420 Seiten (die HC - Ausgabe)
Erschienen bei: Knaur
Über die Autorin:
Maiken Nielsen wurde 1965 in Hamburg geboren. Ihre Vorfahren lebten mehrere Jahrhunderte lang als Lotsen und Kapitäne im Elbvorort Övelgönne. Sie verbrachte einen Teil ihrer Kindheit und Jugend auf Frachtschiffen und wurde dort von ihren Eltern unterrichtet. Nach dem Abitur in Hamburg studierte sie in Aix-en-Provence/Frankreich. Seit 1996 ist sie beim NDR als Autorin und Reporterin tätig. Sie produzierte unter anderem zahlreiche Beiträge für das NDR-Fernsehen über das historische Hamburg.
Der Klappentext:
Aline ist eine für ihre Zeit ungewöhnliche junge Frau. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Tochter eines Kapitäns in einem Haus an der Elbe aufgewachsen, hat sie nur einen großen Wunsch: Sie möchte Ärztin werden. Doch ihre Eltern haben ganz andere Pläne mit ihr....
Meine Meinung:
"Das Haus des Kapitäns" ist ein wunderschöner Schmöker, den man sehr ungern aus der Hand legen mag. Ich war sofort im Buch und ganz gefangen von Aline, die man im Buch von der Geburt bis ins Jahr 1933 begleiten kann.
Vielleicht hat jemand von euch mal "Brombeertage" von Angela Huth gelesen, "Das Haus des Kapitäns" hat mich ein wenig an Brombeertage erinnert, es geht zwar um ein ganz anderes Thema, aber die Wärme, die einem in beiden Büchern entgegenschlägt, finde ich so schön.
Zum Inhalt:
Aline am 17. Januar 1900 geboren wächst in ihrer Kindheit umsorgt von ihren Eltern und der Köchin Bertha auf. Wenn der Vater von einer seiner vielen Seereisen zurückkehrt, baut er immer wieder im Haus um und lässt z.B.: Strom und einen Telefonanschluß legen. Die Familie ist relativ wohlhabend und glücklich.
Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und der Vater kommt verletzt zurück. Er hat im Krieg einen Arm verloren und Aline kümmert sich rührend um ihn, während die Mutter anfangs große Schwierigkeiten hat, sich um ihren kranken Mann zu kümmern. Mit der Kriegsverletzung kommen gleichzeitig finanzielle Sorgen. Der Vater hat nur noch einen Gedanken, er möchte seine Tochter reich verheiraten, doch Aline hat es sich in den Kopf gesetzt, Ärztin zu werden. Der ausgesuchte, reiche Ehemann, (der ziemlich unsympathisch rüber kommt,) ist von Aline fasziniert und macht ihr recht schnell einen Heiratsantrag, den sie auch annimmt, nachdem sie ihrem Vater und zukünftigem Mann das Versprechen abgenommen hat, studieren zu dürfen.
In ihrer Verlobungszeit besucht sie die Tanzschule um für die Ehe gewappnet zu sein. Dabei trifft sie auf Nathan, einen Juden. Beide verlieben sich ineinander, doch Aline ist mit Friedrich verlobt. Plötzlich und unerwartet verstirbt der Vater an einer Grippe.
Alles was jetzt passiert, müsst ihr schon selber lesen, ich möchte hier nicht mehr verraten, nur soviel, dass Buch lohnt sich zu lesen.
Ich hoffe, dass die Autorin einen zweiten Teil schreibt, denn wir bereits erwähnt, endet das Buch im Jahr 1933 und ich könnte mir gut eine Fortsetzung des Romans vorstellen.