J. D. Salinger - Der Fänger im Roggen

  • Herrje, bei sovielen negativen Meinungen wage ich es ja kaum, eine weitere negative hinzuzufügen.
    Aber ganz ehrlich: mir hat es auch nicht gefallen. Auch bei mir ist das Lesen schon eine Weile her (20 Jahre?) und ich kann mich eigentlich an gar nichts Positives erinnern, ein nichtssagender Protagonist, unverständliche Problemwelten - und das Gefühl, daß da über dem grossen Teich mal wieder etwas gehypt worden ist, was eigentlich kaum Substanz besitzt.


    (Mein) Fazit: es gibt so viele lesenswertere Bücher.


    Sorry;)


    :wave

  • Zitat

    Original von Lizard
    Ich hab schon bei einigen Büchern die Erfahrung gemacht, dass einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt für sie gekommen war.


    Das ging mir gerade bei diesem Buch so: Während es ich vor etwa drei Jahren nach der Hälfte entnervt in die Ecke schmiss, weil jeder 2. Satz lautete: "Eigentlich wollte ich dies und das machen, aber ich war nicht in der richtigen Stimmung " :schlaeger, konnte ich dieses Gefühl beim letzten Lesen sehr gut nachvollziehen.
    Heute würde es mich wahrscheinlich wieder nerven, weil ich hoffe, diese Phase überwunden zu haben ;-)
    Abgesehen davon gefielen mir Holden Caulfields Wahrnehmungen und Kritik an seiner Umwelt sehr gut. Vielleicht sollte ich mir das Buch mal im Original anschaffen; die deutsche Übersetzung, die ich hier habe, kommt mir doch ziemlich altbacken vor (aber eine gewollt "moderne" Neuübersetzung wäre wahrscheinlich noch schlimmer).

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten

  • Wobei ich noch sagen muß: Ich habe den Artikel heute auch gelesen und mir fieserweise gedacht: Och nöööööö, wer will denn auch noch eine Fortsetzung zu diesem Buch schreiben? :yikes


    Ich mochte es ja damals schon nicht. Für andere war es DAS ultimative Buch ihrer Jugend, das konnte ich nie verstehen - ebensowenig wie der Hype, der um den abgetauchten Autor gemacht wurde.


    War dies nicht auch noch sein einziges Buch? :gruebel

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe "Der Fänger ..." geliebt und halte schon aus diesem Grund nichts von einer solchen Fortsetung - an das Original heranreichen wird sie sowieso nicht.


    Zitat

    Original von Batcat
    War dies nicht auch noch sein einziges Buch? :gruebel


    Nein, das stimmt so nicht. Salinger hat nicht viel geschrieben, aber dem Fänger hat er noch "Franny und Zooey", "
    Hebt den Dachbalken hoch, Zimmerleute / Seymour wird vorgestellt" und "Nine Stories" veröffentlicht.

  • Gibt es überhaupt eine Fortsetzung? Oder ist das wirklich ein Fake, wie es im Spiegel-Artikel angedeutet wird?


    Ich konnte mit dem Fänger nichts anfangen. Ich habs vor zig Jahren mal gelesen und es hat mich ziemlich gleichgültig gelassen.

  • Danke für die Info, Buzz! Ich habe inzwischen auch bei Amazon geguckt und ein wenig gegoogelt. Dann war es also nur MEIN einziges Buch von ihm.


    Ich finde das amüsant, wenn man sich so umhört: entweder lieben die Leute dieses Buch - oder sie hassen es. Dazwischen scheint es kaum etwas zu geben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Vielleicht war ich schon zu alt, als ich es gelesen habe :gruebel
    Ich glaube, ich war über 20 und gehörte damit wohl nicht unbedingt zur Zielgruppe. Ich glaube aber auch nicht, dass es mir während meiner "Teenyzeit" gefallen hätte. Ich war nie ein Rebell *g*

  • Deswegen interessiert mich ja auch jede einzelne Meinung dazu.... :lache


    Ich hatte ja auch irgendwann mal mit dem Gedanken gespielt, es noch mal zu lesen und zu bewerten, wie ich es jetzt empfinde, aber ich konnte mich nie dazu durchringen. :grin


    Mir geht es ja bis heute noch so, daß mich antriebslose, unentschlossene und hilflose Protags (Schluffis halt) nerven und zwar so sehr, daß ich deswegen schon das eine oder andere Buch abgebrochen habe.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Mir geht es ja bis heute noch so, daß mich antriebslose, unentschlossene und hilflose Protags (Schluffis halt) nerven und zwar so sehr, daß ich deswegen schon das eine oder andere Buch abgebrochen habe.


    Und genau über solche Leute lese ich unheimlich gerne, wahrscheinlich weil ich mich selbst in ihnen wiedererkenne ;-)


    Du solltest dem Buch aber wirklich noch mal eine Chance geben, vielleicht nimmst du es ja jetzt wirklich noch einmal ganz anders wahr.

  • Salinger hat etwas geschrieben - was ohne Frage "die Zeiten überdauern" wird. Holden Caulfield ( habe ich das jetzt richtig geschrieben?) ist wirklich ein unglaublich faszinierende Figur der Weltliteratur. Ein unglaublich beeindruckendes Buch - leider gibt es immer wieder Leser, die dieses Buch nicht verstehen. Dabei ist es doch ein Buch des geistigen Aufbruches, ein Buch das geradezu das eigene Denken ungemein anregt und intensiviert.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von VoltaireEin unglaublich beeindruckendes Buch - leider gibt es immer wieder Leser, die dieses Buch nicht verstehen.


    Implizierst Du etwa, daß alle, die das Buch nicht mögen, es bloß nicht verstanden haben? :gruebel


    Oder läßt Du auch gelten, daß jemand seine Gründe hat, das Buch nicht zu mögen?

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat


    Implizierst Du etwa, daß alle, die das Buch nicht mögen, es bloß nicht verstanden haben? :gruebel


    Oder läßt Du auch gelten, daß jemand seine Gründe hat, das Buch nicht zu mögen?


    Diese Bemerkung verstehe ich nun ganz und gar nicht..... :gruebel


    ....aber ich muss sie auch nicht verstehen...... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von buzzaldrin


    Und genau über solche Leute lese ich unheimlich gerne, wahrscheinlich weil ich mich selbst in ihnen wiedererkenne ;-)


    Du solltest dem Buch aber wirklich noch mal eine Chance geben, vielleicht nimmst du es ja jetzt wirklich noch einmal ganz anders wahr.



    :write :write :write und noch !!!!!!!!!!!! dazu :-]

  • Zitat

    Original von Batcat


    Ich mochte es ja damals schon nicht. Für andere war es DAS ultimative Buch ihrer Jugend, das konnte ich nie verstehen - ebensowenig wie der Hype, der um den abgetauchten Autor gemacht wurde.


    Ich hab das Buch auch damals nicht gemocht.


    Ich fand es anbiedernd künstlich auf Jugendsprache getrimmt.


    Und gerade weil viele es soooo toll fanden, fand ich es dooooof.

    Man sollte nichts auf morgen verschieben, wenn man es genausogut auch übermorgen erledigen kann. (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von magali


    ja, völlig klar.
    Das sind eben die Risiken, die Autorin/Autor eingehen. Daran hängt ja die Frage, wann es die LeserInnen aus der Kurve haut. Wünschenswerterweise gar nicht, aber es passiert eben.


    Ich habe das Buch vor über 25 Jahren zum erstenmal gelesen und es war das erstemal, daß ich auf jemanden stieß, der sich konsequent einer so anderen Sprache bediente.
    Ich war hin und weg! Daß es das gab!! Daß jemand sich das traute!!!
    :lache


    Was gibt es da schon groß "sich trauen"?


    Ein Buch in primitiver schlampiger Gossensprache schreibe ich euch jderzeit sofort.


    Ohne ein großes Gedöns drum zu machen.

    Man sollte nichts auf morgen verschieben, wenn man es genausogut auch übermorgen erledigen kann. (Mark Twain)