Habsburgs verkaufte Töchter von Thea Leitner

  • Broschiert: 272 Seiten
    Verlag: Piper; Auflage: 14., Aufl. (1994)
    Sprache: Deutsch
    ISBN: 349221827X


    Über den Autor:
    Thea Leitner studierte Malerei, Kunstgeschichte und Sprachen, wurde danach Journalistin und schließlich Schriftstellerin. Nach zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern gelang ihr mit "Habsburgs verkauften Töchtern" der erste Bestseller im Sachbuch-Bereich.


    Kurzbeschreibung
    Thea Leitner bringt eine unbekannte Seite der europäischen Geschichte zur Sprache, nämlich die Biographien Habsburger Prinzessinnen, die schon im Kindesalter der Politik verschrieben wurden. Ihre Wünsche und Gefühle hatten keinen Platz. Obwohl von Kindesbeinen an über sie verfügt wurde, waren sie als erwachsene Frauen keineswegs Opfer ihrer Herkunft. Im Gegenteil, unter ihnen gab es eine Reihe brillanter Politikerinnen, teils klüger und geschichter als die Herren des Hauses Habsburg.


    Meine Meinung:
    Das Buch erzählt die Lebensgeschichte von sechs Habsburger Prinzessinnen. Ich habe bis jetzt erst zwei davon gelesen und weiß nicht, ob ich jetzt sofort weiterlese oder zuerst noch ein anderes Buch reinschiebe.
    Es ist schon ganz interessant, die Biographien zu lesen, allerdings hab ich mir etwas anderes erwartet. Für mich ist es zu oberflächlich. Man bekommt auf ca. 40-60 Seiten einen kleinen Einblick über die Damen. Aber mich haben die vielen Namen der Verwandten und Angeheirateten doch sehr verwirrt. Natürlich gehört genau dies zu diesem Thema, aber mir wars einfach zu viel auf die kurze Seitenzahl. Ich hätte es gern etwas ausführlicherlich zu den einzelnen Personen gehabt. Ich hab früher viel zu Kaiserin Sisi gelesen (dicke Wälzer) und war wahrscheinlich deshalb jetzt etwas enttäuscht von diesem kurzen Überblick.
    Hinzu kommt, dass z. B. bei "Margarete" ihre ganze Politik genau erläutert wird (also welche Nation mit wem sich verbündete, etc.). Klar ist das interessant, aber eben wieder sehr kurz alles und somit sehr verwirrend.


    Fazit: Gutes Buch um einen Überblick zu bekommen. Für Leute, die genau wissen wollen, m. M. eher ungeeignet. Werde dem Buch ca. 4-6 Punkte geben. Werds aber zuerst noch zuende lesen und Euch auf dem Laufenden halten.


    lg primavera

  • Huch, dass es hierzu eine Rezi gibt, habe ich noch gar net gesehen ... Ich habe das Buch auch nur teilweise gelesen, da die Kapitel unabhängig voneinander lesbar sind. Auf das Buch bin ich auch nur während meiner Recherche zum Thema Zwangsheirat gestoßen, dafür erfüllte es ganz und gar seinen Zweck, wer aber mehr über die zwangsverheirateten Frauen und die Hintergründe dafür und ihr Leben erfahren will, für den ist das Buch nicht das Richtige.
    Mir hat folgendes Buch für die Recherche sehr gut gefallen und auch sehr gut geholfen:


    Reinhard Lebe - Ein Königreich als Mitgift
    Kurzbeschreibung
    Kinderhochzeiten, Verlöbnisse noch Ungeborener, raffiniert eingefädelte Erb- und Mitgiftfälle, eilige Trauungen und skrupellose Scheidungen: Fürstliche Heiratspolitik gehört zu den buntesten Themenkomplexen der Geschichte; dynastische Ehen haben die Landkarte Europas stärker geformt als dynastische Kriege.
    Dieses Buch verfolgt die Heiratspolitik der wichtigsten Hochadelshäuser der deutschen und europäischen Geschichte: von den Karolingern und Ottonen zu den Staufern und Plantagenets, von den Luxemburgern, Wittelsbachern und Jagiellonen zu den Häusern Habsburg, Bourbon, Hohenzollern, Wettin und Romanow. Es zeigt die Dynastien in ihrem oft kuriosen konnubischen Wechselspiel; es spürt unterhaltsam den ehehistorischen Weichenstellungen sowie Schachzüge nach, die so ausgeklügelt wie die 'sizilianische Verteidigung' zur 'sizilianischen Erbschaft' führten.Hauptaugenmerk finden Virtuosen der Heiratspolitik wie die Kaiser Karl IV. und Maximilian I., von dessen Ehestrategien Habsburgs Weltmachtrolle ausging. In den Blick rücken aber immer wieder auch die armen 'frouwen' und 'frouwelin' des Mittelalters, denen als schnöde gehandelten Erbinnen und dynastischen Gebärmaschinen so oft die Opferrolle im großen Heiratsspiel zufiel.Dr. phil. Reinhard Lebe, geboren 1935 in Berlin, hat Geschichte, Germanistik und Theaterwissenschaft studiert. Von 1962 bis 1995 war er Lektor und Cheflektor in deutschen Verlagen; seither ist er freier Publizist. 1964 erschien sein Buch 'Ein deutsches Hoftheater in Romantik und Biedermeier', 1969 seine heitere Untersuchung der historischen Beinamen 'War Karl der Kahle wirklich kahl?', die noch immer lieferbar ist. Auch seine venezianische Geschichte 'Als Markus nach Venedig kam' ist wiederholt nachgedruckt worden.

  • Derzeit haben es mir die fürstlichen Damen wirklich angetan. Dieses ist nun das vierte Buch in kurzer Zeit, welches sich insbesondere mit den Ehen der Frauen beschäftigt.
    Auch hier kommt wieder gut zur Geltung, wie wenig bzw. gar nichts die Meinung einer Frau in Heiratsachen zählte, sie war ein Stück Ware, welches an den meistbietenden verschachert wurde - um neue Bündnisse zu schließen oder bestehende zu festigen. Oftmals waren diese Ehen eine Tortur für die Frauen, jedoch wurden sie dazu erzogen zu ertragen...
    Im Vergleich zu anderen Büchern dominiert hier für mich klar der politische Aspekt, welcher wiederum interessant ist um zu sehen wer warum mit wem verheiratet wurde. Allerdings war es für mich ein bisschen zu umfangreich - was die politische Seite betraf. Die daraus hervorgetretenen Namen sorgten wenige Male für Verwirrung - wofür die Autorin nichts kann, hätten die Hoheiten mal ihren Kindern andere Namen gegeben und nicht immer diegleichen.
    Mir kam hier der gesellschaftliche und vorallem persönliche Teil ein bisschen zu kurz. Ich sehe aber ein, das die Fülle an Informationen den Rahmen hier sprengen würde. Daher werde ich mir mal Bücher anschauen, die sich einzeln mit den Damen beschäftigen, die ein oder andere spannende Persönlichkeit war hier auf jeden Fall dabei.

  • Dieses Buch stellt sechs Frauen in den Mittelpunkt, die in ihrer Zeit die europäische und in einem Fall auch außereuropäische Geschichte maßgeblich mitbestimmt haben, trotzdem aber in kaum einem Geschichtsbuch zu finden sind.


    Die ganz unterschiedlichen Lebensverläufe fand ich sehr interessant und aufschlussreich. Kaum zu glauben, was Frauen mit den damaligen Einschränkungen zu leisten vermochten, wenn sie gelassen wurden. Wie meine Vorschreiberinnen anmerkten, geht es in erster Linie um politische Verwicklungen und Verwandtschaftsverhältnisse zu anderen Personen. Dabei haben mir nicht nur die sehr spärlich eingestreuten persönlichen Informationen über das Empfinden der Frauen gefehlt sondern vor allem auch ihre ganz alltäglichen Lebensumstände. Über das Leben der damaligen Zeit hätte ich gerne mehr gewusst. Aber alles kann man halt nicht haben. :-]


    Besonders gut hat mir die große Lesbarkeit der nur vermeintlich trockenen Lektüre gefallen. Ein großes Kompliment an die Autorin, die sehr viele Fakten komprimiert, spannend und unterhaltsam aufbereitet hat. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn ich mir die meisten Details (leider) nicht merken konnte.


    Gefehlt hat mir ein Stammbaum der Frauen und ihren Familien. Dafür gibt’s zumindest einige Bilder und für alles andere gibt’s ja Wikipedia, was ich bei der Lektüre des Buches sehr ausgiebig zu Hintergrundinformationen herangezogen habe.


    Fazit: Frauengeschichte sehr interessant und lesenswert aufbereitet! Zwar hätte ich gerne mehr über das Alltagsleben und die Gefühle der dargestellten Frauen erfahren, dennoch hat mir das Buch gefallen. Dafür gibt’s überdurchschnittliche 8 Eulenpunkte.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021