Bücher vs. Fernsehen

  • Man sieht LOST die Qualität auch an, egal ob man es mag oder nicht.


    caro : Deutsches Kino ist vielleicht für den deutschen Zuschauer zugeschnitten. Jemand, der D nicht kennt, ist meistens extrem gelangweilt, dem frz. Film geht es oft nicht anders - Ausnahme Luc Besson, aber der ist deswegen in F auch nicht ganz unumstritten. Er macht grossartiges Mainstreamkino und hat einen flotten Erzählstil, während ich bei den meisten europäischen Filmen nach einer halben Stunde einschlafe.

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    Original von caro
    Die Frage ist: Wie lange kann das noch gut gehen? Die Mehrzahl der Filme sind jedenfalls Verlustgeschäfte.


    Das stimmt nicht. Es gibt kaum Hollywoodproduktionen, die nicht erfolgreich sind. Selbst Kinoflops spielen am Ende fast immer Profit ein, weil es einfach eine weltweite, vielschichtige Verwertungskette gibt: DVD --> Pay TV --> Free TV (bei Fernsehserien wahlweise umgekehrt) und das für rund 200 Länder. Hollywood ist eine gigantische Gelddruckmaschine.


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    Original von caro
    Und warum? Das amerikanische Kino ist nicht notwendigerweise besser. Sie vermarkten sich allerdings perfekt, nicht nur das Produkt selbst, sondern auch noch die Produktion - kaum ein Schauspieler in englischsprachigen Ländern der nicht von Hollywood träumt und die heimische Filmwirtschaft geht den Bach runter.


    Das ist teilweise richtig, viele unserer besten Leute gehen in die Staaten. Das betrifft aber fast ausschließlich Leute aus der Produktion wie Regisseure. Für Schauspieler gibts noch immer das Sprachproblem. Außer Udo Kier, Ralph Möller und Jürgen Prochnow gibt es kaum nennenswerte deutsche Schauspieler, die Erfolg in den Staaten haben.


    Mit dem Marketing hast Du Recht. Aber es ist ja nicht der Fehler Hollywoods, dass unsere Firmen auf diesem Gebiet pennen.


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    Original von caro
    [Es fehlt vorallem an Geld. Mal 20 Mio. auf den Kopf haun ist in Europa schwer möglich.


    Der Terminator 3 wurde fast ausschließlich mit deutschem Geld finanziert, wie überhaupt sehr viele Blockbuster der letzten 15 Jahre. Geld wäre im Grunde da, aber das fließt eben nur in Produktionen, die die Kohle wieder einspielen und das ist dann der Teufelskreis. Trotzdem ist es immer wieder möglich, siehe z.B. "Das fünfte Element". Aber dazu braucht es eben Filmschaffende mit Mut und den Wunsch, einen großen kommerziellen Kracher zu landen.

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    Original von ApekDas stimmt nicht. Es gibt kaum Hollywoodproduktionen, die nicht erfolgreich sind. Selbst Kinoflops spielen am Ende fast immer Profit ein, weil es einfach eine weltweite, vielschichtige Verwertungskette gibt: DVD --> Pay TV --> Free TV (bei Fernsehserien wahlweise umgekehrt) und das für rund 200 Länder. Hollywood ist eine gigantische Gelddruckmaschine.


    Insgesamt gesehen ist die Filmbranche eben keine Gelddruckmaschine, das die gepuschten Filme ihr Geld wieder einspielen stimmt sicherlich - selbst wenn die grotten schlecht sind.

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    Original von ApekDas ist teilweise richtig, viele unserer besten Leute gehen in die Staaten. Das betrifft aber fast ausschließlich Leute aus der Produktion wie Regisseure.


    Jetzt müsste man natürlich überlegen: Warum ist das so? Bessere Arbeitsbedingungen? Mehr Geld?


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    Original von ApekFür Schauspieler gibts noch immer das Sprachproblem. Außer Udo Kier, Ralph Möller und Jürgen Prochnow gibt es kaum nennenswerte deutsche Schauspieler, die Erfolg in den Staaten haben.


    Das Sprachproblem lässt sich sicherlich lösen. Es gibt allerdings in den USA selbst genügend Schauspieler, die sind nicht auf Leute aus dem Ausland angewiesen.


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    Original von ApekMit dem Marketing hast Du Recht. Aber es ist ja nicht der Fehler Hollywoods, dass unsere Firmen auf diesem Gebiet pennen.


    Ohne Frage.


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    Original von ApekDer Terminator 3 wurde fast ausschließlich mit deutschem Geld finanziert, wie überhaupt sehr viele Blockbuster der letzten 15 Jahre. Geld wäre im Grunde da, aber das fließt eben nur in Produktionen, die die Kohle wieder einspielen und das ist dann der Teufelskreis. Trotzdem ist es immer wieder möglich, siehe z.B. "Das fünfte Element". Aber dazu braucht es eben Filmschaffende mit Mut und den Wunsch, einen großen kommerziellen Kracher zu landen.


    Es braucht zunächst einmal Geldgeber und vor diesem Problem stehen sie alle, es sei denn sie haben ein paar Millionen geerbt, egal ob in Deutschland, Frankreich oder Neuseeland. Da scheitern selbst Projekte die zu 100% kommerziell erfolgreich wären.

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    Original von caro
    Jetzt müsste man natürlich überlegen: Warum ist das so? Bessere Arbeitsbedingungen? Mehr Geld?


    Ich war schon oft dort und wenn ich die Wahl hätte, würde ich womöglich auch übersiedeln, um dort für eine längere Zeit zu arbeiten. Es ist von allem etwas. Viel bessere Arbeitsbedingungen. Die Industrie ist insgesamt deutlich größer (vor allem beim Film - Fernsehen ist ja auch in Deutschland sehr stark) und vor allem wird viel mehr gewagt. Das US-Fernsehen ist das innovativste der Welt, da machts Spaß, auch Neues zu entwickeln. Und im Filmgeschäft kannst Du verdammt viel Geld verdienen, das ist hier die Ausnahme.


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    Original von caro
    Das Sprachproblem lässt sich sicherlich lösen. Es gibt allerdings in den USA selbst genügend Schauspieler, die sind nicht auf Leute aus dem Ausland angewiesen.


    Dass es genügend Schauspieler gibt, ist richtig, ich schrieb ja schon, dass es allein in LA 80.000 eingetragene Actors gibt. Aber das größte Hindernis ist die Sprache und es lässt sich leider nicht lösen. Akzente wirst Du fast nie wirklich los. Es gibt auch bis heute fast keine Megastars, die nicht in den USA aufgewachsen wären. Ausnahmen wie Schwarzenegger bestätigen die Regel. Und die wenigen, die passabel im Geschäft sind wie Jean Reno, Udo Kier, Salma Hayek oder Antonio Banderas spielen eben auch im Film die Ausländer. In der Topliga befinden sie sich aber nicht.


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    Original von caro
    Es braucht zunächst einmal Geldgeber und vor diesem Problem stehen sie alle, es sei denn sie haben ein paar Millionen geerbt, egal ob in Deutschland, Frankreich oder Neuseeland. Da scheitern selbst Projekte die zu 100% kommerziell erfolgreich wären.


    Ich sags nochmal: Geld ist bei weitem genug da, das fließt nur von hier über den Teich nach Los Angeles.