Früher habe ich gar keine Bücher abgebrochen. Je älter ich werde, desto bequemer werde ich in der Hinsicht. Es wird nur noch gelesen, was mir gefällt, da die Lesezeit eh begrenzt ist.
Wenn mir der Stil eines Buches nicht gefällt, breche ich es manchmal auch schon nach 30 Seiten ab (so geschehen bei Khourys "Scriptum", da war nach dem Prolog Schluss) - Stil ist etwas so eigenes, das ändert sich in einem Buch nur seltenst. Wenn mir die Handlung nicht zusagt wird das Buch mal weggelegt und bekommt eine zweite Chance. "So finster die Nacht" von Lindqvist ist da so ein Fall: konnte ich damals nicht lesen, weil ich emotional in dem Moment anderweitig ausreichend beschäftigt war. Stil und die Geschichte an sich haben mir also gefallen, aber es war der falsche Zeitpunkt. Das werde ich mit Sicherheit mal lesen.
Dass ich wegen fehlender Spannung am Anfang abbreche ist mir, glaub ich, noch nie passiert: ich mag ausschweifende Erzählungen, wenn sie gut geschrieben sind. Bei Tolstois "Krieg und Frieden" ist ja am Anfang auch relativ wenig los