Katy Gardner – Das bleiche Herz
Originaltitel: The Mermaid’s Purse
Erschienen: 2006
ISBN: 3426196719
364 Seiten
Klappentext:
Ihren Neuanfang in Brighton hatte sich Cass Bainbridge ganz anders vorgestellt. Endlich hat sie die lang ersehnte Professur als Historikerin bekommen und freute sich auf ihre Arbeit. Und auch das Alleinsein wollte sie genießen, sich eine Pause von ihrer Beziehung gönnen und sich wieder auf sich selbst besinnen. Stattdessen sieht sie Schatten vor ihren Fenstern.
Sie erhält anonyme Anrufe und Mails, die sie zermürben. Und traumatische Erlebnisse, die sie tief in ihrem Innern vergraben hatte, drängen an die Oberfläche. Was hat der qualvolle Tod ihres Vaters mit ihrer panischen Angst vor dem Meer zu tun? Was genau geschah an jenem Tag vor über zwanzig Jahren, als ein harmloser Abend mit Freunden ein so plötzliches Ende nahm? Und wieso ist der Hass auf ihre Mutter so groß, dass sie seit Jahren ihre Briefe nicht beantworten kann?
Der einzige Lichtblick in Cass’ Leben ist eine junge Studentin. Hilflos und einsam vertraut sich Beth ihrer Obhut an. Doch was wie der harmlose Beginn einer Freundschaft aussieht, führt schon bald zu einer Nähe, die enger ist, als Cass lieb sein kann…
Über die Autorin:
Katy Gardner, 1964 geboren, hat Anthropologie studiert und an mehreren Auslandsprojekten, vornehmlich in Indien mitgearbeitet. Ihr erster Roman „Die fremde Freundin“ erschien 2002 bei Droemer. Katy Gardner lehrt an der Universität Sussex und lebt mit ihren Kindern und ihrem Mann in Brighton.
Meine Meinung:
Das Buch schildert in der Ich-Form die Gefühle und Gedanken von Cass, die verfolgt wird. Die Ängste, die geschürt werden, machen den Roman zunächst sehr spannend. Doch irgendwann verliert das Ganze an Fahrt, wird unglaubwürdig.
Denn in die Verfolgungsgeschichte mischt sich ein zweiter Faden. Cass braucht Abstand zu ihrem langjährigen Partner Matt, hat keinerlei Kontakt mehr zu ihrer Mutter und ihrem Bruder, und auch zu den Kollegen hält sie Abstand. Warum? Der Grund liegt in ihrer Vergangenheit, in einem Vorfall, den sie verdrängt hat, der sich jedoch in Brighton, wo sich das Ganze damals abgespielt hat, gewaltsam an die Oberfläche ihres Bewusstseins kämpft.
Dieses Ereignis in ihrer Jugend nimmt Einfluss auf die Gegenwart in einer Weise, die mir nicht ganz nachvollziehbar erscheint. Mir ist so was aber auch nicht passiert.
Das Ende jedoch ist ganz wunderbar, alles löst sich auf, die Gefahr ist beseitigt und auch die inneren Blockaden der Hauptfigur haben sich verflüchtigt.
Meiner Ansicht nach hätte die Autorin sich entweder auf die Verfolgungs-Geschichte konzentrieren sollen, denn die hätte ohne die Umwege wesentlich spannender sein können, oder auf die „innere-Konflikt-Schiene“, daraus wäre bestimmt auch eine wunderbare, warmherzige Story werden können. So war das für mich nicht so gelungen.