'Tränen der Sahara' - Seiten 001 - 114

  • So da fange ich mal an.


    Bin gerade auf den ersten Seiten.
    Arub ist gerade zu sich gekommen, nach der Flucht von den Sklavenhändlern. Sie macht sich Sorgen um Farid und um ihr ungeborenes Kind.
    Ein Tuareg taucht auf und gibt vor ihr zu helfen, leider jedoch verrät er sie jedoch an einen Sklavenhändler. :fetch
    Der spanische Sklavenhändler will Arub an Glapion verkaufen. :cry Die Arme. Was für Sitten damals. Auch als Gottlos bezeichnet zu werden nur weil man eine andere Religion hat.


    Die Ich Erzählung störte mich am Anfang. Jetzhabe ich mich reingelesen und finde es gut so.
    Mir gefällt der Name Farid sehr, ich habe einen Freund der so heißt und er stammt auch aus Marokko.

  • Hallo zusammen,


    habe jetzt den ersten Teil durch:


    meine Meinung, ohne für alle anderen zuviel zu verraten:


    Am Anfang hatte ich meine Probleme mit der Ich-Form, in der der Roman geschrieben ist. Mitlerweile lässt es sich doch für mich etwas besser lesen.


    Toll finde ich die sehr detaillierte Beschreibung der Umgebung und der Gefühle der Protagonistin. Es kam mir vor, als säße ich in der Wüste und könnte alles aus nächster Nähe beobachten.


    Ich fühle oftmals doch sehr mit Arub, ihre Ängste, ihre Verzweiflung und zum Teil auch ihr Stolz ist merklich zu spüren........mal sehen, wie es sich weiterentwickelt. :wave

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

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  • Ich hab das Buch mittlerweile durch.


    Prinzipiell vergleiche ich Kuniks Schreibstil und dessen Lesefähigkeit mit Noah Gordon. Das Buch liest sich irgendwie von alleine.


    Ich stimme Eselohr beim dem Eindruck zu, sich beim Lesen wie in der Wüste selbst zu fühlen. Marokkos Sahara-Teil war die erste Wüste die ich besuchen durfte. Ich habe von dieser Reise sehr starke Eindrücke mitgenommen - genau diese Eindrücke fand ich in diesem Buch wieder. Einfach herrlich! Ebenso die Beschreibung von Marrakesch.


    Anfangs störten mich die unglaublich schwülstigen Sätze sehr - prinzipiell gibt es ja keinen "Kopf" in dem Buch sondern immer nur das "Haupt" das irgendwo hingebettet wird. Nach einiger Zeit hab ich mich aber daran gewöhnt und mittlerweile find ich diesen Stil super.


    Ein wenig dürftig fand ich die Szene der versuchten Vergewaltigung ganz am Anfang - ich denke, dass dieses Erlebnis genauere Beschreibung der Ängste, des Zorns, der Demütigung etc verdient hätte.


    Trixi

  • Ich habe mich zwar nicht für die Leserunde angemeldet. Darf ich trotzdem meinen Senf dazu geben?


    Ich mache es einfach:


    Leider bin ich noch nicht sehr weit gekommen, habe daher nur einen ersten Eindruck:
    Dass der Roman in Ich-Form geschrieben ist, gefällt mir ausgesprochen gut. Zum einen, weil er sich damit von den anderen Romanen seines Genres abhebt, zum anderen, weil der Kontakt zwischen Leser und Held meiner Meinung nach sehr viel intensiver dadurch ist; sprich: Die Identifikation fällt leichter.


    Ich fand auch nichts Schwülstiges, sondern eher eine Emotionalität, die der Zeit und des Landstriches entspricht.


    Wie ist das bei euch? Welchen Maßstab legt ihr an die Emotionalität eines Romanes? Messt ihr nach den gängigen, deutschen bzw. mitteleuropäischen Maßstäben, auch, wenn der Roman in einer anderen Gegend spielt?
    Sollte ein Buch eines deutschen Autors sich eher an die gewohnten Gefühlslagen halten oder sollte er die Emotionalität des Handlungsortes bevorzugen?


    fragt Ines

  • Vielen Dank für das detaillierte Feedback. Dass die Ich-Form ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, ist verständlich. Umso mehr freut es mich, dass die meisten sich nach ein paar Seiten daran gewöhnen konnten, zumal alle meine Bücher in der Ich-Form geschrieben sind. Die extreme Subjektivität ist für den Erzähler der Geschichte zwar eine Fessel aber zugleich auch eine große Herausforderung und ein Geschenk, weil Leser und Protagonist gleichermassen die Geschichte erleben und überrascht werden.


    Sprache und Ausdrucksweise entsprechen dem Fühlen und Denken jener Zeit und sollen die Leser dorthin versetzen.

  • So jetzt bin ich mit dem ersten Teil fertig.


    Es ist schon hart, das Arub einfach das Kind weggenommen wird.
    Aber es gibt auch liebe Menschen wie Gabriel die Arub helfen zu fliehen.


    @ Ines,


    immer her mit dem Senf :grin


    ich bevorzuge die Emotionalität des Handlungsortes, ich glaube das kommt einfach besser rüber. Natürlich spielt auch die Zeit der Geschichte eine Rolle, aber so kann sich doch besser hinein versetzten. Ich weis ja nicht wie es die anderen sehen.

  • @ Ines & Casie


    Es macht für mich gerade den großen Reiz der Erzählperspektive aus, dass man sich fast wie ein Schauspieler in die Gefühle seines Helden, in diesem Fall der Heldin, versetzen muss, und dabei so authentisch wie möglich sein muss. Bisher dachte ich, dass genau das auch der Reiz für den Leser sein muss.

  • @ Wolf,


    schön das du mit dabei bist.
    Ich geb ehrlich zu, mir fällt es schwer das Buch wegzulegen. Es zieht mich völlig mit und man fiebert mit Arub und ihrem kleinen Tarek völlig mit.


    War das früher wirklich so, das Geistliche einfach die Kinder der Sklaven taufen ließen, obwohl sie einer anderen Religion angehörten?

  • Ich glaube auch, dass das Taufen von Sklavenkindern gegen den Willen der Mutter das geringste Übel der damaligen Zeit war. Das Buch schildert die Situation der Missionarstätigkeit sehr gut, diesbezüglich sind sehr wesentliche philosophische Ansätze zu finden.

  • @ Wolf


    Konkrete Literaturangaben kann ich dir ad hoc gar nicht aufzählen. Als erstes fällt mir da vielleicht "Die Inquisitoren" oder "Als die Kirche Gott verriet" ein.


    Ich interessiere ich mich einfach für diese Thematik und habe mich schon immer mehr oder weniger mit Geschichte und Religion befasst. Man "stolpert" über diese Thematik ohnehin durch Zeitungen, Bücher, Dokus etc.

  • Hallo an alle in der Leserunde,


    ich bin nun mit dem ersten Teil fast durch und kann also auch ein bißchen Senf dazugeben.
    Bis jetzt liest es sich sehr flüssig und spannend und gefällt mir sehr gut.
    Mit der Ich-Erzählform habe ich nie Probleme. Und die etwas schwülstige Sprache finde ich der Zeit angemessen. Sie hilft mir, mich richtig in die Zeit versetzt zu fühlen.
    Womit ich etwas Probleme habe ist die Geschwindigkeit, mit der erzählt wird. Für meinen Geschmack hätte man bei den einzelnen Abschnitten noch etwas länger bleiben können.
    Zwei Dinge (Kleinigkeiten) sind mir als ungereimt aufgefallen:


    Als Arub mit dem Tuareg hinter den Dünen liegt, in "... sicherer Entfernung", und die Sklavenkarawane nach Farid absucht, kann sie dann doch erkennen, daß in Farids Augen "kein Glanz mehr ist". Super Augen (die von Arub)!
    Und dann noch: Gabriel führt den Esel auf dem schmalen Pfad an der steilen Schlucht entlang und achtet darauf, daß der Esel nicht in die Tiefe schauen kann um nicht verunsichert zu werden. Normalerweise haben Esel keine Probleme mit Höhenangst oder Schwindelgefühl. Deswegen werden sie ja als Lasttiere im unwegsamen Gelände eingesetzt, weil sie auch noch auf den schmalsten Pfaden trittsicher sind.


    Zur Taufe der Sklavenkinder:
    Die Kirche glaubte ja, den Zwangsgetauften einen Gefallen zu tun. Es wurden auch Erwachsene zwangsgetauft. Und ein Sklave wurde als Besitztum angesehen, mit dem man machen konnte, was man wollte. Da ist Taufen ja noch recht harmlos.


    Bei der "auktorialen Erzählperspektive" mußte ich aber erst mal nachschauen, was das heißt. Wieder ein schönes Fremdwort gelent. Gibt es so einen schönen Ausdruck auch für die Ich-Erzählweise?

  • Was mir noch aufgefallen ist:
    Arub beschreibt sich selbst und ihren Sohn als dunkel. Ich gehe dabei mal von einer dunkleren Hautfarbe aus. Denn sie meint, Gabriel mit einer dunklen Frau und einem dunklen Baby würden sehr auffallen. Die Dame auf dem Cover passt da aber gar nicht dazu. Die könnte durchaus auch als Spanierin durchgehen.

  • @ Kleine Bärin


    Ja, ja, das Cover ist so ein Thema, hatte einige schlaflose Nächte deswegen, wenn du es dir genau anschaust, wirst du feststellen, dass
    es eigentlich aus einer Kunstrichtung kommt, die erst 200 Jahre später aufgekommen ist. Auch ihre Kleidung und Ausstattung sind nicht so ganz treffend. Aber sie recht hübsch, oder?


    Zum Thema Esel und scharfe Augen Arubs - du hast die Unlogiken treffend wenn auch nicht ohne Sarkasmus kommentiert. Ich hoffe, dass es den Lesefluss nicht allzu sehr betrübt hat, denn mir ist es besonders wichtig, dass man Spaß beim Lesen hat und nicht irgendwo hängen bleibt, weil es unlogisch ist oder irgendwas reibt.


    Achtest du beim Lesen auf mögliche Fehler, oder fallen sie dir einfach so auf?

  • Hallo Wolf,


    nein, ich achte nicht bewußt auf Fehler, auch wenn sich das aus meinem Kommentar nun vielleicht so anhört.
    Das mit dem Esel ist mir nur aufgefallen, da ich selbst reite, und wenn es mal eng wird, lieber die Augen zumache und voll auf das Pferd vertraue (und beim Esel ist es nicht anders).
    Solche kleinen Ungereimtheiten verderben mir aber nicht den Spaß am Lesen, und Dein Buch macht mir großen Spaß.
    Die Dame auf dem Cover ist wirklich hübsch. Man stellt sich ja die Hauptperson dann schon so ein bißchen in die Richtung vor. Aber beim Lesen merkte ich, es paßt nicht.
    Inwieweit kann man denn als Autor Einfluß auf die Covergestaltung nehmen?


    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.

  • Liebe Kleine Bärin,


    freut mich, dass der Lesespass nicht verloren gegangen ist. Ich selber reite auch, wahrscheinlich sind meine Erfahrungen anders als die deinen, weil ich immer ein wenig durchgeknallte Pferde unter meinem Sattel hatte :)


    Betreffend der Covergestaltung und Mitspracherecht - außer schimpfen wie ein Rohrspatz konnte ich nicht sehr viel tun....


    Ich hoffe, der Spaß hält mit fortdauernder Lektüre an,


    wolf