Rückentext
In St. Louis verschwinden immer wieder Leute, genauer gesagt: Werwölfe und andere Gestaltwandler. Der Leitwolf eines Werwolfrudels beauftragt Anita Blake damit, den Fall aufzuklären. Zugleich ist in seinem Rudel ein Kampf um die Anführerschaft ausgebrochen, und Anita gerät in die Feindseligkeiten, denn sie ist in den stärksten Konkurrenten des Leitwolfs verliebt. Sie hat schon so manches lebendig überstanden, diese Liebe jedoch könnte tödlich enden ...
Autoreninfo siehe Teil 2
Meine Meinung
Es ist 2 Wochen vor Weihnachten und alles könnte so schön sein. Anitas Beziehung zu Richard fängt langsam an ernst zu werden und in ihrem Job ist so kurz vor den Feiertagen auch nicht viel los. Aber dann wird sie gerade am Abend eines romantischen Dates von Jean-Claude überrascht, der die beiden eifersüchtig im Auge behält. Jean-Claude hat seinerseits eine Junge Dame namens Gretchen um sich, die Anita mal eben den Tod androht, wenn sie nicht endlich ihre Finger von Jean-Claude lässt. Dass Anita äußerst froh wäre, wenn Jean-Claude SIE endlich in Ruhe liesse, lässt Gretchen dabei nicht gelten.
Am selben Abend wird Anita zu einem Mordfall gerufen, doch seltsamerweise zeigt sich die zuständige Distrikt-Polizei äußerst unkooperativ und will partout keine Ermittlungen am Tatort zulassen. Es stellt sich heraus, dass das Opfer von einem sehr großen Tier getötet worden sein muss...
Wegen der Ruhe im Beruf versucht Bert, Anitas Boss, mit allem Möglichen Geld zu scheffeln, auch wenn Anita gar nicht dafür zuständig ist. So wird sie gebeten, die verschwundene Frau eines Bauarbeiters zu finden. Die Frau war eine Werwölfin. Als Anita anfängt zu ermitteln, gerät sie immer tiefer in den Kreis der Lykanthropen und Gestaltwandler, und muss feststellen, dass Richard gerade in Streitigkeiten mit dem amtierenden "Leitwolf" verstrickt ist und als nächster Anwärter auf den Posten gilt. Der amtierende Rudelführer ruft Anita eines Abends zu sich und bittet sie (wobei bitten hier eher befehlen heißen müsste), 7 verschwundene Lykanthropen seines Rudels zu finden. Dann taucht noch ein äußerst unappetitliches Video auf, das Edward, Anitas befreundeter Auftragskiller für Vampire und andere Übersinnliche Gestalten, ihr zeigt. Hängen alle diese Ereignisse zusammen? Wer könnte 7 Lykanthropen entführen und töten? Und wie soll Anita endlich Jean-Claude loswerden?
Dieser Band beschäftigt sich eigentlich mehr mit Anitas Privatleben als mit den genannten Fällen. Sie dienen lediglich als Kulisse um Anitas größten Konflikt zu polarisieren: Sie liebt Richard, aber wie gut kennt sie ihn wirklich? Was weiß sie überhaupt über Werwölfe? Die Dinge, die sie im Lauf der Ermittlungen über Lykanthropen erfährt, lassen ihr den Mann den sie liebt immer fremder erscheinen. Wieviel von dem was sie an ihm liebt ist wirklich echt? Kann sie mit seiner "pelzigen" Seite klarkommen? Auch Jean-Claude mischt sich in dieses Gefühlschaos ein. Er droht, Richard zu töten, wenn Anita ihm nicht die Chance gibt, sie mit den gleichen Mitteln wie Richard zu umwerben. Gefangen zwischen dem Meistervampir der Stadt und dem vermutlich nächsten Leitwolf der Stadt plagen Anita auch ganz "normale" Fragen. Will sie wirklich ein Häuschen mit weißem Gartenzaun? Will sie wirklich eine Familie gründen und Kinder bekommen? Diese Dinge scheinen sie fast noch mehr zu ängstigen, als Richards dunkle Seite. Außerdem ist es für sie, die stark und immer selbständig war, nicht einfach, sich auf eine andere Person einzulassen, egal WAS er nun ist.
Auch dieser Band ist wieder mit dem feinen Humor durchtränkt den ich so schätze, lesen ließ es sich ebenfalls sehr schnell und flüssig. Man blickt zum ersten Mal etwas tiefer in Anitas Seelen- und Liebesleben. Das Buch wird dadurch persönlicher als die anderen Bände. Nichtsdestoweniger gibt es noch genug brenzlige und blutige Situationen aus denen Anita sich herauskämpfen muss. Larry Kirkland, den ich im 3. Teil irgendwie lieb gewonnen habe, taucht hier leider nicht auf, dafür Richard umso häufiger. Außerdem wächst mir Zerbrowski immer mehr ans Herz. Die Frotzeleien zwischen ihm und Anita gehören mit zu den humorigen Highlights des Buches. Und leider gab es auch wieder den einen oder anderen logischen Fehler (die lassen sich scheinbar nicht vermeiden) aber nur einer ist mir diesmal wirklich sehr aufgefallen.
An einer Stelle im Buch handelt Anita sich eine sehr üble Gehirnerschütterung ein. Die Ärztin sagt ihr sogar, es soll sie jemand alle Stunden wecken, damit sie nicht im Schlaf an evtl. inneren Blutungen oder sowas stirbt. Ein paar Stunden später (in derselben Nacht) hupft Anita im Dunkeln in einem Fluss von Trittstein zu Trittstein ohne auszurutschen, obwohl sie vorher so unkoordiniert war, dass sie nicht mal geradeaus Auto fahren konnte. Das kam mir dann doch etwas seeeehr unglaubwürdig vor.
Da Band 5 der Reihe erst im September 2006 erscheint, heißt es für mich jetzt warten, wie es mit dem Dreiecksgespann Richard - Anita - Jean-Claude weitergeht...
ASIN/ISBN: 3404154665 |
Edit: Aktuellen Buchlink zu Amazon eingefügt