?? Quatsch...guck dir den link von Eiszapfen an
Der Gang zum Psychologen/Psychiater - Ein Problem unserer Zeit?
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alex :
Ich finde das total interessant zu lesen, denn bei mir wurde als ich 17 war von einem Kinder- und Jugendpsychiater auch so "nebenbei" mal ADS diagnostiziert. Nur wollte ich damals die Diagnose nicht haben (wer will denn schon ein Zappelphillip sein?) und habe die die Medis abgelehnt.
Jetzt wäre ich froh, hätte ich es damals nicht getan
Es ist nämlich ganz schön schwer, einen Psychiater zu finden, der auf Erwachsene spezialisiert ist, denn viele wissen gar nicht, dass das nicht nur kleine Buben haben können - schon alleine deswegen, weil sich das bei Mädchen ganz anders auswirkt. -
Zitat
(Original von Alexx61 30.07.06)
Also meine Mutter pflegte zu sagen.."Früher sind die Leut zum Pfarrer, wenn sie Probleme hatten, heut rennen sie zur Therapie"Mein Vater sagte gerade am WE..."was ich alles erlerbt habe (Krieg schei...Kindheit u.s.w.) und alles ohne psychologische Betreuung."
Ich denke diese, wegen jeden Furz zur Therapiementalität, hängt sehr wohl damit zusammen, dass die Leute zuviel Zeit mit sich haben....jetzt ohne Mist, früher mussten die Leute schauen, dass ihre Existenz irgendwie gesichert war, und hatten keine Zeit und keine Musse, über SICH und ihre "Problemchen" nachzudenken......
Hatte einer eine fette Depression, wurde er melancholisch genannt und aus!
War das Kind frech, bekam es eine Tracht Prügel und gut wars.
Ob das alles gut oder schlecht war, sei dahingestellt...ich weiß es nichtZitat(Original von Waldfee Heute)
ADHS? Was ist das eigentlich für ein Scheiß? Plötzlich gibt es in jeder Schulklasse mindestens ein ADHS-krankes Kind, das mit Gesprächen oder Medikamenten therapiert werden muss... Früher hat es das nicht gegeben. Da mussten die Kinder halt durch und die Eltern wurden in Ruhe gelassen. Wer nicht still sitzen konnte, kam in die Sonderschule. Ist uns heute zu langweilig oder was für ein Problem hat unsere Gesellschaft eigentlich?Ich bin neugierig auf deine Antwort.
Ich weiß nicht, ob Waldfee das nicht vielleicht so gemeint hat, ich vermute es nur mal...
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Zitat
Original von janda
Mir kommt gerade beim Lesen von Nachrichten der Gedanke in den Sinn:Solange noch Kinder sterben, weil Eltern überfordert sind
solange noch Frauen vergewaltigt werden,
solange eine Beziehung in Gewalt mündet,
solange wir dafür was Menschen Menschen antun, Begriffe wie Mobbing und Stalking übernehmen müssen, um die Probleme überhaupt zu erfassen- Solange gehen noch viel zu wenig Menschen in eine Therapie!
Das kann man nur vollständig und ansonsten geht es mir wie Milla in Hinsicht auf das Sträuben der Nackenhaare.
Allerdings verschafft dieser Thread hier doch wohl so manchem ein etwas klareres "Bild" von seinen Mitmenschen...und dafür kann man eigentlich nur dankbar sein. Ebenso darüber, wie gut es einem selbst doch geht, wenn man über Freunde verfügt, die einen so annehmen, wie man wirklich ist mit allen Unzulänglichkeiten, Ecken und Kanten.
Das scheint beileibe nicht der Regelfall zu sein.
Gruß
Ikarus -
Zitat
Original von Pelican
Ich weiß nicht, ob Waldfee das nicht vielleicht so gemeint hat, ich vermute es nur mal...
genau . hat quasi deine eigene einstellung geklaut und auf adhs übertragen .
lg inga
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Das weiß ich...ich hab ja mit dieser Ausage auch provoziert
Wenn wir von ganz früher reden, fielen diese Kinder sicher nicht so auf, eben weil sie zuviel zu tun hatten, Kinder mussten früher auch schuften, und das können gerade diese Kinder bis zum Umfallen...hat was niht geklappt, wurden sie verprügelt..sie hatten Angst wurden dann doch "still"...oder noch renitenter, Kinder hatten auch zu funktionieren und aus...da wurden sich keine Gedanken darüber gemacht, ist das gut oder schlecht für mein Kind......
Letztendlich widersprichts sich da nichts....ich denke schon, dass es solche Kinder heute gehäufter gibt, und in Zukunft immer mehr geben wird.
Langsam glaube ich sogar, dass es sich um eine Mutation handelt..(ich weiß das klingt bekloppt)...aber diese Kinder haben oft Fähigkeiten, die der "Normalmensch" nicht hat....Man muss sie nur richtig einsetzen.Prombar..ich schick dir ne PN
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@ alex
wenn du lust hast, noch etwas über ads zu lesen: "neues vom zappelphilipp" von gerald hüther/helmut bonney. hüther ist ein angesehener hirnforscher und stellt die neuesten erkenntnisse der hirnforschung dazu vor. aber vorsicht es ist auch eher die therapeutische schiene . das hat aber nichts damit zu tun, dass er den eltern die schuld gibt. und er sieht auch den einstaz von ritalin sehr kritisch, vor allem in den usa wird das inzwischen massenhaft verschrieben .
lg inga
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Zitat
Original von inga
vor allem in den usa wird das inzwischen massenhaft verschrieben .Ich weiß, ich sehe das auch kritisch...auch hier werden Diagnosen oft vorschnell gestellt....Ein früherer Schulkamerad meines Sohnes bekommt auch Ritalin...ich bin mir sicher, dass das Kind KEIN ADS hat..es wirkt bei ihm auch nicht...Die Probleme häufen sich
Ich sehe auch ein Problem dahingehend, dass die Eltern SELBST die Enstellung vornehmen, mittels Fragebogen u.s.w..das gehört m. M. nach in Hände von Leuten die Ahnung habenZur Literatur, ich glaube es gibt fast nix, was ich nicht schon gelesen habe..eine Regalbrett ist voll mit Büchern zum Thema..
Jetzt weiß ich übrigens deinen Beruf wieder
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@BJ,na klar!!
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Zitat
Original von Alexx61
Glaub ich nicht, dass du neugierig bist, du willst nur provozieren, aber bitteschön:.
Hallo Alexx,
natürlich wollte ich dich provozieren, deshalb das Augenzwinkern hinter meiner Frage. Ich habe einfach mal die Einstellung, mit der du in diesen Thread gegangen bist ("Früher ging es doch auch ohne Psychologen und Therapien, also stimmt mit der heutigen Gesellschaft etwas nicht") auf euer ADHS-Problem angewandt, das ihr schließlich auch habt behandeln lassen.
ZitatOriginal von Alexx61Solche Kinder wurden halb tot geprügelt, weil sie nicht "hörten" landeten tatsächlich auf der Sonderschule, im Heim, oder letztendlich im Knast.
Genau. Und Erwachsene, die "melancholisch" waren, sich verfolgt fühlten, eine Essstörung oder andere Probleme haben, haben entweder ein sehr schmerzvolles und tristes Leben geführt, sind in Krankheit dahingesiecht oder haben den Freitod gewählt. Ist es nicht schön, dass sie heute die Möglichkeit haben, ihrem Leben eine positive Wendung zu geben?
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Der Gang zum Psychologen/Psychiater - Ein Problem unserer Zeit?
Nein.
Eine gute Hilfe im Leben.
Zu allen Zeiten.Nach und nach gehen nur immer mehr Menschen hin und lassen sich berechtigterweise helfen.
Zu Kriegszeiten waren zahlreiche Väter sicherlich wegen der Kriegswirren überreif.
Frauen, Kinder ebenfalls.
Nur damals mußte schnell schnell wieder Normalität hergestellt werden.
Nur zu welchem Preis ?
Der Preis ist das gestörte Verhältnis der Kinder zu ihren Eltern in manchen Haushalten.
Das zieht dann seine Kreise durch die Generationen. -
Alles richtig Waldfee..nur ist das in diesem Fall eher ein neurologisches Problem.
Zu den anderen Krankheiten die du beschreibst..da gibts ne Menge Fälle die obwohl psychiatrische Hilfe...dennoch krank bleiben, sich umbringen u.s.w
Nicht alles kann geheilt werden, aber es stimmt, man kann es mit Therapie versuchen und tatsächlich "versuchen" dann besser zu leben.Ich hab auch zu keiner Zeit und in keinem Text gesagt, dass Pschologie "Humbug" ist..oder?
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Zitat
Original von Alexx61
Zu den anderen Krankheiten die du beschreibst..da gibts ne Menge Fälle die obwohl psychiatrische Hilfe...dennoch krank bleiben, sich umbringen u.s.w
Nicht alles kann geheilt werden, aber es stimmt, man kann es mit Therapie versuchen und tatsächlich "versuchen" dann besser zu leben.Ich hab auch zu keiner Zeit und in keinem Text gesagt, dass Pschologie "Humbug" ist..oder?
Aber ziemlich stark den Eindruck erweckt!
Je nachdem, welche Erkrankung vorliegt, kann man zum Beispiel einen Herzfehler auch nicht heilen. Aber man kann dem Patienten helfen, mit dem Herzfehler mit Lebensqualität deutlich älter zu werden.
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Zitat
Original von Pelican
Aber ziemlich stark den Eindruck erweckt!
Finde ich nicht....aber das liegt zum Teil wohl an meiner drastischen Ausdrucksweise
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Das könnte sein. Durch das Überspitzen wirkt es vielleicht mehr schwarz-weiß als es von Dir gemeint ist.
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Früher wurden Leute mit Problemen, Ängsten etc. abgetan. Die Frauen hatten ihre Migräne, Männer waren seelisch abgehärtet. Ob das gut war? Aus diesen Famillien, mit unbewältigten, übertünchten Problemen entsprangen Kinder, die aufgrund mangelnder Zärtlichkeit, Anerkennung, und vielen anderen Erziehungsfehlern heute mit massiven Selbstwertproblemn zu tun haben und deshalb therapeutiewsche Hilfe benötigen, da ihnen die einfachsten Sachen wie Kommunikation, ansprechen von Bedürfnissen, zugehen auf andere extrem schwer fallen oder überhaupt nicht möglich sind. Daraus und aus dazukommenden beruflichen Problemen entwickeln sich oft Depressionen. Da ich selbst betroffen bin, es aber lange zeit nicht wahr haben wollte und mit dem "Makel" nicht leben wollte, weiß ich wie gut es tut mit professionellen Therapeuten darüber zu reden. Wer es nicht kennt, sollte besser kein Urteil darüber abgeben.
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Es gibt aber wirklich Menschen, die diese psychologische Betreuung brauchen und sich dafür schämen, z.b, wenn man von seinerm Umfeld so fertig gemacht wird, dass man nur noch an sich Zweifelt, und keinen Schritt mehr vor die Tür gehen mag (Mobbing), und Magenschmerzen bekommen, wenn sie daran denken, oder Menschen die Zwangsneurosen haben z.b Messies, sogar Kinder müssen sich schon hilfe holen. Es hat nichts mit chick zu tun, wenn die Menschen ohne therapeutische Hilfe nicht mehr weiter wissen, für die die es wirklich brauchen.
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Interessant....nach 2 Jahren einfach wieder hochgeholt
Schade, dass ich gerade keine Zeit zum Nachlesen habe, aber das Thema gefällt mir
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Danke fürs Hochholen!
Ich habe mir gerade fast den ganzen Beitrag durchgelesen. Wenn auch ADHS hier nur ein Nebenthema war, fand ich die Aussagen (und den Link) dazu doch sehr interessant.
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Ich hab mir auch den ganzen Thread noch mal durchgelesen. Wieder sehr interessant. Dabei sind mir so viele Sachen in den Kopf geschossen, die jetzt gar nicht mehr dazu passen, weil sie auch am Anfang der Diskussion gut hingepasst hätten und das ist ja jetzt schon ewig weg
Ganz aktuell ist jetzt, dass eine Freundin von mir Probleme mit einem bestimmten Mann hat (und das Problem geht von ihm aus). Seit mehr als 2 Monaten hör ich bei jedem Telefonat zu diesem Thema irgendwas und mittlerweile bin ich schon leicht angenervt. Einerseits möcht ich natürlich ne gute Freundin sein und mir alles anhören und einfach Zuhöererin sein, anderseits nervt es mich mittlerweile gewaltig, immer nur von diesem einen Thema zu sprechen (vor allem, weil ich Sachen, die mich beschäftigen, gar nicht rein bringen kann oder aber ein schlechtes Gewissen habe, weil ich es doch tue). Vor einer Woche hat mir meine Freundin gesagt, dass er in Therapie gehen wird. Ihr glaubt gar nicht, wie glücklich ich darüber bin.