Der vierte König - Sylvie von Frankenberg/Katrin von Glasow

  • Klappentext:
    Ein faszinierendes Königsleben - die große Romanbiographie um Johann Ohneland. Was für ein Mensch war der englische König John, der als "Johann Ohneland" in die Geschichte einging? Stets im Schatten zweier Lichtgestalten, seiner Mutter Eleonore von Aquitanien und seines Bruders Richard Löwenherz, brandmarkte man den glücklosen Herrscher als Verräter, Ehebrecher, Mörder. Doch was, wenn alles ganz anders war?
    Dieser opulente und packende Roman zeigt Johann Ohneland in einem neuen Licht, erzählt vom verlassenen Kind, vom lerneifrigen Jungen, vom idealistischen jungen König. Einer der interessantesten und überraschendsten Monarchen Englands tritt aus dem Dunkel der mittelalterlichen Geschichte.



    Die Autorinnen:
    Sylvie von Frankenberg lebte 10 Jahre lang in Paris und berichtete von dort für Rundfunk und Zeitungen über französische Politik und Kultur.
    Katrin von Glasow ist Regisseurin und auf historische Themen spezialisiert. Sie lebte viele Jahre in England.


    Hier die Homepage zu den Büchern.



    Meine Meinung:
    Ich wollte keine Rezension zu diesem Buch schreiben, aber auf Wunsch einer einzelnen Eule dann eben doch:
    Vom Hocker gehauen hat mich dieses Buch nicht. Obwohl die Autorinnen sich weitgehend an die historischen Fakten halten, greifen sie mir bei der Darstellung der Figuren etwas zu sehr in die Trickkiste und das "so könnte es gewesen sein-Gefühl" wollte sich bei mir deshalb nicht einstellen.
    John ist hier der "arme Junge" der sich verzweifelt nach der Anerkennung und Liebe seiner Mutter sehnt und diese Sehnsucht zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch, wirkte aber auf mich unglaubwürdig.
    Ganz übel war für mich die geschilderte erste Begegnung zwischen John und seiner zukünftigen Frau Isabella von Angouleme, denn hier wird Johns Verstand total außer Kraft gesetzt. Hinzu kommt, dass Isabella im weiteren Verlauf der Geschichte zu sehr als dumme Gans dargestellt wird.
    Dann gibt es noch eine (fiktive) Figur: Tess, die John liebt (warum auch immer) und die sich mir überhaupt nicht erschlossen hat.


    Der historische Hintergrund und die mitwirkenden "echten" Persönlichkeiten sind sehr interessant, aber für mich nur als "nette Unterhaltung" umgesetzt.
    .

  • Es gibt noch zwei Vorgänger zu diesem Roman, die ich nicht gelesen habe und auch nicht lesen werde, da ich lieber nicht wissen will, was die Autorinnen aus diesem historischen Stoff gemacht haben.


    Nr. 1
    Kurzbeschreibung
    Liebe, die ein Weltreich gründet Alienor von Aquitanien, Königin Frankreichs und eine mutige Frau, ist ihrem Mann Louis VII. sogar auf einen Kreuzzug gefolgt, um der Langeweile zu entgehen. Zurück in Paris, bestimmt höfisches Leben ihren Alltag - bis Henry Plantagenet in ihr Leben tritt. Eine der grössten Liebesgeschichten des Mittelalters beginnt... Die spannende Romanbiographie um das Königspaar, das England zu voller Blüte führte - für die Leser von Tanja Kinkel & Co.
    .

  • Nr. 2
    Kurzbeschreibung
    Richard Löwenherz ist auf dem Rückweg von seinem Kreuzzug in Gefangenschaft geraten. Der deutsche Kaiser Heinrich IV. fordert ein horrendes Lösegeld. Erbarmungslos beginnt Richards Mutter, Alienor von Aquitanien, das Geld beim Volk einzutreiben. Da kreuzt ein junger Schmied ihren Weg. Er trägt ein geheimnisvolles Amulett bei sich, das sein Leben und das Schicksal seines Landes verändern wird... Bunt und spannend wie der große Erfolg »Henry und Alienor«.
    .

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Ich wollte keine Rezension zu diesem Buch schreiben, aber auf Wunsch einer einzelnen Eule dann eben doch:


    War ich das etwa? *unschuldigguck*


    Ich glaub, das Buch ist tatsächlich nichts für mich, ich hatte es ja schon befürchtet. Danke für die Rezension, Kalypso. :knuddel1


    lg Iris :wave

  • Danke für die Rezi, Kalypso. Ich hab das Buch schon länger auf meiner Wunschliste, da ich gern mehr von John Lackland erfahren wollte.
    Jetzt bin ich etwas unentschlossen, aber vielleicht taucht es ja doch mal bei Buchticket auf. Da wäre der Schaden nicht so groß, wenn es mir nicht gefallen sollte.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Ich glaube, Grisel mochte dieses Buch...


    Kaum, denn Grisel hat es noch gar nicht gelesen! :lache
    Aber ich möchte es lesen, denn ich mochte "Henry und Alienor", ziemlich sogar. An Details warum kann ich mich nicht erinnern, werde das aber gerne nachreichen, was mir an dem Buch gefallen hat, wenn ich es aufgeschrieben haben sollte, was ich schon glaube.
    Ich fand auch "Der Bastard" nicht schlecht, nur etwas vage. Es klang wie die gekürzte Fassung eines längeren Buches.
    Da ich ein Faible für John habe, werde ich das vorliegende Buch sicher lesen. Auch wenn Kalypsos Rezi wenig vertrauenerweckend klingt.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Kaum, denn Grisel hat es noch gar nicht gelesen! :lache


    :lache


    Ich gebe ja zu, dass die abartigen Temperaturen der letzten Woche mich etwas reizbar und unduldsam gemacht haben, aber das Buch irritierte mich gleich zu Beginn mit den "grünen Augen" von Eleonore (später kam dann noch ihr rotes Haar hinzu). So wie Runciman inzwischen für mich der Maßstab für die Kreuzzüge ist, ist es Régine Pernoud für Eleonore von Aquitanien. Ich habe ihr Buch schon vor Jahren gelesen und stelle mir aufgrund ihrer Schilderungen Eleonore mit blonden Haaren und blauen oder graublauen Augen vor. Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber für mich war diese Abweichung störend. So habe ich dann ständig abwechselnd in "Der vierte König" gelesen und bei Règine Pernoud nachgeschlagen und dieses dann anschließend noch einmal komplett gelesen. Keine gute Methode, denn gegen Pernoud kann eigentlich nur jedes Buch verlieren. Hinzu kommen die Dinge, die ich eingangs bereits erwähnte sowie ein paar weitere Kleinigkeiten (wie z.B. der Tod von Arthur von Bretagne) und somit sind die Autorinnen für mich aus dem Rennen.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Grisel


    Aber ich möchte es lesen, denn ich mochte "Henry und Alienor", ziemlich sogar. An Details warum kann ich mich nicht erinnern, werde das aber gerne nachreichen, was mir an dem Buch gefallen hat, wenn ich es aufgeschrieben haben sollte, was ich schon glaube.
    Ich fand auch "Der Bastard" nicht schlecht, nur etwas vage. Es klang wie die gekürzte Fassung eines längeren Buches.


    Ahhhhhhh, so war das. Ich konnte mich nur noch erinnern, daß wir schon darüber gesprochen bzw. geschrieben haben.

  • Ja, richtig erinnert. "Henry und Alienor" war zwar nicht der große Heuler, hat mir aber bislang von den H+A-Romanen am besten gefallen. Obwohl auch Frankenberg/Glasow diese ach so riesengroße leidenschaftliche Liebe in den Vordergrund stellt, fand ich es recht "realistisch". Gefallen hat es mir jedenfalls.


    Zu Pernoud habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Dazu mehr im entsprechenden Thread.

  • Isch habe fertig...
    Nachdem ich den Bastard noch ganz nett und gut zu lesen fand, habe ich den vierten König mit viel Disziplin zuende gelesen. Am Anfang gefiel mir das Buch ganz gut, es liest sich recht nett, aber je länger ich gelesen habe, desto mehr empfinde ich Zorn. Die zunehmende Unlogik der Gliederung nervt nur noch. Da fängt das Buch mit Zwischenüberschriften an, die mit der jeweiligen Jahreszahl überschrieben werden, nachher fehlen die und auf einer Seite werden mal drei Jahre überschluckt, ohne dass es darauf einen Hinweis gibt. Die Verschwörer gegen John tauchen plötzlich aus dem Nichts auf, ein enger Vertrauter von John kennt zwar nicht die Mitglieder der Adelsrunde, trifft sich aber mit deren Anführer und bietet sich als Spion an, die Motive für den Aufstand verschwinden im Nebel, die Liebe einer gewesenen Hofdame der Königinmutter stehen im Vordergrund. Die Irrsinnsanfälle des Königs sind wichtiger als die historischen Ereignisse, die sie auslösen. Warum die walisischen Geiseln aufgehänt werden kann man ja noch nachvollziehen, aber was da voranging bleibt im Dunkel- die Rolle des Papstes Innozenz des III und sein Streben nach Weltherrschaft wird erst gut herausgearbeitet und dann, nachdem der Papst die Oberlehenshoheit über England von John erhalten hat, - Sendepause.


    Spart euch das Geld, spart euch die Zeit, beides ist für dieses Buch verschwendet.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()