Gestern erst versehentlich in meinem Einkaufskorb gelandet, heute schon nicht mehr aus der Hand zu legen, hat dieses Buch momentan alle anderen zurück in den SUB gedrängt.
Mein bisheriger Eindruck: eine unaufgeregte Sprache von durchdringendem Eindruck hat mich von Anfang an die Handlung, die sich langsam entwickelt, gefesselt. Ein aktiver Lesegenuß.
Kurzbeschreibung
Der junge Brite Peter Hithersay besucht mit einer Theatergruppe mitten im Kalten Krieg Leipzig und verfällt Hals über Kopf einem ostdeutschen Mädchen, das sich eben erst der Diktatur, in der sie lebt, bewusst wird. Doch als sie sein leichtfertiges Angebot, sie im Requisitenkoffer außer Landes zu schmuggeln, annimmt, kneift er – der edle Artus als Duckmäuser. Die nächsten neunzehn Jahre redet er sich täglich ein, er sei nicht in sie verliebt gewesen. Aber die Wunde heilt nie. Besessen von Deutschland und seiner Schuld, studiert Peter in Hamburg, wird Arzt, landet schließlich in Berlin. Die Mauer fällt, doch erst ein Zufall führt ihn nach Leipzig zurück… «In dieser einen Nacht» ist eine hinreißende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des geteilten Deutschland – ein grandioses Gesellschaftsporträt, das die politische Absurdität des Lebens in der Diktatur ebenso minuziös erfasst wie den spezifischen Braunkohlegeruch, das Grau der Plattenbauten, die Überwachungskamera im Gartenzwerg. Shakespeares zugleich romantischer und klarsichtiger Blick, der Blick eines geborenen Fabulierers, der durch die strenge Schule des Journalismus gegangen ist, macht dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.