Es ist schon ja schon 30 Jahre her, daß ich das Buch gelesen habe aber es hat einen so bleibenden Eindruck hinterlassen, daß es bis heute anhält. Auch der Film hat mich sehr beeindruckt. Ich glaube, ich fand den Film sogar noch besser als das Buch ... weiß gar nicht mehr so genau.
Komischerweise habe ich sonst nichts von Umberto Eco gelesen, das sollte ich vielleicht mal tun. Oder Der Name der Rose mal wieder lesen.
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Interessant ist, dass es Umberto Eco mit dem "Namen der Rose" (das Buch war wohl für ihn auch das, was gewöhnlich als Durchbruch bezeichnet wird) gelungen ist (als wissenschaftlich-philosophischer Schriftsteller) auch die "breite" Masse zu erreichen und offensichtlich zu begeistern, was auch in den 1980er-Jahren eher ungewöhnlich war.
Mit seinen späteren Büchern ist es ihm nicht gelungen, den Erfolg von diesem Buch zu wiederholen.Die tatsächliche Stärke des Romans dürfte sein, dass Eco in diesem der Spagat zwischen philosphischen Passagen und einer spannenden Kriminalhandlung gelungen ist, deren Auflösung zudem durchaus überzeugt.
Diese profitiert auch davon, dass William mit Jorge von Burgos einen großartigen Gegenspieler hat, der hinter den Kulissen die Fäden zieht.Das Buch wurde nach seiner Publikation relativ bald verfilmt, mit Starbesetzung und bekanntem Regisseur. Das war in den 1980er-Jahren (im Unterschied zu heute) eher unüblich. (Offensichtlich unterlag die Vermarktung von Erfolgen damals noch etwas anderen Regeln.)
Die Verfilmung kann vor allem mit einer guten Kameraführung punkten, von der Handlung her hat sie mich jedoch als Ganzes weder als Film (eigenständiges Werk) noch als Verfilmung (unter Einbezug des Romans) überzeugt.
Für mich gehört "Der Name der Rose" zu den am wenigstens gelungenen Romanverfilmungen: zu viele einschneidende Veränderungen gegenüber dem Roman, deren dramaturgische Notwendigkeit für mich nicht nachvollziehbar ist und die auch keineswegs die Geschichte interessanter machen oder bereichern. (Ganz im Gegenteil: die durchaus differenzierter Charakteristik der meisten Romanfiguren wurde im Film gegenüber dem Roman weitgehend verflacht oder durch Klischees ersetzt.)Eine Überlegung:- Wahrscheinlich wäre es für eine Verfilmung des Romans (für Kinofilmlänge) besser gewesen, wenn sich die Filmproduktion ausschließlich auf die Kriminalgeschichte um die Morde in der Abtei und auf das Gegenspiel William - Jorge beschränkt hätte, und auf die Handlung um Bernard Gui verzichtet worden wäre. (Oder wenn diese auf das Notwendigste reduziert worden wäre, sozusagen nur insofern beibehalten worden wäre, als eine falsche Fährte im Rahmen der Kriminalhandlung.) - Die Veränderung in Richtung "Happyend" (so rettet William z. B. einige Bücher aus der brennenden Bibliothek, Bernard bekommt seine "gerechte" Strafe, das Mädchen überlebt / sie und Adson werden jedoch kein Paar) haben mich persönlich nicht überzeugt und stellen die Romanhandlung letztlich auf den Kopf. Einiges wirkte unfreiwillig komisch ...Leider überzeugt mich der Film auch dann nicht, wenn ich ihn als eigentständige Arbeit betrachte und somit den Roman als Vorlage weglasse.
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Der Name der Rose, Umberto Eco
Wer den Film schon spannend fand, wird das Buch lieben. Eco’s nuancen- und kenntnisreiches Buch ist ein Klassiker von der Sorte, die man nicht mehr aus der Hand legen mag. Es gehört sicher zu den spannendsten Büchern der Weltliteratur
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Das ist eines der Bücher, die mich am nachhaltigsten beeindruckt haben. Obwohl ich es schon vor vielen Jahren zum erstenmal gelesen habe, ist es mir sehr gut in Erinnerung.
Eco versteckt einen spannenden Krimi in einem historischen Roman. Oder ist es umgekehrt? Jedenfalls ist die Spannung sehr gut aufgebaut, und William von Baskerville kann es durchaus mit einem Sherlock Holmes aufnehmen. Dazu kommt die detailgetreue Schilderung mittelalterlichen Klosterlebens und der Inquisition. Ich denke auch, dass Eco hervorragend recherchiert hat.
Der Schluss ist für mich der Höhepunkt des Romans, die Auflösung stimmig und sehr originell. Was man leider nicht von jedem Buch dieser Art sagen kann.
Und den Film finde ich auch gut - was ich leider sehr selten von einer Literaturverfilmung sagen kann.
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Klappentext
Italien, 1327. In einem Benediktinerkloster kommt es zu unheimlichen Todesfällen. Ein Mönch ertrinkt im Schweineblutbottich, ein anderer springt aus dem Fenster, ein dritter liegt tot im Badehaus. Der Abt bittet den für seinen Scharfsinn weithin bekannten Franziskaner William von Baskerville um Hilfe.
Über den Autor
Umberto Eco wurde am 5. Januar 1932 in Alessandria (Piemont) geboren und starb am 19. Februar 2016 in Mailand. Er zählte zu den bedeutendsten Schriftstellern und Wissenschaftlern der Gegenwart.
Mein persönliches Fazit
Heute etwas aus der Kategorie "Was ich schon immer mal lesen wollte". Ich kenne den Film und es hat mich in den Fingern gejuckt, ich wollte dieses Buch unbedingt einmal lesen. Aber so richtig "getraut" habe ich mich dann doch lange nicht. Umberto Eco umgibt so eine ganz eigene Aura, war in meiner Wahrnehmung wahnsinnig intelligent und sprachgewandt. Komme ich da mit meinem kleinen Normal-Leser-Gehirn überhaupt hinterher? Ich habe mir dann also letztlich doch ein Herz gefasst und das Buch begonnen.
Und was soll ich sagen, ich werde in diesem Leben kein Fan mehr der Geschichte.
Schon beim Prolog habe ich an der Entscheidung gezweifelt. So weitschweifig... Ich bin auch sehr dankbar, dass es eine Übersetzung der gängigsten lateinischen Sätze gibt, denn meine Kenntnisse in Latein stammen allesamt aus Asterix und Obelix. Ich habe mich schwergetan, das will ich offen zugeben. Es gibt einige spannende Passagen, die sich dann auch recht ziemlich zügig lesen lassen. Aber der überwiegende Teil zog sich für mich wie Kaugummi. Seitenweise Schilderungen über ein Portal mit biblischen Schilderungen, noch mehr Seiten mit unheimlich langweiligen Diskussionen über zig verschiedene christliche Splittergruppen. Elendig lange Sätze, bei denen ich am Ende schon manchmal nicht mehr wusste wie sie angefangen haben. Es gibt so viele Dinge, bei denen Eco sich so weitschweifend in seinem Geschriebenen verliert, dass ich echte Schwierigkeiten hatte wieder zur eigentlichen Geschichte zurückzufinden.
Da macht es auch keinen Unterschied, dass William und Atzon an den von mir so geliebten Sherlock Holmes und Dr. Watson angelehnt sind. Die Passagen, in denen die beiden wirklich versuchen dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, bringen immerhin etwas Spannung und auch Schwung in das Erzählte.
Letztlich ändert es aber nicht viel daran, dass "Der Name der Rose" für mich ein unheimlich aufgeplustertes und furchtbar langweiliges Buch ist.
ASIN/ISBN: 3423105518 -
Oh je.
Ich habe das Buch damals verschlungen und die langen theologischen Debatten geliebt, aber das ist über 30 Jahre her. Ich weiß nicht, wie ich es heute einschätzen würde.
Es gehört bei mir in die Kategorie: Lieblingsbuch, das ich besser nicht nochmal lesen sollte.