Martin Walser - Angstblüte

  • Angstblüte
    von Martin Walser


    Eine kurze Inhaltsangabe:
    Karl von Kahn, Münchner Anlageberater, verliert, was für ihn am bedeutsamsten war: seinen besten Freund, seine zwei Frauen. Der Roman handelt von Täuschung, vom Aufhörenmüssen und vom Geld.
    Der beste Freund liegt im Krankenhaus. Dessen Zustand ist erschütternd. Gundi, dessen Frau, bittet ihn, den letzten Wunsch ihres Mannes zu erfüllen. Kahn unterschreibt den Vertrag den sie ihm vorlegt. Und eine Firma ist verkauft. Noch am selben Abend geht es dem Freund besser. Ist Karl von Kahn nun getäuscht worden?


    Martin Walser wurde 1927 in Wasserburg geboren, lebt jetzt in Überlingen am Bodensee. 1981 erhielt er den Georg-Büchner-Preis und 1998 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.


    Ich meine dazu:
    Wolfgang Herles sagte in Aspekte: „Martin Walser hat es verdient, dass man sich endlich wieder mit seiner überschäumenden Sprachkraft befasst. Alles im Leben gerät ihm zu glänzenden Sätzen.“
    Da hat er Recht, der Wolfgang Herles.
    Walsers Sprache ist ein einziges Erlebnis, wie eigentlich immer bei ihm. Er ist sprachgewaltig und seine Formulierungen erstaunen und begeistern immer wieder aufs Neue. Käme es nur auf das Sprachliche an, Martin Walser wäre wahrscheinlich Spitzenreiter in der Sprachliga.
    Aber ein Buch besteht nicht nur aus der Sprache. Auch das Inhaltliche ist ein wichtiger Bestandteile. Sprache ist dazu da, den Inhalt in eine lesbare Form zu bringen. Vom Inhaltlichen bin ich allerdings nicht so ganz überzeugt. Ich habe das Gefühl, dass mir der Inhalt nicht so sehr lange im Gedächtnis bleiben wird, wahrscheinlich werde ich mich nur an einige wenige Fragmente dieses Buches erinnern können.
    Trotzdem halte ich es für ein lesbares Buch. Für Walser-Fans ein Muss, für alle anderen ein angenehmes Leseerlebnis.




    Seitenzahl: 477
    Verlag: Rowohlt
    Preis: 22,90 EUR
    ISBN: 3498073575
    Erschienen: Juli 2006


    ASIN/ISBN: 3498073575

  • Eiszapfen :


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    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von Eiszapfen
    Vom Inhaltlichen bin ich allerdings nicht so ganz überzeugt. Ich habe das Gefühl, dass mir der Inhalt nicht so sehr lange im Gedächtnis bleiben wird, wahrscheinlich werde ich mich nur an einige wenige Fragmente dieses Buches erinnern können.


    Dank für die Rezi, Eiszapfen.
    Allerdings bin ich jetzt noch genau so unschlüssig wie vorher, denn mich hatte vor allem der Inhalt interessiert. Dass Walser erzählen kann, weiß ich ja.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Mir geht es ähnlich. Ich bin hin- und hergerissen, ob ich meinen Büchergutschein für die "Angstblüte" oder für Martin Suters "Der Teufel von Mailand" ausgeben soll...

  • Ich habe Angstblüte als Hörbuch von Hoffmann und Campe, vom Autor selbst ungekürzt gelesen, gehört.
    Anfänglich hatte ich eine sehr hohe Motivation, da Martin Walser nach seinem letzten, unsäglich langweiligen Roman "Der Augenblick der Liebe" wieder Themen hat: Das Finanzwesen und das Alter sowie die Liebe im Alter.
    Karl von Kahn ist ein typischer Walserischer Antiheld, aber gelungen.


    Liebesverhältnisse zwischen ungleichen Paaren, auch an Jahren, hat Walser in seinen letzten Romanen immer wieder beschrieben.

    Leider bricht für mich das Buch nach der ersten Hälfte zusammen. Es passiert kaum noch etwas und wirkt langatmig.


    Immerhin bringt Walsers Stimme dem Buch eine besondere Atmosphäre.


    Ich gebe dem Buch 5 von 10 Punkten.