Andrew Taylor
Der Schlaf der Toten
Originaltitel: The American Boy
480 Seiten
Klappentext:
"England 1819. Der Lehrer Thomas Shields tritt eine neue Stelle an einer Schule auf dem Land an. Zu seinen Schützlingen gehören auch zwei Jungen, die durch eine feste Freundschaft miteinander verbunden sind: der eine ein Amerikaner mysteriöser Herkunft namens Edgar; der andere ein Sohn aus reichem Hause, der scheue Charles Frant. Als Thomas die Mutter von Charles kennen lernt, fühlt er sich sofort zu der hinreißend schönen, aber zutiefst unglücklichen Frau hingezogen. Als Sophias Mann verschwindet und wenig später ermordet aufgefunden wird, gerät die Welt der Familie Frant völlig aus den Fugen. Zusammen mit Thomas Shields, der mittlerweile in den Haushalt der Frants aufgenommen wurde, zieht die Familie auf den Landsitz eines Cousins von Sophia. Und hier wird Thomas immer tiefer in ein tödliches Netz aus Lügen und Intrigen hineingezogen, aus dem es schließlich kein Entkommen mehr zu geben scheint. Und der kleine Edgar, Charles Frants Freund mit der geheimnisvollen Vergangenheit, scheint dabei eine Schlüsselrolle zu spielen..."
Über den Autor - aus der Amazon-Redaktion
Andrew Taylor wurde 1951 in Stevenage, England, geboren. Er ist der Autor zahlreicher preisgekrönter Kriminalromane, darunter die Romane der Lydmouth-Serie und der Roth-Trilogie, die ebenfalls als Goldmann Taschenbücher lieferbar sind. Mit der "Schlaf der Toten" verfasste er einen mitreißenden historischen Kriminalroman, der Presse wie Publikum begeisterte und als bester Spannungsroman des Jahres mit dem Historical Dagger ausgezeichnet wurde. Außerdem war der Roman als schönstes Leseerlebnis des Jahres für den British Book Award nominiert. Andrew Taylor wurde bereits mit dem Edgar Award, dem John Creasy Memorial Award der Crime Writers' Association und dem Historical Dagger ausgezeichnet sowie für den Gold Dagger nominiert.
Meine Meinung:
A. Taylor schrieb sein Buch in der Ich-Form. Eigentlich mag ich das nicht so sehr, in der letzten Zeit stelle ich jedoch fest, dass mich diese Erzählform immer weniger stört. Bei diesem Buch hat es mir sogar gefallen. Ich hatte den Eindruck, als würde Taylor (Thomas Shields) mir persönlich einen Bericht über seine Erlebnisse erstatten. Die Beschreibungen von Situationen, Personen und Orten sind sehr detailliert, aber nicht langweilig. "Der Schlaf der Toten" ist flüssig und gut geschrieben. Trotzdem habe ich schon eine Weile gebraucht, ehe ich erkannt habe, dass es sich wirklich um einen Thriller handelt. Dieser Teil der Handlung wird erst nach etwa 200 Seiten so richtig deutlich.
Es dauerte auch etwas ehe ich begriff, dass der kleine Edgar eine sehr reale Gestalt der Literatur ist. Es handelt sich dabei um Edgar Allen Poe, der zu gleichen Zeit wirklich besagte Schule besuchte. Aber das war nur eine Feststellung am Rande.
Fazit: Wer gerne historische Thriller liest und die Stimmung in Charles Dickens Büchern mag, wird an Andrew Taylors "Der Schlaf der Toten" seine Freude haben. Ich kann es empfehlen.