Schreibwettbewerb Juli 2006 - Kommentare

  • Zitat

    Original von magali
    Tipfehler, Schreibfehler und Grammatikfehler zuhauf.


    Ist das Wort "Tipfehler" nun ein Tippfehler oder ein Schreibfehler? :gruebel

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Hallo, Tom


    Zitat

    Original von Tom
    Hast einfach ein paar Böckchen auf Provozierchen gehabt, richtig? :grin


    Leider nein.


    Zitat

    Original von Tom
    Wenn Du in dieser Geschichte das Auftauchen halber (halbierter) Herzen und die Ansammlung von Gräue für Zufälligkeiten (oder Lästigkeiten) hälst, solltest Du m. M. n. in Zukunft nur noch ganz spezielle Literatur konsumieren.


    Obwohl mir die Kombination von Literatur und Konsumieren doch ein wenig an meinen Lesegewohnheiten vorbeigeht, bitte ich um deine ganz spezielle Tipps. Um dir einen Anhaltspunkt zu geben: Zu meinen bevorzugten AutorInnEn gehören derzeit Lawrence Block, Pat Califia, Theodor Fontane, Selma Lagerlöf, Chaim Potok, Antje Rávic Strubel und Corinna Waffender.


    Schöne Grüße von blaustrumpf


    (EDIT)Typos(/EDIT)

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

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  • Ich habe in diesem Monat zum ersten Mal Punkte vergeben und schreibe daher auch zum ersten Mal Kommentare, ausschließlich aus Sicht eines Lesers und Laien.


    Bestie


    Diese Geschichte verarbeitet ein gängiges Klischee, nämlich ein Sexualstraftäter hat in der Therapie nichts gelernt und die Ärztin ist nicht in der Lage dies zu erkennen. Wenn er könnte, würde er sich an dem nächsten Kind vergehen. Ich mag soetwas nicht lesen, denn die Verbreitung eines solchen Klischee ärgert mich. Aber die verwendeten Bilder sind gut und lassen mich als Leser im Zusammenspiel mit der Sprache die Empfindungen des Protagonisten spüren.


    Maria


    Der ZUsammenhang zwischen Gottesdienst - Gotteshaus - Name Maria - erotischen Erleben zweier Mädchen / Frauen erschließt sich mir nicht wirklich. Die Handlung zwischen den Frauen ist sehr platt geschildert und in dieser oder ähnlicher Form häufig zu lesen. Die Schilderung spricht mich nicht an.


    Momentaufnahmen


    Diese Geschichte hat mir gut gefallen und war in der engeren Wahl zur Punktevergabe. Die unterschiedlichen Perspektiven gefallen mit gut und auch die Schilderung der Empfindungen der Personen, die Anspannung und schließlich die Erlösung konnte ich sehr gut nachempfindungen.


    Fata Morgana


    Dieser Geschichte habe ich drei Punkte gegeben, da ich sie rund um gelungen fand. Eine interessanter Plot und eine überraschende Auflösung. Auch wenn ich im letzen Absatz das Honigpferdchen als sehr störend empfand, hier wäre weniger mehr gewesen.


    Fieber


    Eine nette kleine Geschichte, die meines ERachtens jedoch absolut unrealistisch ist, denn 98,6 ° F entsprechen 37 ° C, das Thermometer müßte eigentlich über 100 ° F angezeigt haben, also ist die Pointe in sich unschlüssig.


    Feuchte Laken


    Mit dieser Geschichte kann ich wenig anfangen. Die Schilderung der warmen Sonnernacht ist passend, aber mir fehlt der Bezug der Geschichte zum Titel. Auch habe ich während des Lesens auf den Höhepunkt gewartet, die Geschichte plätschert vor sich hin und endet einfach.


    Die Hitze und das Schreiben


    Hat was von: "zu erzählen habe ich nichts, aber abgeben muß ich ja was". Ich konnte damit nichts anfangen.


    Froschlönig


    Diese Geschichte bekam von mir einen Punkt. Die Idee hat mir sehr gut gefallen, die Handlung ist skuril und überraschend. Die Auflösung fand ich gelungen.


    Kleine Ursache - große Wirkung


    Die Geschichte sprach mich nicht an. Als Comedy nicht abgedreht genug, als Splastick zu gewöhnlich und als Schilderung der Pannen des Alltags auch nicht wirklich einfallsreich.


    So kalt


    Dieser Geschichte habe ich zwei Punkte gegeben. Sie hat mir gut gefallen, die Schilderung des befehlsgewöhnten alten Mannes, der selbst auf dem Sterbebett noch Anweisungen an seine ehemalige Sekretärin erteilt und alles in der Hand haben will. Auf der anderen Seite, die zynische Ehefrau, die zum allem ja sagt, aber ihre eigenen Pläne bereits in die Tat umsetzt. Einfach gut gelungen.


    Sommerträume


    Die Schilderung ist nett, aber mir fehlt der Höhepunkt. Ich vermisse, den Gehalt, die Aussage der Geschichte. Vielleicht ist sie einfach zu kurz, um wirklich etwas auszusagen.


    Sucht


    Bei diesem Gedicht passen Titel und Inhalt nicht zusammen, es wird ein Verlagen, eine Gier nach Essen dargestellt, aber sucht ist mE etwas anderes. Auch fehlt mir der Zusammenhang zu Thema, natürlich ist ein Grill heiß und verbreitet Hitze, aber die Hitze, welche durch Gier oder Verlangen entstehen kann, kommt leider in dem Gedicht nicht raus.


    Brutale Liebe


    Hier finde ich schon den Titel unpassend, Liebe kann nicht brutal sein. Das geschilderte Vereinnahmen ist Besitzergreifung und Machtausübung, hat aber mit Liebe nichts tun. Die devote Haltung des Erzählers ist für mich nicht nachvollziehbar und hat ebenfalls mit Liebe nichts zu tun.

  • 1. Bestie


    Gut geschrieben, rhythmisch, das stimmt alles, aber immer nur satzweise, dann wird wieder ‚anbehauptet’ und der Faden reißt.
    Hier überkreuzen sich zuviele Einsichten und Ansichten zu einem schwierigen Thema. Es gibt keinen klaren Weg zur Aussage. Nicht einmal das Fazit: ‚das ist ein komplexes Thema’ ist klar.
    Ist der Titel (Vor)Verurteilung oder Denkanstoß oder Provokation?
    Der Protagonist: Schuld, Schuldfähigkeit, Getriebensein, sich –entschulden (‚sie muß es doch wollen’), Ekelgefühle versus Reinheits-, ja, was –wahn? Drängen, Bedrängung, Engegefühl, im Waggon durch Mitfahrende, im Körper. Rot wie Wut oder Lust? Wie Blut?
    Berechtigte (?) Ängste vor Verfall, Alter, der schieren Körperlichkeit? Ist es ‚Liebe’ (das Herzmotiv)? Stecken ‚böse’ Erfahrungen mit Liebe hinter dem Verhalten der ‚Bestie’? Rot wie Liebe?
    Die Gegenseite: Unaufmerksamkeit – Schlampigkeit - Gutmenschentum (?),die auch eine Anklage/Verurteilung der Betreuerin oder gleich des ganzen Betreuungs-Systems beinhalten können.
    Angesichts der vorgeschriebenen Kürze wäre es besser gewesen, alles unter einem Aspekt zu subsumieren. Das Motiv ‚Macht’, das hier ganz fehlt, wäre eine Möglichkeit gewesen.
    Oder Angst.
    Verwirrende Lektüre.


    2. Maria


    Soooooooo schön, zum Tränen abwischen. Da ist jemand beim Schreiben von der Überzeugung der eigenen Wortgewalt berauscht in die Tasten gesunken.
    Akute Adjektivitis, Klischees wuchern schneller als wilder Wein. Details über Alles und Nichts werden wie im Fieber eines Sommerschlussverkaufs hingeschlunzt.


    Zugleich:
    die Idee trägt, Maria ist verführerisch, die Bilder sind so deutlich, daß man mit den Personen ins Gras sinken möchte und mitknutschen.
    Und daß der letzte, wunderschön gedachte Satz wegen des falschen grammatikalischen Bezugs verdorben ist, hat mich richtig geärgert.


    blaustrumpf
    Wieso ist die Erzählstimme weiblich? Ich fand es gut, daß das Geschlecht im Unklaren bleibt. Oder habe ich in der Fülle der überflüssigen Informationen die eine entscheidende überlesen? Weil man einem Mann den Träger des Hemds nicht von der Schulter streift? Hm. Müßte ich mal rekonstruieren. Irgendein Freiwilliger da zum Probieren?


    3. Momentaufnahmen


    Guter Einfall, ‚poetisch’ ausgeführt. Musikalisch.
    Hängt aber ein wenig, wegen der zu ausführlichen Beschreibungen und den hin und wieder schrägen Formulierungen
    ‚Sommersprossen kräuseln’ und dann noch ‚sich’ ???
    Ich habe auch immer Probleme mit dem Ausdruck: die Augen fallen auf... Ich weiß nicht, warum, aber ich sehe die Augen dann realiter fallen.
    Im zweiten Abschnitt habe ich das Gegensatzpaar Ekel und Angst nicht ganz verstanden.
    Blumen, Sommer, Liebesglück sind die gute Kandidaten für einen Kitschcocktail. Hier ist es romantisch geworden, aber auf eine gute Weise.


    4. Fata Morgana


    Das war nach den beiden vorherigen ‚Romanze-lastigen’ Texten eine echte Erholung.
    Den ‚Träger’ konnte ich nicht deuten. Trage?
    Da der Gerettete gleich mal dreckig grinst, ist leider schon zu früh klar, worauf es hinausläuft.
    Daß es dann auch noch ein Traum war, fand ich schade. Das Ganze hätte das Zeug gehabt zu einer diesen schwebenden, real-irrealen oder absurden Stories, die lange bleiben, weil sie einem einfach im Kopf herumgehen, da man sie nicht erklären kann. Da wurde was ‚Richtiges’ verschenkt.
    Das Honigpferdchen fand ich süß. Wenn ich bedenke, wie sich Pärchen zuweilen gegenseitig ‚benamsen’ und das auch noch öffentlich... nein, Honigpferdchen ist voll in Ordnung.


    5. Fieber


    1. süße kleine Mädchen. – Nein.
    2. süße kleine kranke Mädchen – Nein!
    3. süße kleine kranke Mädchen, die sich Gedanken übers Sterben machen – Little Nell von Charles Dickens. <schniiiief>
    Wenn es aber nicht von Dickens stammt, dann: NEIN.


    Das Dumme bei diesem Text ist, daß keine Spannung aufkommt. Es wird viel zu distanziert berichtet. Und das nicht überzeugend. Da fehlt auch Übung im rein Handwerklichen. Doppelungen: da wird gefragt und fragend geschaut, zu viel erklärt: Fieber war die Reaktion auf...
    Die ganze Geschichte wird zu umständlich hergeleitet.
    Wie realistisch ist es, daß eine Achtjährige mit über 39° Fieber Gesundheitsratgeber liest?
    Eigentlich wird nur auf den Schrecken: Kind vs. Tod gesetzt und die Schreckensbilder, die das bei den LeserInnen auslöst. Die Worte der Autorin/ des Autors unterstützen das nirgends.
    Die, die lesen, sollen die Arbeit machen.
    Da würde sogar Little Nell weinen!



    6. Feuchte Laken


    Fand ich interessant und faszinierend. Einem anderen beim Träumen zuhören, mit ihm sprechen. Hat etwas wunderbar Unheimliches.
    Gestört hat mich die Wortwahl, viele Formulierungen waren sperrig.
    Und ein Juwel an Wortkitsch: ‚Eine Träne verlor ihren Halt und saugte sich ins Kopfkissen’
    Das wird mir bleiben. :grin
    Zerstört hat meine Freude an dieser Geschichte aber die Grundidee. Eine Trennung.
    Irgendwas Neues an der Schreibfront da draußen?



    7. Die Hitze und das Schreiben


    Der Schreibwettbewerb und der Amateurtext über das Schreiben, eine Endlose Geschichte in 7 365 783 Bänden


    WARUM soll ich das lesen?
    Das kommt mir immer so vor, wie mit diesem Handwerker, auf den man zwei Stunden länger gewartet hat als angekündigt und der, kaum daß er zur Tür hereingestolpert ist, erst mal erzählt, wie alt die Rohre in der Straße sind oder wie schlecht die Leitungen im Nachbarhaus und daß er im vergangenen Jahr in der Wohnung obendrüber gearbeitet habe (man erinnert sich beim höflichen Zuhören neidvoll an den Lärm, den der Mann verursacht, wenn er arbeitet) und er redet übers Arbeiten und redet und...
    Nicht übers Schreiben schwätzen, sondern etwas Ordentliches schreiben!!



    8. Der Frosch


    Witzig, einfallsreich, die eine oder andere ungeschickte Formulierung (Temperaturen ins Unerträgliche – Phrase; Freundin mit XY liiert: abgegriffen, ungehend aus dem Vokabular nehmen), Herleitung umständlich, aber insgesamt vergnüglich genug. Halluzination, durch Hitze ausgelöst. Das Spiel mit dem Frosch, das Spiel mit der Hitze der Gefühle. Ein bißchen verrückt.



    9. Kleine Ursache – Große Wirkung


    Ja, wozu will sie ihn denn verführen? Zu Torte? Ist das ein Problem bei Männern? Hatte ich noch nie. Ich stelle ihnen die Kuchenplatte hin und dann gucke ich in Ruhe zu, wie sie löffeln.


    Oder war da noch etwas? Verführen?
    Warum? Und warum grad den Nachbarn? Ist er leckerer als die Torte?
    Da fehlt was. Die Erotik. Das Knistern. Die Spannung.
    Der Witz auch.
    Slapstick ist Kunst. Da muß jedes Wort sitzen. Ein Wort wie ‚panisch’ z.B. sollte nicht vorkommen, das muß aus dem Text hervorgehen. Dito ‚das reinste Chaos’.
    Da ist auch gar nichts ‚Besonderes’. Da wird kein echter Weg bereitet zum Witz.


    Und die Beschreibungen...
    Im Wohnzimmer stehen Porzellanfiguren (wie alt ist die Erzählerin?). Die Vorhänge fallen herunter (ich würde den Dekorateur wechseln). Jeder, der fällt, steht auf wie ein Stehaufmännchen (gibt es die eigentlich noch?). Und die Vorhangstange verfolgt ihn? Ich würde noch ein Wort mit dem Dekorateur reden, bevor ich ihn verklage!!


    Der Text zerfließt wie die Puddingcreme.
    Ich mußte nicht mal lächeln.
    Gar nicht zu erwähnen, daß ich das Ganze schon mal gelesen habe, allerdings mit einer Spinne als Protagonistin.


    Empfehlung: sich unbedingt mal überlegen, wie man Komik herstellt. Was das genau ist. Wann gelacht wird. Und warum.



    10. So kalt


    LOL


    Die ist gut. BÖSE. So ein wenig.


    Die hätte ich gerne mir zugeschrieben, leider...
    Ich bin neidisch! :lache


    11. Sommerträume


    Guter Ansatz, ausarbeiten.


    ‚Realität trifft ihn wie der Schlag einer Faust’: nein, den Satz habe ich jetzt nicht gelesen. Muß die Hitze sein, ich deliriere. So was Abgedroschenes...Nein.



    12. Sucht


    Nein, Sucht ist das nicht. Macht auch nicht süchtig. Nicht mal nach Buletten.
    Außerdem holpert’s wie auf einem Feldweg. Nicht übel, man kann ein wenig schmunzeln (so die Mundwinkel verziehen), aber kein Lesevergnügen.
    Für’s Familienfest?



    13. Brutale Liebe


    Das hat etwas. Da ist Gefühl, Intensität. Überzeugung. Aufkommende Erotik.
    Leider sind da auch ein Menge Klischees, falsches Pathos und Tipfehler.
    Kann was werden.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Zitat

    Original von churchill


    Ist das Wort "Tipfehler" nun ein Tippfehler oder ein Schreibfehler? :gruebel


    Alte Rechtschreibung, churchill. :grin


    Ich unterscheide zwischen zu flinken Fingern auf der Tastatur und mangelndem Wissen in puncto Orthographie.
    In dubio pro reo.
    Die Finger sind immer die Mörder :lache

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    blaustrumpf
    Wieso ist die Erzählstimme weiblich? Ich fand es gut, daß das Geschlecht im Unklaren bleibt. Oder habe ich in der Fülle der überflüssigen Informationen die eine entscheidende überlesen? Weil man einem Mann den Träger des Hemds nicht von der Schulter streift? Hm. Müßte ich mal rekonstruieren. Irgendein Freiwilliger da zum Probieren?


    Hallo, magali


    Kann ja auch gut sein, dass bei mir die Hoffnung die Mutter der Idee war. Als Argumentationshilfe hier ein Zitat: Am Morgen war bereits so ein Dampf in der Luft, dass mir das frische Kleid nach wenigen Minuten am Körper klebte.


    Und was den Träger betrifft:Dann hätte unser Marianisch Gesinnter nur ein Unterhemd an. Dass bei einem solchen (vor allen Dingen, wenn die Kleidung bereits am Körper klebt) der Träger "einfach so" ins Rutschen gerät – Marias Finger hakten sich in den Träger, der mir über die Schulter gerutscht war (…) –, scheint mir unwahrscheinlich.


    Aber meine Wahrscheinlichkeitsberechnungsfähigkeit ist wohl ein bisschen zu lange in der Sonne gewesen: Ich hatte ja auch geglaubt, dass in der Fieberstory mehr auf den Klau bei Hemingway hinweisen würden als nur ich. Je nun.


    Schöne Grüße von blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • blaustrumpf


    jupp, Du hast recht. Danke.
    Ich wußte doch, daß es in der Informationsflut untergegangen ist.


    :bonk



    Die beste Lehre dafür, daß man mit Informationen in Kurztexten sorgfältig umgehen muß. Positionslichter setzen, kein Flutlicht einschalten.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Tipfehler, Schreibfehler und Grammatikfehler zuhauf.


    Oh, ich finde, wir haben schon viel schlimmeres gelesen. Mir hat diese Runde gar nicht so schlecht gefallen. Meine Details folgen ebenfalls gleich. :-)

  • Wieder eine Runde, in der ich nicht mitgeschrieben habe und deshalb ganz unbelastet loben und lästern kann… :grin

    Meine Favoriten:


    Bestie – Tolle Idee, toll geschrieben, spannend zu lesen, überraschendes und stimmiges Ende (wenigstens für leicht zu überraschende Leser wie mich).


    So kalt – Kreative Umsetzung des Themas, sehr gut erzählt. Schöne kleine Rachegeschichte.


    Froschkönig – Fantasievoll, skurril, macht Spaß zu lesen.


    Und die anderen Geschichten:


    Maria – Eine hübsche Szene, nicht wirklich eine Geschichte. Ordentlich geschrieben, aber leider hält sie keine Überraschungen bereit.


    Momentaufnahmen – Für meinen Geschmack etwas zu kitschig und eine schwache Handlung, aber die Idee mit den Momentaufnahmen rettet den Text. Einige Bilder und Formulierungen haben mich gestört, z. B. der lachende Wind oder sich kräuselnde Sommersprossen (?).


    Fata Morgana – Schöne, plastische Geschichte, aus der wohl jemand innerhalb der 500-Wörter-Grenze nicht mehr herausgekommen ist? Große Enttäuschung im letzten Absatz. Hier wird es nicht nur klischeehaft und geradezu kitschig, es ist einfach schade, dass die ganze Geschichte nur ein Traum gewesen ist. Mit ihren Kommentaren zu „Honigpferdchen“ und „Fuchsia“ bringt Blaumstrumpf meine Gefühle zum letzten Abschnitt auf den Punkt.


    Fieber – Wo wurde denn nun abgeschrieben, bei Dickens oder Hemingway oder doch im Groschenroman? Mir kam die Geschichte auch bekannt vor, meine Assoziation war "Reader's Digest", vor allem wegen einiger allzu bekannter Sätze (z. B. „Aus ihrem Blick sprach ein tiefer Ernst.“). Hinzu kam eine müde Pointe. Was mich am meisten störte: Dass diese Bücher des Teufels nichts weiter als medizinisches Halbwissen beinhalten und die Menschen verderben hatte rein gar nichts mit der Geschichte zu tun. Dieses m. E. persönliche Anliegen des Autors oder der Autorin hätte problemlos weggelassen werden können und hinterließ bei mir einen schlechten Beigeschmack.


    Feuchte Laken – Welch verheißungsvoller Titel… und dann doch kein heißer Sex. :grin Kein Reißer, aber ganz ordentlich. Die Stimmung der Sommernacht ist gut beschrieben, aber das Schicksal der Gedankenwälzerin berührt nicht. Man weiß einfach zu wenig über die Beziehung, aus der sie sich lösen will. Sehr irreführend fand ich das Synonym „Liebling“ für Katze. Im ersten Moment dachte ich, der Lover sei wieder erwacht und schmeiße sich nun gurrend noch mal ran. Im übrigen verbinde ich Gurren mit Tauben und Schnurren mit Katzen, aber ich denke doch, dass es sich um eine Katze handelte.


    Die Hitze und das Schreiben – Und wieder mal der Kampf mit dem Thema als Thema. Meins ist das nicht. Aber das habe ich hier schon oft genug ausgeführt.


    Kleine Ursache – große Wirkung – Ich hätte fast auf Sinela getippt, aber der Protagonist heißt einfach nur Jens und hat keinen Nachnamen. Solche Ungenauigkeiten sind wir von Sinela nicht gewohnt. Dieser Jens ist wirklich ein Idiot. Wie kann man ein Date derart vermasseln? Das ganze Szenario ist übertrieben, die Erzählerin einfach nur zickig… Leider durchgefallen.


    Sommerträume – Ganz hübsch, aber ein bisschen mehr hätte es schon sein dürfen.


    Sucht – Mir fällt nichts rechtes dazu ein. Ganz witzige Idee, nicht immer perfekt gereimt. Ich tue mich bei diesem Wettbewerb jedesmal wieder schwer, Lyrik und Prosa zwecks Wertung vergleichend auf eine Ebene zu stellen. Bei mir kommt Prosa einfach besser weg.


    Brutale Liebe – Sehr schwülstige Innensicht von jemandem, den ich nach dem Lesen des Textes leider nicht besser kenne als vorher.



    Und nun zu Churchills Anklopf-Sonett. Hier meine Autorentipps. Wer tippt mit?


    Bestie – Tom (o.k., das zu erraten war keine Kunst)
    So kalt – Churchill
    Froschkönig – Wilma
    Doc – keine Teilnahme
    Sinela – dto. oder war es doch die kleine Ursache mit der großen Wirkung?

  • Waldfee : Ich hätte fast auf Sinela getippt, aber der Protagonist heißt einfach nur Jens und hat keinen Nachnamen. Solche Ungenauigkeiten sind wir von Sinela nicht gewohnt. Tja, meine liebe Waldfee, ich habe gelernt..... :grin Nicht nur bei den Nachnamen, sondern nach diesen Kritiken auch, dass Slapstick nichts für mich ist. :cry


    magali : Wie heißt die Geschichte mit der Spinne? Die kenne ich noch nicht, aber da ich Spinnen liebe.... - hättest du mir da vielleicht einen Tipp?


    Danke an Alle, die die Geschichten kommentiert haben. Finde ich klasse, dass ihr euch bei den Temperaturen dazu aufraffen konntet. Meine Synapsen sind schon alle durchgeschmort..... :lache


    LG, Inge

  • Sinela


    Lotta hat es schon gefunden, es ist der Beitrag, mit dem Heaven gewonnen hat. Es gibt Gerüchte, nach denen jene Spinne tatsächlich existiert(e). :lache


    Was den Rest betrifft, o, Schwälbchen, geh und kaufe Dir ein Dutzend klassische Slapstickfilme. Schau sie Dir an und sieh g e n a u hin. Merke Dir die Stellen, an denen Du lachst.
    Beachte, wie sparsam der grundlegende Ansatz jeweils ist. Wie wenig Mittel benutzt werden.
    EIN Brett. EIN Hammer. EIN wuscheliges, sich rasend schnell vermehrendes Tierchen im Weltall (in dieser Enterprise -Folge, Lieben Sie Dingens???)
    Wie man variiert.
    Wie schnell man sein muß.
    Oder leih Dir ein Dutzend Screwballs. Lies Janet Evanovitch.
    Und dazu nimm bitte meine Worte von vor zwei Monaten: schreibe unanständig.
    Bei Slapstick muß man die Welt auseinandernehmen. Gnadenlos.


    Ich kann es auch nicht, aber ich mag Spinnen auch.
    :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Wilma Wattwurm
    Ich habe geschrieben und gepunktet, und mein Beitrag wurde hier in Stücke zerrissen. Das tut ein bißchen weh, auch wenn ich eine im allgemeinen masochistische Seele habe. :lache


    Deshalb kam ich nicht darauf, dass der "Froschkönig" von dir ist. Durch eine offensichtliche Falschaussage hast du uns verwirren wollen! Wenn du die Kommentare liest, kannst du unmöglich von "Zerreißen" deines Beitrags reden ! Ein wirklich origineller Text!

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)



  • Thanks, Capt'n,


    Ich wußte, daß Du es weißt!
    Ich habe sogar den Verdacht, daß Du Dir so eins für zuhause runtergebeamt hast. :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Lotta : Danke für den Tipp, habe die Geschichte gleich gelesen und sie ist meiner wirklich ähnlich. Ich muss ja gestehen, dass ich meine Story aus einer Geschichte, die ich Anfang letzten Jahres für einen Autoren-Wettbewerb ("wo ist Adam?") geschrieben hatte, quasi "geklaut" habe. Etwas gekürzt und umgeschrieben und das war es. Vielleicht hätte ich doch meiner erste Idee zum Thema "Hitze" umsetzen sollen. Aber man ist ja lernfähig.. :-)


    Wilma : Danke für die Tipps. Aber da ich im wirklichen Leben kein soo großer Fan von Slapstick bin, lasse ich es vielleicht lieber doch lieber bleiben... :grin


    LG, Inge :wave