zur Hand nehmen, da bin ich mir ganz sicher.

  • Ich habe dieses Buch echt nicht gerne gelesen. Dieses ewige "verdammt" und "das macht mich fertig" ging mir nach wenigen Seiten tierisch auf den Keks.
    Dennoch ist "Der Fänger im Roggen" das Buch, das mir am meisten mitgegeben hat.
    Diese erbarbungslose Hilflosigkeit und Resignation, die Holden Ausstrahlt, hat mich zutiefst mitgenommen.
    Was mich aber noch mehr beeindruckt, ist die Frage nach der Aufrichtigkeit. Holden sieht die "Verlogenheit" in allem. Mir drängte sich die Frage auf, ob es für mich überhaupt eine Chance gibt, wirklich aufrichtig zu sein.


    In dieser Hinsicht habe ich noch nichts vergleichbares gelesen.

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"