Buchtipp gesucht: dünn, Tiefgang, leicht zu lesen...

  • Könnte mir vorstellen, dass dieses Buch für deine Mutter interessant sein könnte, obwohl ich es nach dem ersten Drittel weggelegt habe.


    Kurzbeschreibung
    Unsere Heimat ist Europa. Ein großer deutscher Familienroman.
    Warum habe ich nur darauf bestanden, zu Hause in der Scheune zu feiern? fragt sich die 49jährige Barbara am Vorabend ihrer Silberhochzeit. Immer bleibt alles an ihr hängen. Doch schließlich soll es ein schönes Familienfest werden.


    Ihre Familie: das sind die Nachkommen der Frauen, die bei der Flucht 1945 das wenige Familiensilber unter dem Apfelbaum im Danziger Garten versteckt haben. Obwohl die Ankündigung der Feier bei einigen zu Verspannungen und Fluchtgedanken geführt hat, haben alle ihr Kommen zugesagt.


    Die kleine Stadt Neuenburg – wo Jo Perling, der größte Arbeitgeber der Stadt, noch wie ein mittelalterlicher Burgherr alle Fäden in der Hand hat – ist für ein Wochenende die Bühne, auf der sich alles trifft: die Großtanten, Geschwister, Cousins, Nichten und Neffen, aber auch freundliche türkische Mitbürger, friedliebende Bauwagenbewohner, intrigante Kleinstadtpolitiker, Modepüppchen und schräge Typen mit fanatischem Ideengut.


    Was zunächst als Geschichte eines großen Familienfests daherkommt, erweist sich bald als Momentaufnahme und Spiegelbild der Gesellschaft, in der wir leben.


    Sabine Friedrich ist mit »Familiensilber« ein großer Roman gelungen, der mehr über das Leben im gegenwärtigen Deutschland und unsere Befindlichkeit aussagt, als es Tausende von Zeitungsartikeln vermögen.

  • Hm - den Bulgakow muss ich mir bei Gelegenheit mal angucken, der taucht wirklich immer wieder mal auf...


    "Deutschstunde" hatte ich heute schon in der Hand, hab ich im Regal stehen, ist aber dick und entsetzlich klein gedruckt. :rolleyes Mir selber hatte damals das "Heimatmuseum" besser gefallen. (Ist aber vom Volumen her auch nicht besser.)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Der Roman ist aus Sicht verschiedener Familienmitglieder geschrieben, irgendwie habe ich mich da wohl "verhaspelt". Die Geschichte hat dann begonnen mich zu langweilen und gleich so, dass ich nicht mal den Versuch unternommen habe, wieder den Faden aufzunehmen. Vielleicht wars auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich, das Buch zu lesen!

  • Ich hätt auch noch was anzubieten:


    Luise Rinser könnte gut passen, zum Beispiel den unten angefügten Band.


    Ansonsten würde ich in dem Fall durchaus auch Nadolny und Herriot empfehlen.


    Und ich hätte noch beizusteuern:


    Ich zähmte die Wölfin von Marguerite Yourcenar, ein literarisch sehr gut geschriebenes, wunderbar zu lesendes Buch, die imaginären Erinnerungen des römischen Kaisers Hadrian.


    Genauso angenehm und niveauvoll zu lesen ist Ich, Claudius, Kaiser und Gott von Robert von Ranke Graves.
    [quote="Bayernkurier"]»Ranke Graves´ köstliche Biographie des römischen Kaisers Claudius kann geradezu als Prototyp des historischen Romans gelten, amüsant und spannend zu lesen und gleichzeitig seriös bis auf die Knochen.«[/url]


    Und dann auch noch als Autorin Régine Pernoud, da vor allem Königin der Troubadoure.


    Gruß Kate

    An Bord zu kommen wie ein Röhrenwurm, mit einem Narwalzahn in der einen Hand und einem grünen Regenschirm in der anderen, das war das Mutigste, was ich jemals erlebt habe. Gott segne ihn.

  • Pelican
    Danke! :-)
    Bei Mark Twain bin ich vorsichtig, seit ich für "The innocents abroad" ewig gebraucht habe. Wenn ich mich recht entsinne, fehlte mir da doch ein bisschen ein Spannungsbogen und eine durchgängige Handlung. Obwohl das vom Thema her ganz interessant wäre... :gruebel
    Una Troy kenne ich überhaupt noch nicht - erinnert mich von der Thematik her ein bisschen an die Trapp-Familie, ich glaube, das könnte passen. :-] Und meine Mutter war zuhause auch zu siebt. ;-)


    Caithélin
    (Welch traumhaft schöner Nick!! Wie spricht man das aus? :gruebel )
    Nach Luise Rinser muss ich noch mal genauer gucken, aber die Yourcenar spricht mich ganz besonders an... nicht zuletzt wegen einer ganz persönlichen Erinnerung, aber das Buch klingt wirklich gut. Die anderen beiden Autoren sind hier in letzter Zeit auch schon mehrfach genannt worden... :gruebel
    Danke! :-)


    Puh, bei all den Vorschlägen... ich hoffe, meine Mutter wird nicht so lange krank sein, dass sie Zeit hat, die alle durchzulesen! :wow

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  • Keyserlings "Wellen" hätte ich auch genannt. Oder dieses hier: Ist ein Stück Geschichte, dass deine Mutter auch miterlebt hat... Und durchaus anspruchsvoll, aber nicht schwierig geschrieben.

  • Waldfee
    Danke - ich habe gerade noch mal die Eulenrezi zur Currywurst nachgelesen, und ich glaube, du hast mich überzeugt... ;-)


    Pelican
    Wir werden sehen... Derzeit redet sie sich mit mangelnder Zeit raus und sagt, dass sie das dann demnächst (übrigens ebenfalls eingegipst :rolleyes ) nachholen will. Ich hoffe, es wird tatsächlich was draus. Sie liest eigentlich gern und ist interessiert, hat aber oft nicht die Ruhe dazu und ist es nicht gewohnt, sich stundenlang auf ein Buch konzentrieren zu können. Aber wenn's mit dem Lesen nicht oder nur wenig klappt, kann sie immer noch sticken, häkeln, fernsehen und telefonieren... an Beschäftigung wird es ihr sicher nicht fehlen.

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  • Martin Walser, Ein fliehendes Pferd, Novelle, angenehm zu lesen.


    Zwei Männer in der Midlife-Crisis, alte Bekannte und Studienfreunde, die sich lange nicht gesehen haben, treffen sich zufällig in der Urlaubszeit am Bodensee. Nach und nach eröffnet sich dem Leser, daß diese scheinbar unüberwindliche, mit jedem Aufeinandertreffen der Paare zunehmende Verschiedenheit der Männer auf den selben Ursprung zurückführt: die Flucht vor den Zwängen der Leistungsgesellschaft.

  • Danke noch für die letzten Tipps! :-)


    Ich bin grad über dies hier gestolpert - danke Batty fürs Schubsen des Threads! - und denke mir, dass das auch was sein könnte, drum stelle ich es hier mal der Vollständigkeit halber mit rein.

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